Klimaschutzbericht 2019: Deutlich weniger Treibhausgase emittiert

Der Klimaschutzbericht 2019 ist der letzte, der sich vorrangig der Umsetzung des 2014 beschlossenen Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 widmet. Er listet die zirka 110 Maßnahmen des Aktionsprogramms 2020 auf und stellt detailliert dar, welche CO2-Einsparungen diese Maßnahmen bis zum Ende des Jahres 2020 voraussichtlich leisten werden.

Die Treibhausgas-Bilanz für 2019 ergibt einen erfreulichen Rückgang der Emissionen von insgesamt 35,7 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. In keinem Jahr fiel der Rückgang bisher so deutlich aus.
Für 2020 hat sich Deutschland verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen um 40 Prozent zu reduzieren. Der Klimaschutzbericht 2019 zeigt, dass die Maßnahmen des Aktionsprogramms wirken und dazu beitragen, die erwartete Lücke zu schließen. Deutschland kommt dem 2020er-Ziel deutlich näher als noch im vergangenen Jahr erwartet.

CO2-Emissionen der Energiewirtschaft sanken

Die Emissionen der Energiewirtschaft sanken 2019 Um fast 51 Millionen Tonnen CO2 sanken – der mit Abstand größte Minderungsbeitrag.

Wichtig dafür: Da die Emissionshandelspreise gestiegen sind, wurde deutlich weniger Kohle für die Stromerzeugung verbrannt. Zu den zentralen Maßnahmen des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 zählt der Europäische Emissionshandel, der 2018 reformiert wurde. Die Bilanz zeigt, dass er funktioniert. Mit der Verknappung der Verschmutzungsrechte verdoppelten sich die Preise im vergangenen Jahr für jede Tonne CO2. Im Durchschnitt kostete die Tonne CO2 fast 25 Euro.

2019 kamen nahezu 43 Prozent des Strommixes aus Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse. Diese haben ebenfalls zur Minderung der CO2 -Emissionen beigetragen. Emissionsmindernd wirken außerdem eine geringere Energienachfrage aufgrund höherer Energieeffizienz, moderne Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sowie die schrittweise Reduzierung der Kapazitäten von Braunkohlekraftwerken.

CO2-Emissionen des Verkehrssektors leicht gestiegen

Die CO2-Emissionen des Verkehrssektors stiegen leicht um 1,2 Millionen Tonnen auf 163,5 Millionen Tonnen. Zwar kamen neue, sparsamere Fahrzeuge auf den Markt. Zugleich sind aber auch immer mehr und schwerere Fahrzeuge auf den Straßen (ein Plus von 1,6 Prozent). In der Summe werden mehr Benzin und Diesel verbraucht.
Bis 2030 soll der Sektor nur noch 98 bis 95 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen. Um die Verkehrsemissionen wirksam zu reduzieren, fördert die Bundesregierung etwa den Ausbau der Elektromobilität. Bis 2030 sollen mindestens sieben Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen sein. Zugleich fördert der Bund beispielsweise die Entwicklung alternativer Kraftstoffe und digitaler Verkehrstechnologie. 86 Milliarden Euro investiert der Bund bis 2030 in die Erneuerung der Schiene, weitere Milliarden in den öffentlichen Personenverkehr der Länder.

Der Klimaschutzbericht 2019 berücksichtigt allerdings noch nicht die veränderte Emissionsentwicklung durch die Corona-Pandemie. Derzeit wird erwartet, dass die Emissionen deutlich geringer ausfallen als in den Prognosen und Modellen aus der Zeit davor.

Klimaschutzbericht 2019

Quelle: Bundesregierung

2020-08-20

Print Friendly, PDF & Email