Exclusive Wunschlieder für besondere Menschen

In Pinnow bei Schwerin gibt es seit 2014 die Wunschliedfabrik. Gegründet wurde sie von Heike Görz. Die Sängerin und Musiklehrerin „trällert“ seit Kindesbeinen begeistert und reimt seit jeher viele Texte selbst. Auch die Selbstständigkeit ist ihr nicht neu: Heike Görz ist freiberufliche Musiklehrerin, Sängerin, Texterin.

Über ihr neuestes und vielleicht auch schönstes Projekt erzählt sie nun bei uns im Interview.

Unternehmerin Heike Görz ist verheiratet, hat im September Geburtstag im Sternbild Jungfrau. Die Sängerin, Musiklehrerin und Textschreiberin ist schon viele Jahre freiberuflich künstlerisch tätig. Ihr drittes Standbein ist seit diesem Jahr die Wunschliedfabnik. Foto: Klawitter

Frau Görz, der Name Wunschliedfabrik verrät, dass Sie Ihren Kunden wunschgerechte Lieder komponieren und dichten. Stimmt das so?

Nein, das stimmt so nicht ganz. Erstens ist die Wunschliedfabrik nicht mein schönstes Projekt. All die Sachen, die ich mache, sind für mich schön. Ich bin überall mit vollem Einsatz und gern dabei. Egal ob singen, unterrichten oder texten. Da ich Künstlerin bin und Kunst wie jeder weiß „schwer verdientes Brot“ ist, war es notwendig, die weiteren kreativen Möglichkeiten auszuschöpfen. Somit steht die Wunschliedfabrik als „Drittes Standbein“.

Zweitens, ich komponiere nicht. Ich dichte einen ganz persönlichen Text nach inhaltlichen Vorgaben des Wunschliedinteressenten. Auf der Basis eines bekannten Songs singt der Wunschliedinteressent dann höchst selbst sein ganz besonderes Lied. Präsentiert wird das Lied dem ganz besonderen Menschen zu einem ganz besonderen Anlass. Das kann ein runder Geburtstag, Hochzeit, Silberhochzeit, Goldene Hochzeit, Jubiläum, Heiratsantrag, Taufe, Entschuldigung, jegliches Ereignis sein. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen…
Übrigens, das Wort „Fabrik“ wird meiner kreativen Tätigkeit nicht so unbedingt gerecht. Die Wunschliedtexte sind ja allesamt Unikate. Sie sind ganz persönlich und sehr speziell. Also mitnichten Fabrikarbeit. Aber ich bin eben so eine „Reimtante“ und es reimte sich auch so toll „Wunschlied zu Fabrik“. Eines schönen Tages beim Sport auf dem Laufband sprach ich diese beiden Wörter minutenlang wie ein Mantra gedanklich vor mich hin. Immer wieder! Ich war voll in Trance. Und dann war es ganz klar. Das muss ein gutes Zeichen sein.  So wurde die Bezeichnung „Wunschliedfabrik“ geboren und des guten Omens willen auch beibehalten.

Die Wunschlied-Unikate sind stets zugeschnitten auf den zu Beschenkenden, das Ereignis und die Art der Präsentation. Ich öffne dem Wunschliedinteressenten einige Stunden mein Zuhause und mein Herz. Da Sympathie immer anzieht, habe ich tatsächlich nur richtig nette und liebe Wunschliedinteressenten. Nüchterne, pragmatische Menschen haben an meinem Angebot kein Interesse, keine Freude und somit keinen Bedarf. Das ist völlig ok für mich. Ich kann einen Text nur mit Herz kreieren. Dafür bedarf es unbedingt ein gewisses Maß gegenseitiger Zuneigung.

