Slush

„Slush“: Erfolgreicher Abschluss für MV-Start-ups

Die Start-ups und Unternehmen der Delegationsreise nach Helsinki sind mit wertvollen Erfahrungen und Kontakten wieder in Mecklenburg-Vorpommern gelandet.

Die 40 Vertreter von Unternehmen und Institutionen, die Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel und IHK-Präsident Claus Ruhe Madsen begleitet hatten, haben sich bei
Europas größtem Start-up-Event „Slush“ in Finnland erfolgreich präsentiert. Anhand eines von den „Slush“-Organisatoren eingerichteten „Matchmaking-Tools“ konnten die Start-ups mit potenziellen Geschäftspartnern aus aller Welt zusammentreffen. Dies erleichterte ihnen, passende Gesprächspartner vor Ort zu identifizieren und Termine mit diesen zu vereinbaren. Außerdem präsentierten sich die Start-ups aus M-V erfolgreich beim „German Pitch“ am 4. Dezember mit einer dreiminütigen Vorstellung ihrer Geschäftsidee vor potenziellen Investoren.

„Bei Europas größtem Gründerevent konnten die jungen wie auch die bereits etablierten Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern wichtige Beziehungen knüpfen und viele neue Anregungen und Eindrücke mit nach Hause nehmen“, sagte Christian Pegel. Zugleich würde er gern etwas vom Charakter der Veranstaltung auf ähnliche Ereignisse hierzulande übertragen sehen: „Die Atmosphäre in Helsinki war grandios. Es hatte etwas von Festival, zugleich wurde aber hart gearbeitet. Vielleicht können wir Erfahrungen von dieser innovativen zum Beispiel auf den Digitalisierungskongress, den die Landesregierung im nächsten Jahr geplant hat, übertragen.

Slush

In die winterliche Kälte nach Helsinki pilgern jedes Jahr 20.000 Teilnehmer zur Gründer-Messe “Slush“.  Montage: GRUENDER-MV.DE

“Wir hatten die Möglichkeit, uns auf drei unterschiedlichen Bühnen zu präsentieren und haben 27 Meetings mit internationalen Firmen, Partnern, Kunden und Investoren an zwei Tagen absolviert. Es hat sich gelohnt“, bilanziert so Hagen Wustlich von „Planet AI“: „Es gab einige konkrete Absprachen mit Firmen für eine gemeinsame Zusammenarbeit in Rostock. Im kommenden Jahr wollen wir mit einem größeren Team wieder nach Helsinki fahren und noch präsenter sein“.

Der Gründer des Rostocker Unternehmens „Ayokie“ Benjamin Reif ergänzt: „Ich konnte auf der Messe Kontakt zu zwei großen deutschen Handelskonzernen aufnehmen, bei denen ich mich demnächst vorstellen werde. Nach dem ‚German-Pitch‘ kamen mehrere Leute zu mir, die Ansatzpunkte für ‚Ayokie‘ in ihren Unternehmen sehen und mich an die entscheidenden Leute weiterleiten wollen, darunter eine große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.“ Auch er lobt: „Diese Veranstaltung zieht wirklich große und renommierte Firmen an, die dann auch mit Entscheidern vor Ort sind. Das Interesse und die Offenheit für neue Ideen sind riesig in der Atmosphäre dort.“ 

Auch Niels Schuldt, Mitgründer des Pepelower Unternehmens „Oxy4“ ist begeistert: „In zwei Tagen konnten wir Kontakte zu weltweit agierenden Konzernen wie Huawei, Samsung und Microsoft knüpfen. Wo hat man sonst solche Möglichkeiten?“

Die Delegation hat sich bei der Veranstaltung vom 4. bis 5. Dezember an einem Gemeinschaftsstand mit Baden-Württemberg präsentiert. Zu Besuch kam unter anderem auch der deutsche Botschafter in Finnland, Detlef Lingemann.

Christian Pegel und Claus Ruhe Madsen sind sich einig: „Wir möchten auch 2019 wieder mit einer Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern zu diesem fantastischen Event reisen. Wir werden alles tun, um auch Start-ups aus unserem Bundesland wieder die Teilnahme zu ermöglichen.“

In die winterliche Kälte nach Helsinki pilgern jedes Jahr 20.000 Teilnehmer zur Gründer-Messe “Slush“. Diese Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren als das globale Netzwerktreffen der New-Tech-Szene etabliert. Start-ups, etablierte Unternehmer und Top-Investoren, Studenten und Medienvertreter aus aller Welt treffen dort alljährlich aufeinander.

