Die wirtschaftliche Lage in Deutschland: Solides Wachstum im Jahr 2018

Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr preisbereinigt in einem unruhigen außenwirtschaftlichen Umfeld und trotz der Produktions- und Absatzstörungen bei den Pkw-Herstellern solide um 1,5 % gewachsen, nach + 2,2 % im Boomjahr 2017.

Die Impulse kamen rechnerisch ausschließlich von der Binnenwirtschaft. Die Ausfuhren nahmen angesichts der geringeren Dynamik der Weltwirtschaft langsamer zu als im Vorjahr und auch weniger als die von der starken Binnenwirtschaft nachgefragten Einfuhren.
Die privaten und staatlichen Konsumausgaben wurden spürbar ausgeweitet, aber weniger deutlich als im Vorjahr.

Stärker als im Vorjahr entwickelten sich die b, wozu neben Investitionen in Ausrüstungen und Bauten auch ein Vorratsaufbau aufgrund des Staus bei den Pkw-Typenzulassungen beitrug. Der Lagerbestand dämpfte auch noch im Jahresendquartal die Erzeugung. Dennoch dürfte die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal nach dem Rückgang im dritten wieder zugelegt haben.

Die Auftragseingänge in der Industrie zeigen eine Bodenbildung und stärken die Erwartung eines Ausklingens der WLTP-Problematik.
Unterstützung erhält die Binnenkonjunktur Anfang des Jahres durch die spürbare Entlastung von Bürgerinnen und Bürgern bei Steuern und Abgaben sowie die Erhöhung der monetären Sozialleistungen.
Die Konjunktur dürfte daher auch zu Jahresbeginn aufwärtsgerichtet bleiben.

Für die Weltkonjunktur zeichnet sich eine Verlangsamung ihrer Dynamik ab. So startete die industrielle Erzeugung nur schwach ins vierte Quartal 2018. Der Welthandel entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gedämpft.
Insgesamt gehen die internationalen Organisationen in ihren letzten Prognosen von einer weniger dynamischen, aber weiterhin merklich aufwärtsgerichteten Entwicklung der Weltwirtschaft aus.
Dies zeigt sich auch in den Zahlen zu den deutschen Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen. So nahmen die Exporte im November saisonbereinigt und in jeweiligen Preisen um 1,6 % ab.
Insgesamt deuten die Indikatoren auf eine verhaltene Entwicklung der Ausfuhren in den kommenden Monaten hin.

Bei der Produktion im Produzierenden Gewerbe ist es im November zu einer weiteren Abschwächung gekommen, wozu auch Brückentage mit beigetragen haben. Die Erzeugung in der Industrie ging im November um 1,8 % und im Zweimonatsvergleich um 1,5 % zurück.
Die Produktion im Baugewerbe wurde im November ebenfalls eingeschränkt (- 1,7 %). Im Zweimonatsvergleich ergab sich hier ein Minus von 0,9 %.
Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe verringerten sich im November um 1,0 % und im Zweimonatsvergleich um 0,3 %. Damit lagen sie gleichwohl in den letzten beiden Monaten rd. 1/2 Prozentpunkt über ihrem durchschnittlichen Niveau im dritten Quartal. Dies spricht zusammen mit dem hohen Auftragspolster mit einer Reichweite von 5,5 Monaten dafür, dass die Industriekonjunktur wieder etwas an Schwung gewinnt.

Angesichts der guten Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Jahr 2018 zwar spürbar um 1,0 %, aber doch deutlich weniger stark als ihre real verfügbaren Einkommen, die um 1,8 % zulegten.

Nach der negativen Entwicklung im 3. Quartal nahmen die Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) im Oktober und November wieder deutlich zu (+ 0,1 % bzw. + 1,4 %).

Quelle und mehr:
Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)

2019-01-17

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