Unternehmensgründungen und Wagniskapital

Ein entscheidender Erfolgsfaktor speziell für Start-ups und junge Technologieunternehmen ist ein guter Zugang zu Wagniskapital.

Insbesondere in der kapitalintensiven Wachstumsphase ist es für Start-ups hierzulande aber häufig nicht leicht, eine Finanzierung zu erhalten.
Der Grund dafür liegt nicht zuletzt darin, dass die „klassische“ Gründungsförderung über Bankdarlehen für Start-ups eine eher untergeordnete Rolle spielt.
Hinzu kommt der meist hohe Kapitalbedarf bei in der Regel fehlenden Sicherheiten.
Und nicht zuletzt kann es gerade bei technologiebasierten Ausgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen aufgrund der notwendigen Entwicklungsarbeiten bis zu mehreren Jahren dauern, bis das Produkt oder Verfahren die notwendige Marktreife besitzt und das Unternehmen schwarze Zahlen schreiben kann.

In Mecklenburg-Vorpommern wird Risikokapital für junge innovative Technologieunternehmen und Existenzgründer über den Venture Capital Fonds MV bereitgestellt.
Gefördert werden technologieorientierte Kleinst- und kleine Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft und mit Sitz oder wesentlicher Betriebsstätte in Mecklenburg-Vorpommern in der Gründungs-, Startup- und ersten Expansionsphase. Finanziert werden alle Aufwendungen von der Forschung und Entwicklung bis zur Markteinführung innovativer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen.

Die Bundesregierung hat eine Reihe von Finanzierungsinstrumenten aufgelegt, die Beteiligungskapital oder Zuschüsse für innovative Gründungsvorhaben bereitstellen.
Zu den wichtigsten Programmen sowie Förderinstrumenten gehören im Einzelnen:

  • INVEST – Zuschuss für Wagniskapital
    Mit dem „INVEST – Zuschuss für Wagniskapital” unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Beteiligungen privater Investoren – insbesondere Business Angels – an jungen innovativen Unternehmen mit einem Erwerbszuschuss in Höhe von 20 Prozent der Investitionssumme. Zusätzlich werden bei natürlichen Personen Veräußerungsgewinne pauschal mit einem Exitzuschuss in Höhe von 25 Prozent bezuschusst, um die auf Veräußerungsgewinne fälligen Steuern zu kompensieren. Mit diesen beiden Zuschüssen sollen die Finanzierungsbedingungen von Start-ups verbessert werden.
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  • EXIST- Existenzgründungen aus der Wissenschaft
    Die Bundesregierung fördert mit dem Programm „EXIST” zum einen konkrete Start-up-Projekte aus dem High Tech Bereich (Förderlinien EXIST Gründerstipendium und Forschungstransfer).
    Das „EXIST-Gründerstipendium” des BMWK fördert Studierende und Absolventen bei der Vorbereitung innovativer Unternehmensgründungen und bei der Ausarbeitung eines Businessplans.
    „EXIST-Forschungstransfer” unterstützt technisch besonders anspruchsvolle Gründungsvorhaben, aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die relativ lange Entwicklungszeiten haben.
    Mit der Förderlinie „EXIST-Potentiale“ werden seit 2020 bundesweit 142 Hochschulen in drei Schwerpunkten (Professionalisierung/Regionalisierung/Internationalisierung) bei der Umsetzung ihrer vierjährigen Projekte unterstützt.
    Die Förderlinie EXIST Gründungskultur „EXIST Potentiale“ Maßnahmen zur Verankerung einer Kultur der unternehmerischen Selbständigkeit und zur Stärkung des Unternehmergeistes an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen
    Weitere Informationen zu den verschiedenen Programmsäulen von EXIST
  • German Accelerator (GA)
    Der German Accelerator unterstützt deutsche Start-ups bei der Skalierung ihrer Geschäftsmodelle und bei der Nutzung von Wachstumschancen ausländischer Start-up-Hubs. Der German Accelerator hat drei Programmlinien (Startup Academy für die Vorbereitung noch in Deutschland / Market Discovery zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells in Asien / Market Access für die konkrete Markteintrittsunterstützung auch vor Ort in den USA, Südostasien, Japan und Korea).
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  • Zukunftsfonds
    Der Bund stellt seit Anfang 2021 zehn Milliarden Euro für einen Beteiligungsfonds für Zukunftstechnologien („Zukunftsfonds“) bei der KfW zur Förderung des Wagniskapitalmarkts in Deutschland bereit. Damit sollen zum einen alle Entwicklungsphasen von Start-ups mit einem Schwerpunkt auf den Ausbau der Wachstumsfinanzierung angesprochen werden und zum anderen bislang unzureichend einbezogene Marktsegmente stärker berücksichtigt werden. Der Zukunftsfonds besteht aus mehreren Modulen, die ineinandergreifen und sich im Sinne eines Baukastens ergänzen sollen.
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  • High-Tech Gründerfonds
    Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge Technologieunternehmen und sorgt für die notwendige Betreuung und Unterstützung des Managements von jungen Start-ups. Voraussetzungen für eine Finanzierung sind vielversprechende Forschungsergebnisse, eine innovative technologische Basis sowie eine chancenreiche Marktsituation.
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  • DeepTech Future Fonds
    Der DeepTech Future Fonds (DTFF) ist ein Investitionsfonds im Bereich Hoch-Technologie (Deep-Tech), der mit Mitteln des Zukunftsfonds und des ERP-Sondervermögens finanziert wird. Seine Aufgabe: Deep-Tech-Unternehmen mit validiertem Geschäftsmodell nachhaltiges Wachstum bei gleichzeitigem Erhalt der Eigenständigkeit zu ermöglichen.
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  • ERP/EIF-Dachfonds
    Der gemeinsam vom Europäischen Investitionsfonds (EIF) und dem ERP-Sondervermögen finanzierte und vom EIF verwaltete ERP/EIF-Dachfonds beteiligt sich an Wagniskapitalfonds, die maßgeblich in technologieorientierte Start-ups in Deutschland investieren. Der ERP/EIF-Dachfonds ist branchenoffen ausgerichtet.
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  • European Angels Fund Germany
    Der EAF kofinanziert die Investitionen ausgewählter und erfahrener Business Angels sowie anderer nicht-institutioneller Investoren, die sich an innovativen Unternehmen beteiligen. Der Investitionsschwerpunkt ist branchenoffen auf technologieorientierte Unternehmen aus Deutschland in ihrer Gründungs-, Früh- und Wachstumsphase ausgerichtet.
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  • European Innovation Council (EIC)
    Der EIC Accelerator unterstützt hochrisikoreiche innovative Start-ups und KMU mit disruptiven Technologien und Geschäftsmodellen mit einem neuartigen Beteiligungsfonds auf dem Weg zur Kommerzialisierung.
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2023-06-26

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