KfW-Mittelstandspanel 2021

Die Corona-Krise traf Deutschland und die Welt Anfang des Jahres 2020 unerwartet und heftig. Rasches staatliches Handeln hat die Krisenfolgen für den Unternehmenssektor in Deutschland jedoch abgefedert.

Im Jahresdurchschnitt 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt letztlich „nur“ um 4,8 % geschrumpft, womit Deutschland besser dasteht als die meisten anderen G7-Volkswirtschaften. Generell machen Impffortschritte und die risikoorientierte Rücknahme der Eindämmungsmaßnahmen Hoffnung, dass Deutschland die Corona-Pandemie in absehbarer Zeit in den Griff bekommt und den zurückliegenden konjunkturellen Einbruch nachhaltig überwindet.

Der Mittelstand ist insgesamt glimpflich durch das Krisenjahr 2020 gekommen.

Das zeigt das aktuell veröffentlichte KfW-Mittelstandspanel 2021. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit haben die kleinen und mittleren Unternehmen die Lasten der Corona-Krise einigermaßen gut wegstecken lassen.

Vor allem der rasche Ausbau digitaler Vertriebswege hat die Umsatzverluste auf 277 Mrd. € begrenzt.
Trotz Eintrübung der Ertragslage ist zudem der befürchtete massive Einbruch der Eigenkapitalausstattung in der Breite ausgeblieben. Die Kapitalstruktur der KMU zeigt sich im Aggregat stabil.
Gelitten haben die Investitionen. Nie zuvor wurden so viele Pläne nicht umgesetzt und kleinere Projekte zur Krisenanpassung haben dominiert. An der Schwelle zur klimaneutralen Transformation und angesichts eines hohen Nachholbedarfs bei der Digitalisierung stehen die Unternehmen weiterhin vor großen Herausforderungen.
Das Gesamtvolumen mittelständischer Bankkredite hat mit einem Minus von 22 % deutlich nachgegeben. Insbesondere die Nachfrage nach langfristigen Finanzierungen ist eingebrochen.

Kleine und Kleinstunternehmen haben am meisten gelitten

Die Belastungen der Ertragslage sind sichtbar, aber geringer ausgefallen als erwartet. Große KMU verzeichnen kaum sichtbare Rückgänge, wohingegen kleine Unternehmen herbe Einschnitte hinnehmen mussten. Ihre Eigenkapitalquote bricht ein und sinkt auf ein 15-Jahrestief. Die Gefahr einer Überschuldung ist für diese KMU höher. Bei Kleinstunternehmen waren auch die durchschnittlichen Umsatzverluste am größten.

Ein Blick in Nach-Corona-Zeiten

Viele KMU gehen davon aus, dass die Krise nachhaltige Folgen für die Nachfrage nach ihren wichtigsten Produkten und Dienstleistungen haben wird. Denn die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Eindämmungsmaßnahmen haben unser Konsum- und Bewegungsverhalten stark verändert. Einige diese Veränderungen sind so tief greifend, dass sie wohl auch nach einem Ende der Pandemie bleiben werden.

2021-10-27

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