Natürlich kostet ein Wunschlied auch etwas. Ich berechne ein faires Honorar. Für eine Wunschliederstellung mit sehr persönlichem Kennenlern-Termin bei mir daheim, Beratung, Absprachen, gemeinsame Auswahl des Playbacks, kreative Textarbeit, Termin, Vorstellung und Änderungen, schönen Ausdruck und Übergabe in kleiner, netter Mappe sowie Gesangsprobe braucht es gesamt ca. acht bis zehn Stunden. Durchschnittlich berechne ich 13 Euro für die Stunde. Das finde ich für meine künstlerische Tätigkeit mehr als angemessen.
Ich bin Sängerin. Es gibt also bei Bedarf selbstverständlich auch die Option, dass ich das Lied auf dem Fest oder zu dem Ereignis singe. Dann sind die Honorare natürlich anders aufgestellt. Logischerweise stelle ich dann zusätzlich zur Wunschliederstellung auch mein Auftrittshonorar in Rechnung. Genaue Informationen zu Kosten und Co findet man auf meiner Seite “www.wunschliedfabrik.de” unter dem Link Honorar.

Wie werden Kunden auf Sie aufmerksam?

Die Wunschliedfabrik ist noch sehr jung. Gestartet im Februar 2014. Ich habe durch meinen Job als Sängerin einige Kontakte, attraktive Flyer und wie ich finde, eine sehr schöne Internetseite. Auf meiner Seite sind schon einige wirklich freundliche Kritiken der Wunschliedinteressenten im Gästebuch nachzulesen. Lokale Radiosender meldeten sich. Es gab Interviews und Zeitungen berichteten mittels wohlwollender Artikel und Fotos. Ich baue natürlich auch auf Weiterempfehlung der zufriedenen Wunschliedinteressenten. Wie gesagt, es ist erst angelaufen und ich bin gespannt wie es sich entwickelt. Und nun darf ich ja auch hier auf der Seite von “www.gruender-mv.de” stehen. Das ist schön. Danke für die Möglichkeit des Interviews.

Gerne, dafür sind wir da!
Wie ist überhaupt die Idee entstanden, eine Wunschliedfabrik zu gründen?

Wenn man Sängerin ist, in einer wirklich guten Band singt, sich mit Unterhaltung auskennt, spontan reimen kann, fröhlich und manchmal ulkig ist, auf jeder Party Spaß verbreitet, der Mann mehrere Instrumente spielt und man künstlerische Konzepte entwickelt ist man fast bei jedem Fest „Mode“!
In der engeren Familie hält es sich in Grenzen. Natürlich bekommt die Mama zur Goldenen Hochzeit ein Wunschlied sowie Programm in der Kirche. Doch Geschwister und Eltern wissen mittlerweile, dass einfach mal Gast zu sein und mitzufeiern auch super ist!!!
In der verzweigten Familie und im Bekanntenkreis ist das noch nicht so ganz vorgedrungen. Fast jeder denkt, dass es immer und überall Riesenspaß macht, etwas und sich selbst vorzuführen. Schließlich ist es doch Heikes Job und ein bisschen Trallala! Das ist doch kein Stress, oder?! So ungefähr wie die Friseurin, die immer den Koffer dabei haben sollte, um zu jeder Zeit an jedem Ort und jedermann die Haare zu machen!
Nein, im Ernst. Meistens macht es ja auch wirklich Freude und Spaß. Und für Familie und enge Freunde wird es das auch weiter geben  – im gesunden Maß.
Aber was passiert, wenn dann der unbekannte Freund des Bekannten feststellt, dass für die Omi der Mutti seiner Freundin ein kostenfreies Wunschlied inklusive Vortrag (wie, selbst singen?) und Instrumentalsolist Panflöte doch gaaaaaanz toll wäre, weil das ist ja auch Werbung und dadurch wird die Heike ja auch bekannt und in der 50 km weit entfernten Gaststätte, wo das Fest stattfindet kann sie dem Gastwirt ja auch zusätzlich Infos dalassen … nee, also echt da ist dann für mich auch „Schluss mit lustig“.
Ich mache das was ich kann. Und das mache ich echt gut. Darum gibt es ein Wunschlied seit diesem Jahr nur noch gegen Bezahlung. Für Familie und sehr gute Freunde auch mal als mein ganz persönliches Geschenk.

Wie erfolgreich sind Sie?

Da ich gerade erst gestartet bin, kann ich dazu noch nicht konkret Auskunft geben. Fragen Sie mal in einem Jahr wieder nach.

