Weltweit erstes Kreuzfahrtschiff mit Flüssiggas-Antrieb

Schiffbau „made in Germany“: Weltweit erstes Kreuzfahrtschiff mit Flüssiggas-Antrieb sticht umweltschonend in See

In dieser Woche ging die AIDAnova, das weltweit erste Kreuzfahrtschiff der Rostocker Rederei Aida Cruises, das verflüssigtes Erdgas (LNG) als Kraftstoff nutzt, von Teneriffa aus auf Jungfernfahrt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat die Entwicklung und industrielle Anwendung des LNG-Antriebs des Schiffes, das in Deutschland gebaut wurde, maßgeblich gefördert.

„Mit der Jungfernfahrt macht Deutschland einen großen Schritt hin zur grünen Schifffahrt. Denn im Vergleich zu herkömmlichen, ölbasierten Schiffsbrennstoffen stößt LNG erheblich weniger Emissionen aus. Das zeigt: Schiffbau „made in Germany“ bewegt etwas und seine Unterstützung durch die Politik trägt Früchte. LNG ist eine praktikable Brückentechnologie auf dem Weg hin zum Null-Emissionsschiff, das Umwelt und Klima schont. Mit unseren maritimen Forschungs- und Innovationsprogrammen unterstützen wir den deutschen Schiffbau weiterhin dabei, dieses Ziel zu erreichen, und so seine internationale Technologieführerschaft auszubauen und Arbeitsplätze zu sichern.“

Norbert Brackmann, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft

Die nachhaltige Gestaltung des Seeverkehrs ist eines der zentralen Ziele der Maritimen Agenda 2025 der Bundesregierung. Durch die Förderung von maritimer Forschung, Entwicklung und Innovation setzt das BMWi wichtige Impulse. Mit seinem maritimen Forschungsprogramm hat das BMWi zwischen 2009 und 2013 zwei Projekte mit rund 1,6 Millionen Euro gefördert, die maßgeblich zur Ausgestaltung des internationalen Regelungswerks für den Einsatz von LNG-Technologien im Seeverkehr beigetragen haben.

Die umweltfreundlichere AIDAnova in Fahrt. Foto: Aida
Die umweltfreundlichere AIDAnova in Fahrt. Foto: AIDA Cruises

Die Innovationskosten der MEYER-Werft für den LNG-Antrieb der AIDAnova haben der Bund zu zwei Dritteln und das Land Niedersachsen zu einem Drittel mit weiteren insgesamt 7,8 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Innovativer Schiffbau sichert wettbewerbsfähige Arbeitsplätze“ bezuschusst.

Im Gegensatz zu ölbasierten Schiffskraftstoffen verursacht LNG keine Schwefeloxid-Emissionen. Stickoxid-Emissionen werden im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um bis zu 80 Prozent und Partikel-Emissionen um rund 98 Prozent reduziert. Bei den Treibhausgasemissionen senkt LNG den Ausstoß um 20-25 Prozent.

Im April 2018 hat die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) beschlossen, bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasmissionen aus der Seefahrt im Vergleich zu 2008 mindestens zu halbieren. Aus Sicht der Bundesregierung kann dies mit einem Technologiemix gelingen, der die Effizienz des Antriebs und die Treibhausgasminderung des eingesetzten Energieträgers gleichermaßen berücksichtigt. Die LNG-Technologie ist dabei ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Das langfristige Ziel ist das Null-Emissionsschiff. Hier setzt das maritime Forschungsprogramm mit seinem Förderschwerpunkt „Maritime.Green propulsion“ an: Ab 2019 fördert das BMWi hiermit verstärkt Projekte zur Entwicklung emissionsneutraler sogenannter E-Fuels. E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die aus der Umwandlung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energien gewonnen werden („Power to Fuel“-Prozesse). Die Nutzung von alternativen, strombasierten Kraftstoffen und die Einbindung der neuen Technologien in die Energiewirtschaft stehen unter anderem auch im Fokus der Förderinitiative „Energiewende im Verkehr“ des BMWi mit einem Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro. Eines der geförderten Verbundprojekte untersucht dabei die Erzeugung und den Einsatz methanbasierter Kraftstoffe für Schiffe.

Quelle: BMWi | 20.12.2018

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