Claus-Peter Röhr

Studie zum Thema Gründen über 45

Studie zum Thema Gründen über 45 – Interviewpartner gesucht

Die Freie Universität Berlin sucht für das Projekt „Die Formierung der reifen Gründerpersonen“ Interview-Partner, die nach dem 45. Lebensjahr das erste Mal den Schritt in die berufliche Selbständigkeit gewagt haben. Ziel des Interviews ist es, mehr über die persönlichen Erfahrungen aus der beruflichen Selbständigkeit zu erfahren.

Existenzgründungen im Alter gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sowohl in Quantität, als auch sozio-politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Das vorliegende Forschungsvorhaben untersucht den Gründungsprozess und die Entwicklung zum Existenzgründer/in im fortgeschrittenen Alter aus der Lebenslaufperspektive. Dabei soll festgestellt werden, inwiefern vorangegangene berufliche und persönliche Erfahrungen den Schritt in die Selbstständigkeit bestimmen.

Der Begriff „mature entrepreneur“ („reife Gründerperson“) umfasst dabei sowohl das individuelle chronologische Alter (50plus) als auch die persönliche Lebens- und Berufserfahrung sowie das über den Lebenslauf gesammelte soziale, humane und (oftmals) ökonomische Kapital.  Die Forscher möchten der Frage nachgehen, inwiefern individuelle und institutionelle Rahmenbedingungen Gründungsaktivitäten im Alter beeinflussen und formen. Dabei gehen sie davon aus, dass Gründungsmotivation und -aktivitäten Älterer das Ergebnis eines dynamischen Wechselverhältnisses einerseits ihrer persönlichen Berufs- und Lebensbiographie und andererseits der gesellschaftlichen und strukturellen Resonanz durch Institutionen im Gründungsprozess sind.

Berufliche und private Biografie interessant

Das Projektvorhaben verfolgt einen dynamischen und zeitbezogenen Ansatz für die Untersuchung von reifen Gründerpersonen. Als theoretische Basis bietet das Lebenslaufkonzept die Möglichkeit, Fragen nach zentralen Unterschieden von älteren und jüngeren Gründerinnen und Gründern bezogen auf Lebenserfahrung und akkumulierte Ressourcen nachzugehen, Veränderungen von modernen Lebensläufen (bspw. mit Blick auf De-Standardisierung u. De-Institutionalisierung) und die Verknüpfung von beruflichen und privaten Biographien zu eruieren.

Methodologisch verfolgt das Projektvorhaben einen qualitativen Ansatz. Hierzu werden vertiefende Interviews mit älteren Gründerpersonen und Expertinnen und Experten im Gründungsgeschehen (auf staatlicher, nicht-staatlicher und privater Ebene) durchgeführt. Angesichts des Defizits an länderübergreifenden Untersuchungen werden diese Interviews zudem in zwei Ländern, nämlich Deutschland (inkl. Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern) und Polen geführt. Beide Länder repräsentieren unterschiedliche politische Ansätze zur Förderung von (späten) Gründungsaktivitäten und illustrieren zudem verschiedene Wohlfahrtsstaatmodelle bzw. sozio-strukturelle Rahmenbedingungen.

“Neue” Modelle der Selbstständigkeit

Insgesamt leistet das Projektvorhaben einen innovativen Beitrag für die Grundlagenforschung  zu späten Gründungsaktivitäten in alternden Gesellschaften sowie zu aktuellen akademischen und politischen Debatten um alternative Formen der Altersproduktivität und „neue“ Modelle der Selbständigkeit. Darüber hinaus liefert das vorliegende Projektvorhaben neue, empirisch fundierte Erkenntnisse über die Variabilität moderner Lebensläufe und ihre institutionelle Einbettung.

Gesucht Gründer 50+

Gesucht werden Personen, die nach dem 50. Lebensjahr das erste Mal den Schritt in die berufliche Selbständigkeit gewagt haben. Der Übergang zur Selbstsändigkeit soll einen Wandel in Bezug auf die bisherige Lebenslauf und die berufliche Karriere kennzeichnen.

Das können sein:

  • Gewerbetreibende als auch Freiberufler
  • jeglicher Gründungs- und Rechtsform,
  • Sologründungen oder Teamgründungen
  • in Voll- oder Teilzeit.

Die Interviews sollen mit Personen geführt werden, deren Unternehmen sich:

  • im frühen Entwicklungsstadium befindet,
  • als auch mit denjenigen, die über einen längeren Erfahrungshorizont verfügen.

Die Berliner Forscher wünschen sich auch, mit Personen sprechen zu können, die nach dem 50. Lebensjahr gegründet, aber diese berufliche Selbständigkeit wieder afgegeben haben.

Ablauf der Interviews

Die Interviews finden in mehreren Blockzeiträumen bis Juni 2018 statt. Die Termine werden individuell vereinbart.

Hauptziel ist es, die persönlichen Erfahrungen in einer beruflichen Selbständigkeit erzählt zu bekommen. Die Interviewer würden gerne hören, wie der Gründungsprozess verlaufen ist, wie der Schritt in die Selbständigkeit bewerten wird und welche Ideen oder Vorschläge möglicherweise zu Verbesserung der Situation bei der Gründung es gibt.

Das Einzelinterview (kein Gruppeninterview) hat einen vertraulichen Charakter. Es wird mit der Zustimmung des Befragten aufgenommen. Das Interview kann entweder bei zu Hause oder an Ihrem Arbeitsplatz stattfinden. Alternativ wird  auch gerne einen anderen Ort der Wahl vereinbart.

Alle geäußerten Informationen werden vertraulich behandelt und anonymisiert. Die Daten werden ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke verwendet.

Kontakt zur Forschungsgruppe

Sie können das Forscherteam telefonisch, brieflich oder per E-Mail kontaktieren. Gerne vereinbaren es dann den Ort und die Zeit des Interviews.

Sabine Dummert

+49 (0)170.333 29 71

+49 (0)30.838 545 36

sabine.dummert@fu-berlin.de

Justyna Stypińska

+49 (0)30.838 545 36

justyna.stypinska@fu-berlin.de

Freie Universität Berlin

Osteuropa Institut

Garystr. 55, 14195 Berlin

Sie sind interessiert und möchten an der Studie teilnehmen? Oder kennen Sie Gründerpersonen, die für diese Studie in Frage kommen?

Gerne können Sie mit Sabine Dummert (sabine.dummert@fu-berlin.de) in Kontakt treten.

Weitere Informationen im Flyer
Ansprechpartnerin beim RKW Kompetenzzentrum: Dr. Noemí Fernández Sánchez

Claus-Peter Röhr

Claus-Peter Röhr entwickelt im Greifswalder Biotechnikum ein PRÄVENTIOMETER. Foto: Ralph Schipke

Quelle: RKW

02/24/2018

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