©Lukas_Voigt | Prof. Dr. Nicole Endlich mit Sohn Tim Endlich im Labor

Greifswalder Uni verkauft geschütztes Verfahren an Startup

Universität Greifswald verkauft geschütztes Verfahren an die NIPOKA GmbH

Die Universität Greifswald hat die Patentanmeldung für ein spezifisch genutztes Verfahren an die NIPOKA GmbH verkauft. Das Start-up hat seine Laborräume mit einem Superresolution Mikroskop im BioTechnikum Greifswald (WITENO GmbH).

Weltweit leiden bis zu 17 Prozent der Bevölkerung an Nierenerkrankungen – Tendenz stark steigend. Da es bisher keine heilende Therapie oder entsprechende Medikamente zur Behandlung gibt, steht für den Patienten am Ende häufig das Organversagen, das nur durch eine lebenslange Dialyse oder eine Transplantation kompensiert werden kann. Eine Ausgründung der Universität und der Universitätsmedizin Greifswald will das jetzt ändern.

Im Jahr 2017 entwickelte Prof. Dr. Nicole Endlich und Dr. Florian Siegerist im Rahmen ihrer Forschungsarbeit in der Anatomie und Zellbiologie der Universitätsmedizin das sogenannte PEMP-Verfahren, welches von der Universität international unter anderem in Europa, den USA, Japan und Korea zum Patent angemeldet und bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde.

Prof. Dr. Nicole Endlich mit Sohn Tim Endlich im Labor. Foto: ©Lukas_Voigt

PEMP (Podocyte Exact Morphology Measurement Procedure) ist eine neue Verfahrensweise, um mittels 3D-strukturierter Lichtmikroskopie kleinste Veränderungen in der Niere quantitativ und schneller als bisher feststellen zu können. Für die Forschung kann dies maßgeblich zur Entwicklung von Medikamenten gegen Nierenerkrankungen beitragen.

Um das Verfahren auf dem Markt zu etablieren, reifte bei Professorin Nicole Endlich 2018 die Idee, zusammen mit ihrem Sohn Tim ein Start-up zu gründen. So entstand im September 2019 die NIPOKA GmbH als Ausgründung der Universität und Universitätsmedizin Greifswald.

Die Universität Greifswald unterstützt innovative Ausgründungen ihrer Hochschulerfinder durch die Bereitstellung von Schutzrechten. „Daher sind wir sehr glücklich, dass wir die Patentanmeldung von der Hochschule übernehmen konnten“, sagt Professorin Endlich, denn dies eröffnet dem Unternehmen viele neue Möglichkeiten. Das Team ist überzeugt, dass der Transfer von der Forschung in die Wirtschaft vollzogen werden kann. „PEMP ist ein revolutionierendes Verfahren, das weltweit in der Forschung und auch später in der Klinik eingesetzt werden wird und es freut uns, dass wir vor ein paar Tagen die erfreuliche Nachricht vom Europäischen Patentamt erhalten haben, welches beabsichtigt, dem Patentantrag zuzustimmen“, sagt Tim Endlich.

Tim Endlich, Vedran Drenic´, Prof. Dr. Nicole Endlich, Dr. Frank Schütte (v.l.n.r.). Foto: ©Lukas_Voigt

Trotz der Corona-Pandemie expandiert die NIPOKA aktuell, da bereits weltweit agierende und renommierte Pharmafirmen Kunden bei dem Greifswalder Unternehmen sind.

Einen großen Dank sprechen die beiden Geschäftsführer von NIPOKA an Dr. Juliane Huwe von der Universität Greifswald, den Kanzler der Universität, Dr. Frank Schütte, und Lars Worm vom Verwertungsverbund MV aus. „Wir haben uns sehr unterstützt gefühlt und die Abwicklung des Verkaufes verlief zügig. Eine weiterer großer Dank geht an dieser Stelle an Michael Meis von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV), ohne deren finanzielle Unterstützung dies alles nicht möglich gewesen wäre“, so Professorin Endlich.

Ralph Schipke
Um das Verfahren auf dem Markt zu etablieren, reifte bei Professorin Nicole Endlich (3. v. l.) bereits 2018 die Idee ein Start-up zu gründen. Foto: Archiv GRUENDER-MV.DE | Ralph Schipke

Weitere Informationen

Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universitätsmedizin Greifswald

NIPOKA

Verwertungsverbund MV

BioTechnikum Greifswald (WITENO GmbH)

Quelle: Universität Greifswald | 25.11.2020

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