Start-ups aus Mecklenburg-Vorpommern konnten sich im Juli auf einen Aufruf von Digitalisierungsministerium und der IHK zu Rostock für die Delegationsreise nach Helsinki bewerben. Die Landesregierung übernimmt für je einen Vertreter pro Start-up ca. 600 Euro der Reise- und Veranstaltungskosten, so dass sie nur einen Festbetrag von 500 Euro für die Teilnahme bezahlen müssen.

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This is Slush

Neben den jungen Gründern werden Vertreter von Unternehmen der IT-Branche, des Zentrums für Entrepreneurship (ZfE) der Universität Rostock sowie der Hochschule Wismar in der M-V-Delegation nach Helsinki reisen. Ziel des „Slush“-Besuchs ist es, die Delegationsteilnehmer mit potenziellen Partnern zusammenzuführen und den Investitionsstandort Mecklenburg-Vorpommern an einem Gemeinschaftsstand mit Baden-Württemberg zu repräsentieren. Die jungen Gründer können zudem bei den „German-Pitches“ vor internationalen Investoren ihre Geschäftsidee präsentieren, um potenzielle Geldgeber von dieser zu überzeugen.

„Für unsere jungen Unternehmen ist die ,Slush‘-Teilnahme eine Riesenchance. Sie können auf internationalem Parkett ihre Geschäftsidee vor Investoren vorstellen, die bereit sind, gute Projekte zu finanzieren“, sagt Minister Christian Pegel und fügt hinzu: „Solch‘ eine Gelegenheit bietet sich nicht jeden Tag. Sie kann unseren Start-ups helfen, einen entscheidenden Schritt weiter zu kommen.“

„,Slush‘ bietet Start-ups die Chance, ganz besondere Kontakte und Netzwerke zu knüpfen“, sagt IHK-Präsident Claus Ruhe Madsen und erklärt: „Kapital und Investoren aus der ganzen Welt sind bei der Gründer-Messe in Helsinki unterwegs. Die finnische Metropole steht für einige Tage Kopf: Ob auf der Messe selbst, bei Side-Events oder an der Universität: Alles dreht sich um Innovationen und Zukunft. Die ,Slush‘ bietet nicht nur unseren Start-ups aus Mecklenburg-Vorpommern viele Möglichkeiten – die ,Slush‘ ist auch eine gute Gelegenheit für unser Bundesland, auf sich aufmerksam zu machen. Viele Finnen betrachten Rostock als Hafen nach Deutschland oder gar zum restlichen Europa. Das gilt es zu nutzen, um Investoren für unsere Region zu gewinnen. Selbst wer ohne Investor aus Helsinki zurückkommt, wird starke Eindrücke mitbringen, die für die Entwicklung und für Innovationen unentbehrlich sind.“


Dr. Christoph Müller, Mitgründer des Start-ups „Vestifi“ aus Rostock, betont: „Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit dabei zu sein. ‚Slush‘ gibt uns Gelegenheit, unsere Lösung auf internationalem Parkett zu präsentieren. Wir sind neugierig und gespannt auf den Erfahrungsaustausch mit anderen Tech-Start-ups.“ Das junge Unternehmen hat ein Messgerät entwickelt, mit dessen Hilfe die Ursachen von Problemen in WLAN-Systemen von Unternehmen und Behörden identifiziert werden können. Foto: Ralph Schipke

Welf Wustlich, Geschäftsführer und Mitgründer von „Planet AI“, erklärt begeistert: „,Slush‘ ist eine einzigartige Gelegenheit, mit Investoren und anderen Start-ups ins Gespräch zu kommen und unsere Vision von ,PlanetBrain‘ vorzustellen. Wir hoffen auf potenzielle Geldgeber, die unsere Idee zu 100 Prozent unterstützen.“ Das Rostocker Unternehmen hat eine künstliche Intelligenz entwickelt, die Behörden, Bibliotheken und Unternehmen hilft, in Computern oder Smartphones Dokumente, Fotos, Videos und Sprachaufzeichnungen wiederzufinden.

Um sich neben mehr als tausend anderen Start-ups aus der ganzen Welt behaupten zu können, haben die Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern vorab ein Training für das „Pitching“ absolviert, bei dem sie mit einem finnischen Start-up-Trainer an ihrer englischen Präsentation feilen konnten.

Start-up Messe SLUSH

Start-ups aus M-V beim “Slush”

Die Start-ups aus Mecklenburg-Vorpommern erhielten in Helsinki im Rahmen eines „German Pitch“ die Chance, vor internationalen Investoren ihr Unternehmen vorzustellen und diese von ihrer Idee zu überzeugen.

