Stationärer Einzelhandel: Zu wenig digital?

Der stationäre Einzelhandel erfüllt die Erwartungen der Kunden zu wenig, wenn es um die digitale Interaktion geht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage unter über 1.500 Verbrauchern in den USA, Großbritannien und Deutschland.

Fast drei Viertel (74 Prozent) der befragten Verbraucher sind gegenüber traditionellen Händlern positiv oder sehr positiv eingestellt, in Deutschland sind es bei 201 Befragten sogar 80 Prozent.
Die Daten der Scandit-Umfrage zeigen jedoch auch, dass stationäre Einzelhändler ihre Shopping-Apps nicht voll ausnutzen. Solche Apps ermöglichen digitales Engagement in Echtzeit und stellen Informationen bereit, die die Kunden zu Einkäufen motivieren können.

Die Umfrage von VDC Research sollte zum einen die Einstellung der Verbraucher zum stationären Handel und zum anderen die Verbreitung von mobilen Shopping-Apps, die Barcode-Scans unterstützen, ermitteln.

Es zeigte sich dabei, dass der Einzelhandel die Erwartungen der Kunden nur unzureichend erfüllen kann. So gaben 58 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie nach dem Suchen von Artikeln im Ladengeschäft die betreffenden Artikel später häufig oder gelegentlich mit dem Mobilgerät einkaufen.  41 Prozent der Verbraucher gaben an, dass ein Artikel, der im Geschäft nicht erhältlich ist, dann bei einem konkurrierenden Online- oder stationären Händler gekauft wird.

Auf die Frage, welche Funktionen bei einer mobilen Scan-App beim Einkaufen die Konsumenten erwarten, wurden folgende Antworten gegeben:
• 30 Prozent wollen eine App für den Self-Checkout verwenden
• 26 Prozent würden eine App verwenden, um nach Artikeln zu suchen
• 25 Prozent würden mit einer App auf Kundenrezensionen zugreifen.

Die Botschaft der Konsumenten: Der stationäre Handel liefert keine integrierte, digital vernetzte „In-Store Experience“, die Customer Engagement in Verkäufe umsetzt.

VDC Research hebt zwei Hauptbereiche hervor, in denen stationäre Einzelhändler hinter Online-Wettbewerbern zurückbleiben: Die Sichtbarkeit der Bestände – die Genauigkeit der Lagerbestände liegt bei durchschnittlich 65 Prozent – und digitales Shopping, wobei zu wenige stationäre Einzelhändler beliebte Funktionen wie Produktsuche oder Self-Checkout anbieten. Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, müssen Händler diese kritischen Service-Lücken schließen.

Weitere Informationen: Whitepaper von VDC Research (englisch)

Quelle und mehr: E-Commerce-Magazin

2018-01-31

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