Im August 2011 hat die Steuerberaterin Urte Alisch nach langjähriger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Die Mutter von einer studierenden Tochter und zwei schulpflichtigen Söhnen eröffnete in Neubrandenburg eine Steuerkanzlei, in der mittlerweile drei Angestellte tätig sind. In wenigen Wochen feiern die vier ihr 3. Firmenjubiläum. Was es rückblickend für Höhen und Tiefen gab, erzählt Urte Alisch in diesem Interview.
Frau Alisch, erinnern Sie sich noch an die ersten Tage Ihrer Selbstständigkeit? Lief alles wie geplant?
Im Grunde ja. Ich hatte mir tatsächlich selbst einen Businessplan erstellt und kann rückblickend sagen, dass alles so eingetreten ist, wie gedacht. Aber natürlich hat man sich besonders am Anfang viele Gedanken gemacht. Selbstständigkeit bedeutet eine ganze Ecke mehr Verantwortung.
Wenn man bei Google die beiden Wörter „Steuerberatung Neubrandenburg“ eingibt, erscheinen über 37.000 Treffer. Es gibt also nicht wenige Mitbewerber in der Region und Sie haben sich trotzdem getraut?!
Doch so wenig?;-) Wenn ich Steuerberatung Neubrandenburg bei Google eingebe erscheint die Steuerkanzlei Urte Alisch ziemlich weit oben…
Es ist ja häufig die Rede vom „Aufgeteilten Markt“. Insofern wäre jedoch so gut wie jeder Markt aufgeteilt.
Aber in jedem Markt gibt es auch Bewegung. Nicht alle Kunden sind zufrieden mit den Dienstleistungen, die sie vorfinden. Oft wird mehr versprochen als aufgrund vorhandener Strukturen zu leisten ist. Deswegen können sich neue Herangehensweisen durchsetzen.
Uns ist wichtig, dass wir persönlich, im Wortsinne zuvorkommend und verlässlich beraten und betreuen.
Das können wir leisten durch:
• Kooperationen u.a. mit der DATEV e.G. , dem führenden IT Dienstleister für Steuerberater, sowie mit Unternehmensberatern und Rechtsanwälten
• Teilnahme an verschiedenen Arbeitskreisen
• Konsequentes Qualitätsmanagement
• Systematische Weiterbildung
In erster Linie aber durch eine respektvolle und verantwortungsbewusste Grundeinstellung gegenüber all unseren Mandanten, die uns ihre Angelegenheiten anvertrauen.
Wie ist überhaupt die Idee entstanden, sich mit einer eigenen Steuerkanzlei selbstständig zu machen? Sie waren in einer großen Kanzlei tätig.
Mitunter stellt man einfach fest, dass man nicht zueinander passt. Gerade mit wachsender Lebenserfahrung weiß man, was man will und was nicht. Und ich hatte zwischenzeitlich sehr klare Vorstellungen über meine Herangehensweise bei der Zusammenarbeit mit Mandanten und Mitarbeitern entwickelt.
Zudem liegt eine selbstständige Tätigkeit bei einem freien Beruf, wie der einer Steuerberaterin, nahe.
Wie erfolgreich sind Sie?
Wenn Erfolg als Erreichen von Zielen definiert wird, dann bin ich das bis hierher.
Aber natürlich geht da noch was. Für die Zukunft wünsche ich mir schlicht noch mehr Mandanten. Derzeit sind wir noch ganz allgemein aufgestellt. Eine gewisse Spezialisierung würde uns künftig mehr Effizienz ermöglichen. Außerdem denke ich über noch bessere Beratungsmöglichkeiten nach, sowie über verschiedene Gestaltungspakete für unsere Mandanten entsprechend ihrer individuellen Bedarfssituationen, die in Zusammenarbeit mit Rechtsanwälten zu entwickeln wären. Ein Stichpunkt hierzu ist die Familienstiftung.
Welche Rechtsform haben Sie für Ihr Unternehmen gewählt und warum?
Ich bin als Einzelkanzlei an den Markt gegangen, weil sich in meinen Augen hierüber am ehesten die persönliche Betreuung transportieren lässt.
Als Unternehmerin wurden Sie sicher nicht geboren. Wie, wo und mit wem haben Sie sich damals fit gemacht für die Selbstständigkeit?
Über vieles an Wissen was andere auf Existenzgründerlehrgängen u. ä. erwerben, verfügte ich allein durch meine langjährige Berufserfahrung.
Darüber hinaus war für mich sehr hilfreich, dass mir die DATEV e. G., in der bundesweit die meisten Steuerberater organisiert sind, eine Gründungsberaterin zur Seite gestellt hat.
Außerdem bin ich einem Gründernetzwerk von Steuerberatern beigetreten.
Ich habe auch etliche Workshops besucht, u.a. auch zur Personalführung.
Brauchten Sie Geld für Ihre Gründung? Haben Sie Fördermittel beantragt?
Ja, natürlich. Ich habe in die Büroausstattung und die Übernahme einiger Mandate investiert. Geholfen hat mir in der ersten Zeit der Gründungszuschuss, den ich seinerzeit noch bekam.
Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Unternehmen den Durchbruch schafft?
Respekt – Und zwar gegenüber dem Mandanten, der Aufgabe und dem Team.
Ohne gute verlässliche Zusammenarbeit im Team, gegenseitiges Unterstützen und Ergänzen geht nichts. An dieser Stelle auch mein Dank an meine Mitarbeiter!
Wo sehen Sie in der nächsten Zeit ihre größten Herausforderungen?
Wachstum und Spezialisierung bei Erhalt unserer Philosophie.
Gibt es etwas, das noch fehlt? Ein Mitarbeiter, Geld oder eine Maschine?
Konkret im Moment nichts, wobei man nie genug Geld haben kann;-.)
Für die Zukunft gibt es Pläne, für die Mitarbeiter und Räumlichkeiten erforderlich sein werden.
Nutzen Sie Social Media Kanäle um die Steuerkanzlei bekannt zu machen?
Wir sind tatsächlich auf Facebook mit unserer Kanzlei, behandeln das aber zugegeben eher stiefmütterlich.
Ergänzen Sie bitte die folgenden Stichpunkte zu einem Satz:
Selbstständig sein bedeutet für mich,… vor allem Verantwortung und Selbstverwirklichung.
Würde ich noch mal neu starten,… dann genau so.
Angehenden Gründerinnen und Gründern rate ich,…
sich umfassend zu informieren und beraten zu lassen, genau und realistisch zu planen und sich dann später auch noch für die Zahlen zu interessieren und sich auch bezüglich der soft skills (Personalführung, Zeitmanagement) für die Herausforderung einer Selbstständigkeit fit zu machen.
Kontakt:
Steuerkanzlei Alisch
Lindenstraße 63 im TIG Haus B ; 25/26
17033 Neubrandenburg
Telefon: 0395 35093282
E-Mail: urte.alisch@steuerberatung-alisch.de
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