Hier einige Infos zu den Start-ups, die mit auf die Reise waren:

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Ultraschall ist vielseitig einsetzbar, ist Jonas Flint, CEO von Koopango, sich sicher. “Wer an Ultraschall denkt, hat meistens Medizin und Röntgendiagnostik im Kopf. Auch im technischen Bereich oder der chemischen Industrie lässt sich Ultraschall zunächst am ehesten vermuten. Doch die hochfrequentierten Schallwellen sind längst keine Nischen-Technik mehr. Gerade für Unternehmen bieten sich inzwischen zahlreiche Anwendungsfelder, in denen Ultraschall bestehende Möglichkeiten übertrumpft. Wo Unternehmen zukünftig auf Ultraschall setzen sollten”, erzählt er.
Koopangos wegweisende Indoor-Positionierungstechnologie hilft beispielsweise Händlern auf einfachstem Weg mit der von Plattform und ihren Kunden zu verbinden. Dabei werden Kunden schon beim Betreten des Geschäftes mit denen für sie passenden Informationen versorgt. Und sein Rostocker Start-up DEJ Technology wird mit zur digitalen Startup-Event nach Helsinki reisen.
https://koopango.com
Über eine App beantworten die Angestellten Fragen zu ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz, im Unternehmen und zu ihren Vorgesetzten – natürlich anonym – die anschließend ausgewertet und gemittelt werden. So funktioniert die Gründeridee des Startup Ayokie. Foto: Privat
Die GWA Hygiene GmbH wurde 2015 von einem fünfköpfigen Gründerteam ins Leben gerufen: Daniel Neuendorf, Marcel Walz, Maik Gronau, Tobias Gebhardt, Dirk Amtsberg.

„Planet AI“ aus Rostock hilft Unternehmen, Behörden und Bibliotheken, in Computern oder Smartphones Dokumente und Fotos wiederzufinden. Zunächst sieht bzw. hört sich diese „künstliche Intelligenz“ alle auf einem Rechner gespeicherten Videos, Bilder, Dokumente und Sprachaufzeichnungen an und speichert sie in ihrem „Gedächtnis“. Werden dann per Tastatur Suchbegriffe eingegeben, sucht und findet „Planet Brain“ binnen Sekunden alle Informationen, die im Rechner in Form von Bildern, Videos, Sprach- oder Textsequenzen vorhanden sind. Das Start-up hat bereits 17 Mitarbeiter – fast alle Absolventen der Universität Rostock – und mit dieser Technologie bereits internationale Wettbewerbe und Preise gewonnen.

Mehr: www.planet-ai.de.

„Oxy4“ aus Pepelow hat eine Software entwickelt, mit der Trainer von Leistungs- sowie Hobbysportlern die aktuelle Trainingsleistung und den Trainingsfortschritt unkompliziert und verlässlich messen können. Muskelsauerstoffsättigung und Gewebehämoglobin-Index sagen viel über die Leistungsfähigkeit eines Sportlers aus. Bislang war die Diagnostik zur Messung und Auswertung solcher Parameter sehr aufwändig und daher eher Leistungssportlern und deren Trainern vorbehalten. „Oxy4“ hat ein System entwickelt, das diese Werte ohne Blutabnahme und Labor messen kann. Dafür wird ein Sensor ähnlich einer Smartwatch am relevanten Muskel auf der Haut des Sportlers befestigt und misst diese Werte mithilfe der nicht-invasiven, hochmodernen Nah-Infrarot-Spektroskopie. Diese Daten werden in Echtzeit an die zugehörige Software oder App übertragen, die die Daten auswertet und dokumentiert.

Mehr: www.oxy4.com.

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Das aus der Rostocker Universität ausgegründete Unternehmen „Vestifi“ hat ein Messgerät entwickelt, mit dessen Hilfe die Ursachen von Problemen in WLAN-Systemen von Unternehmen und Behörden identifiziert werden können. Die „Vestifi-Box“ wird per Post versendet und vom Kunden am Ort der WLAN-Probleme für einen Zeitraum von üblicherweise ein bis zwei Wochen aufgestellt. Das Gerät muss dazu nur mit einer Stromquelle verbunden werden. Nach Abschluss der Messung werden die in der Box gesammelten Messdaten an „Vestifi“ übertragen und mithilfe einer durch das Unternehmen entwickelten Software ausgewertet. Im Anschluss diagnostizieren Experten des Unternehmens die Probleme bzw. Störquellen und geben Handlungsempfehlungen zum Beheben der Probleme. Zu den Kunden zählen unter anderem bereits Kliniken, Logistikunternehmen sowie Universitäten und Schulen.

Mehr: www.vestifi.de/.

Quelle: Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung | 27-28/11/18 | aktualisiert 10.12.2018 |

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