Die 28. MeLa öffnet vergangene Woche auf dem Gelände des MAZ Messe- und Ausstellungsgelände Mühlengeez ihre Pforten. Auf den 172.000 Quadratmetern Ausstellungs- und Aktionsfläche wird ein vielfältiges Programm mit wissenswerten Informationen und Produkten aus den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd sowie Gartenbau geboten.
Hier finden Sie das MeLa-Programm.
Landwirte im Spannungsfeld
Am Freitag um 10.00 Uhr wird auch der Landesbauerntag eröffnet. Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus und der Präsident des Landes-Bauernverbandes, Detlef Kurreck werden mit den Mitgliedern des Bundestages, Gero Hocker (FDP) und Claudia Müller (B90/Grüne), die „Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Umweltverantwortung und Wirtschaftlichkeit“ debattieren.
Die Verwaltungsvereinbarung zur Auszahlung der Dürrehilfen zwischen Bund und Ländern ist nahezu ausgehandelt und muss nun der EU-Kommission vorgelegt werden. „Ich gehe davon aus, dass die Vereinbarung bis Ende September von allen Beteiligten unterzeichnet werden kann. Dann sind die 50 Millionen Euro aus dem Bund-Land-Dürrehilfsprogramm abrufbereit. Ich werde alles daran setzen, dass das Geld schnellstmöglich in den Betrieben ankommt, die Hilfe beanspruchen können“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zum Messe-Auftakt in Mühlengeez.
Laut Backhaus ist davon auszugehen, dass gut 10 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in MV einen Antrag auf Hilfen aus dem Programm stellen. Bei Nachweis der Existenzgefährdung kann der durch die Dürre entstandene Schaden bis zu 50 Prozent ausgeglichen werden. Je nach Standort, Bodenbeschaffenheit und Art der Bewirtschaftung hatte es in der Getreideernte in MV eine breite Streuung der Ergebnisse gegeben. Hingegen fiel die Obsternte landesweit deutlich besser aus als in den Vorjahren.
„In vielen Betrieben hat bereits ein Umdenken hin zu mehr Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt. Das ist aus meiner Sicht der richtige Weg zum Erhalt und zur Steigerung der biologischen Vielfalt, zur Verbesserung der Bodenstruktur, zu sauberem Wasser und damit zum Erhalt unserer Ressourcen für die kommenden Generationen.“
In diesem Jahr waren nach Erweiterung der Fördermöglichkeit für Blühflächen und -streifen von 5 auf 20 Hektar je Betrieb rund 5.300 Hektar Blühflächen neu beantragt worden. „Damit hat sich die Antragsfläche gegenüber dem Vorjahr explosionsartig um 220 Prozent erhöht“, freute sich der Minister. Zudem waren für die Maßnahme „Vielfältige Kulturen im Ackerbau“ in diesem Jahr Neu- und Erweiterungsanträge im Umfang mehr als 36.000 Hektar gestellt worden. Insgesamt liegt die über AUKM geförderte, ressourcenschonend bewirtschaftete Fläche im Land damit derzeit bei 141.000 Hektar.
Weitere 150.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche im Land werden ökologisch bestellt. Allein bis zum 30. Juni 2018 hatten Landwirte auf weiteren 20.000 Hektar auf den Ökolandbau umgestellt. „Durch den diesjährigen Flächenzuwachs haben wir unser Ziel aus dem Koalitionsvertrag, bis 2020 auf 150.000 Hektar ökologisch zu wirtschaften, schon im Juni 2018 erreicht“, so Backhaus.
Unter dem neuen Claim „Schmeck die Natur“ präsentiert sich auf der MeLa der Verein Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) im Verbund mit vier Mitgliedsunternehmen in Halle 1.
- Byoma Naturkost GmbH mit diversen Bio-Feinkostspezialitäten
- MARTINS BIO GmbH mit leckeren Bio-Trockenfrüchten
- Neue Nottorf Räucherfisch GmbH & Co. KG mit bekannten Räucherfisch-Variationen
- Wildbret MV KG mit schmackhaften Spezialitäten aus heimischem Wild
Im Rahmen des über den Strategiefonds vom Landwirtschaftsministerium ausgeschriebenen Wettbewerbs zur Vermarktung regionaler Produkte, dessen Frist inzwischen ausgelaufen ist, hat der AMV vier spannende Projektideen eingebracht, von denen sehr viele Unternehmen im Land profitieren könnten. “Zahlreiche Kleinstproduzenten und viele namhafte Händler haben vorab ihre Unterstützererklärung dafür beim AMV abgegeben und auf diese Weise ihr großes Interesse bekundet. Wir sind gespannt auf die Entscheidungen der Jury”, fügt Weuffen hinzu.
Mit drei von vier Unternehmen auf dem AMV-Stand profitieren überwiegend Start ups und damit Kleinstunternehmen vom AMV-Konzept. Probiertresen unter dem Slogan „Schmeck die Natur“ schaffen ein einheitliches Bild und bieten eine hervorragende Plattform, um Besucher mit Produzenten ins Gespräch zu bringen.
Und der AMV kann weiteres Erfreuliches berichten: Im Rahmen eines neuen Leitprojektes der Gesundheitswirtschaft unterstützt das Wirtschaftsministerium den Verein bei der Optimierung der professionellen Online-Produktdatenbank. Aus der bestehenden B2B-Datenbank entstehen künftig eine B2B- und eine B2C-Variante. Die Produktspezifikationen und Kontaktpartner bleiben passwortgeschützt für Fachkunden. Der Suchbereich mit Selektionsmöglichkeiten nach Produkten und Produktgruppen, die Suche bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, der Ausschluss von Allergenen und die Suche nach konventionell, bio, halal, koscher und vegan werden für alle Interessenten sichtbar gemacht. Und eine App-Variante ist ebenfalls geplant. “Damit entsteht in MV eine einzigartige Informations-Produktdatenbank. Wir arbeiten daran, dass sich möglichst viele Produzenten anschließen. Denn bei einer breiten Datenlage entsteht der Effekt, dass auch Fachkunden in stärkerem Maße mit dieser Datenbank arbeiten”, erklärt Weuffen.
Das Landesmarketing komplettiert den AMV-Gemeinschaftsauftritt und nimmt mit seinem Imagefilm die Besucher mit auf eine Reise durch MV. Der Film zeigt deutlich: MV ist kreativ, innovativ, offen und voller Perspektiven und Freiräume. Erstmals nutzen auch Aussteller der MeLa das Angebot des AMV, ihre Filme am Stand des AMV zu zeigen.
Quellen: Staatskanzlei | Landwirtschaftsministerium |Bauernverband | Bauernzeitung |AMV | 13.09.2018 |