EU-Beihilfen, Agraranträge

Schwierige Zeiten für Kartoffelwirtschaft in MV

In Deutschland liegt MV auf Platz 5 in der Kartoffelerzeugung mit 479.000 t. Der Umfang des Kartoffelanbaus liegt seit Jahren in Mecklenburg-Vorpommern auf einem sehr niedrigen Niveau und hat sich kontinuierlich auf rund 12.000 ha reduziert, während die durchschnittliche Anbaufläche Anfang des Jahrtausends noch bei rund 16.200 ha lag.

 

Die Deutschen essen immer weniger Kartoffeln: “Der Verbrauch sank kontinuierlich von 74 kg in 2005 auf rund 57 kg in 2014. Es muss uns daher eine Renaissance der Kartoffel gelingen. Das heißt, bessere Veredelung und Vermarktung. Hier sind die Ernährungswirtschaft sowie die angewandte Forschung gefragt“, so Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.
Um die dramatische Entwicklung in der Kartoffelwirtschaft aufzuhalten und in eine andere Richtung zu bringen, hat die Landesregierung seit 1991 über die Marktstrukturförderung insgesamt Fördermittel in Höhe von rund 93 Mio. € ausgereicht und damit in der Verarbeitungsindustrie, der Lagerung und Aufbereitung von Pflanz- und Speisekartoffeln eine Gesamtinvestitionssumme von rund 245 Mio. € ausgelöst. Weitere Maßnahmen des Landes sind u.a.:

– die Berücksichtigung von Kartoffelvermehrungsbetrieben bei der Vergabe von Landesflächen,

– die Förderung von Erzeugergemeinschaften,

– die Fortführung der Feldversuche in Gülzow,

– die Sorten- und Fruchtfolgeversuche der Landesforschungsanstalt.

Bei der Pflanzkartoffelvermehrungsfläche nimmt MV seit vielen Jahren den zweiten Platz nach Niedersachsen ein. So stehen hier rund 20 % aller deutschen Pflanzkartoffelflächen. Außerdem ist das Bundesland prädestiniert für den Anbau von Pflanzkartoffeln: Hier befinden sich von der EU anerkannte Gesundlagen, also besonders geeignete und deshalb auch geschützte Gebiete für die Erzeugung von Pflanzkartoffeln.

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