Welche Rechtsform haben Sie für Ihr Unternehmen gewählt und warum?

Mein Wunschtext-Projekt ist freiberuflich (schriftstellerisch), so dass ich kein Gewerbe anmelden muss. Ich bin Kleinunternehmer und selbstverständlich bin ich beim Finanzamt aufgrund meiner Freiberuflichkeit schon länger angemeldet.

Brauchten Sie Geld für die Gründung der Wunschliedfabrik? Haben Sie Fördermittel beantragt?

Natürlich brauchte ich Geld und Zeit. Auch jetzt noch. Ich habe beispielsweise meine Internetseite selbst erstellt. Das war schon mal viel Zeit. Zeit ist Geld. Also habe ich da schon mal relativ viel Geld investiert.
Einige Anzeigen in regionalen Blättern habe ich auch geschaltet. Allerdings geht das nicht in großen Blättern, die Anzeigen gehen bei 250  Euro los. Das kann ich mir nicht leisten.
Fördermittel habe ich nicht beantragt.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Unternehmen den Durchbruch schafft?

Wohlwollende Kritiken der Wunschlied-Kunden nach Präsentation, Mundpropaganda und natürlich interessierte Medien. Ein Auftritt im Lokal TV wäre auch eine gute Sache!

Wo sehen Sie in der nächsten Zeit ihre größten Herausforderungen?

Ich schreibe gerade an einem gereimten Kinderbuch. Das ist eine große Herausforderung. Das macht mich glücklich.
Meine Projekte Gesang, Musikschule und Wunschliedfabrik dienen dem Gelderwerb. Ich muss ja leben und mein Leben bezahlen können. Meine Arbeit habe ich mir selbst ausgesucht. Sie macht mich froh und stolz, reich sicher nicht! Das ist aber gar nicht schlimm.

Gibt es etwas, das noch fehlt? Ein Mitarbeiter, Geld oder eine Maschine?

Nein, es ist eigentlich alles gut wie es ist. Ein wenig mehr Geld, um sich mehr leisten zu können, wäre schon nicht schlecht. Aber Geld ist eben nicht alles. Ich war 2009 sehr krank und habe es dann doch geschafft. Da ändern sich ganz schnell die Prioritäten. Ich bin dankbar, dass ich nicht allein sein muss und den besten Mann an meiner Seite habe. Hauptsache glücklich zusammen und gesund bleiben!

Nutzen Sie Social Media Kanäle um sich und Ihr Unternehmen bekannt zu machen?

Ich war etwas länger als zwei Monate bei Facebook angemeldet. Ich habe für mich festgestellt, dass Facebook nicht meine Plattform ist. Ich habe einfach nicht die Zeit und Muße, meinen Facebook Account zu pflegen. Für sehr junge Unternehmerinnen mag Facebook durchaus sinnvoll sein. Mein Wunschlied-Klientel findet mich dort nicht. Und ich finde auch keine Interessenten für mein Angebot. Da ich nicht genug Zeit habe auf Facebook Freunde zu suchen und zu besuchen, Freundschaftsanfragen zu stellen oder ihnen zuzustimmen, Gefallen zu äußern, Kommentare zu beantworten, außerdem den „Facebook Freunden“ gegenüber nicht unhöflich sein wollte, mir Facebook auch nicht mehr Klicks auf meine Homepage brachte und durch Facebook kein einziger Auftrag reinkam, habe ich mich dort nach knapp 70 Tagen wieder abgemeldet.

Ergänzen Sie bitte die folgenden Stichpunkte zu einem Satz:

Selbstständig sein bedeutet für mich… kreative Freiheit.

Würde ich noch mal neu starten,… dann schon früher:

Angehenden Gründerinnen und Gründern rate ich… zu Mut, die Träume umzusetzen. Mache es gleich. Sonst macht es ein anderer!

Und mein Slogan:
ÜBERSCHWANG UND HERZ – IHRE HEIKE GÖRZ

Kontakt
Wunschliedfabrik Heike Görz
Am Hang 3
19065 Pinnow

Telefon: 03860 8680 oder 0173 87 98 701
E-Mail: hgoerz@web.de
www.wunschliedfabrik.de

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