Über 30 Jahre Lichtwerbung Fehrmann in Rostock. Eine Tradition, die weitergeführt werden soll. Mit Hilfe der Nachfolgezentrale MV hat die einstige Geschäftsführerin Stefanie Fehrmann ihre GmbH an Robert Eisenblätter abgegeben.
Lichtwerbung Fehrmann ist ein produzierendes Rostocker Familienunternehmen im Bereich der Visualisierung, Planung und Herstellung von Werbeanlagen sowie Beschilderung und Folierung aller Art. Kunden erhalten von der Beratung bis zur Montage den gesamten Service inklusive Einholung sämtlicher Nachweise und Genehmigungsverfahren.
Nun wurde die über 30-jährige Traditionsfirma Lichtwerbung Fehrmann zum 1. Januar dieses Jahres vertraulich und zielgerichtet mit Hilfe der Nachfolgezentrale MV an Robert Eisenblätter, ehemaliger Vertriebsleiter aus Rostock, übergeben.
„Ich wollte beruflich schon immer höhere Ziele erreichen. Aber der Gedanke, eine bestehende Idee zu übernehmen und diese groß zu machen, überzeugte mich, in die Selbstständigkeit zu treten. Die Nachfolgezentrale MV wurde mir aus meinem privaten Netzwerk von Gründern und jungen Leuten in Führungspositionen empfohlen“, berichtet der gebürtige Rostocker. Daraufhin erteilte Robert Eisenblätter 2021 einen Suchauftrag im Nachfolgeportal MV. Nachdem ihm zwei Unternehmen vorgeschlagen wurden, erhielt er den Kontakt zu Lichtwerbung Fehrmann aus Rostock. Die ersten Gespräche seien unkompliziert auf gleicher Kommunikationsebene verlaufen. Der Nachfolgeinteressierte und die Übergeberin Stefanie Fehrmann hätten den gleichen Sinn, was Führung und Kundenansprache angehe. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge sei somit geschaffen worden.
„Der Gedanke, eine bestehende Idee zu übernehmen und diese groß zu machen, überzeugte mich, in die Selbstständigkeit zu treten.“
– Robert Eisenblätter, Nachfolger
Nachfolge sichert bestehende Arbeitsplätze
Die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH (BMV) sowie Peter Reizlein vom Beraterkollegium Rostock gaben Robert Eisenblätter beratende Begleitung in der Nachfolgefinanzierung. Hierbei erhielt er bei der Bewertung des Kaufobjektes und der Erstellung eines banküblichen Businessplanes Unterstützung. „Darüber hinaus hat auch die IHK zu Rostock im Prozess sehr geholfen“, sagt Robert Eisenblätter. Insgesamt habe der Übergabeprozess rund neun Monate in Anspruch genommen. Beide Beteiligte berichten, dass sie zum ersten Mal eine Nachfolge bzw. Übergabe geplant hätten. Nach dem Notartermin konnten auch die Mitarbeiter über den Unternehmenskauf informiert werden, was für die bestehenden Arbeitsverhältnisse keine Änderungen beinhaltete. Die Nachfolge bedeute gleichzeitig auch die Sicherung von sechs Arbeitsplätzen. „Es freut mich, dass es uns mit unserer Recherchearbeit gelungen ist, einen Nachfolger vermittelt zu haben, der zum Unternehmen sehr gut passt,“ sagt Frank Bartelsen, Projektleiter der Nachfolgezentrale MV.
Vor der offiziellen Übergabe arbeitete die vorherige Geschäftsführerin ihren Nachfolger vor Ort ein. Nun führe Robert Eisenblätter den Betrieb eigenverantwortlich weiter und habe vor, einige Stellschrauben, wie z. B. Social-Media, Vertrieb und Marketing, nach und nach zu optimieren. „Ich möchte die Firma nachhaltig und zielorientiert in das neue Zeitalter führen“, verrät Robert Eisenblätter, der parallel dazu noch bei den Wirtschaftsjunioren Rostock und bei dem RMI vertreten ist. Vorgängerin Stefanie Fehrmann stehe nach dem Unternehmensverkauf noch beratend zur Seite.
„Mir war es wichtig, dass das Unternehmen im Sinne der Familie und den vorhandenen Kundenstrukturen weitergeführt wird und der Nachfolger eine gewisse hands-on-Mentalität mitbringt.“
– Stefanie Fehrmann, Übergeberin
Der Übergeberin war es wichtig, dass das Unternehmen in gute Hände übergeben und im Sinne der Familie und den vorhandenen Kundenstrukturen weitergeführt werde. „Der Nachfolger sollte eine gewisse „hands-on“-Mentalität mitbringen. Diese Fähigkeit habe ich bei Robert erkannt und ich freue mich, dass wir den Nachfolgeprozess gemeinsam meisterten“, erklärt Stefanie Fehrmann. “Dieser Eindruck von Frau Fehrmann wurde bekräftigt. Durch seinen unbedingten Willen, etwas Neues zu schaffen und sich einer neuen Herausforderung zu stellen, hat er uns und die Ostsee-Sparkasse überzeugt, das Nachfolgeprojekt zu begleiten”, erzählt Andreas Klopsch, Kundenbetreuer bei der BMV.
Professionelle Unterstützung annehmen
Um einen roten Faden für den Übergabeprozess zu haben, rät Robert Eisenblätter, einen Steuer- bzw. Unternehmensberater mit einzubinden. „Es ist wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen und anzunehmen. Während des Prozesses wird erkannt, ob die Firma auf guten Beinen steht und ob diese weiterhin in die Zukunft geführt werden kann. Jedoch sollten Nachfolgeinteressierte aus der Komfortzone herauskommen und etwas wagen: wer es nicht versucht, kann nicht sagen, ob es klappt. Die Leute müssen für diesen Schritt ermutigt werden“, resümiert Robert Eisenblätter aus seinem ersten Unternehmenskauf.
Die Nachfolgezentrale MV wurde als kostenfreies Angebot von der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH gemeinsam mit den IHK, den HWK und dem Wirtschaftsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern initiiert. Mit der Online-Plattform Nachfolgeportal MV können Suchaufträge von Nachfolgeinteressenten und Unternehmern aufgegeben werden. Anhand einer nicht öffentlichen Matching-Software werden die Profildaten über Übereinstimmungen abgeglichen, um einen Kontakt beider Interessenten herzustellen. Die Arbeit der Nachfolgezentrale MV wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.
Text: PM/VTM