Digitalstrategie

Kleinunternehmen und die Digitalisierung

Kleinunternehmern in Deutschland fehlt häufig noch eine grundlegende Digitalstrategie. Das hat eine Studie des Internetanbieters 1&1 unter 1.000 Kleinunternehmern ergeben.

Mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen existieren seit über zehn Jahren und sehen sich als etabliert.
Ein Großteil der Befragten sind Unternehmen mit bis zu drei Mitarbeitern.
Rund zwei Drittel der Unternehmen geben an, Stammkunden würden einen großen Teil ihrer Kunden ausmachen.

Oft ist diesen kleinen Unternehmen die strategische Bedeutung des digitalen Wandels für ihre eigene Geschäftstätigkeit noch nicht bewusst ist oder es fehlt ihnen an organisatorischen, finanziellen und personellen Ressourcen, um die Herausforderungen einer umfassenden Digitalisierung zu meistern.
Viele Unternehmen verfolgen daher vorrangig kleine Digitalisierungs-Projekte und nur selten eine grundlegende digitale Transformation ihrer Geschäftstätigkeit.

Ein Großteil der Kleinunternehmer befindet sich zudem in einer „Zufriedenheitsstarre“ – Wachstumsambitionen verfolgen die Wenigsten. Acht von zehn beschreiben ihr Unternehmen als etabliert und sind mit der Situation des Unternehmens zufrieden, nur elf Prozent befinden sich nach eigener Aussage in der Wachstumsphase. Neben finanzieller Sicherheit stehen vor allem ihre Unabhängigkeit, die Konzentration auf das Kerngeschäft, Selbstverwirklichung und Anerkennung im Fokus. So sind fast alle der Meinung, dass ihre gute Arbeit der Hauptfaktor für ihren Geschäftserfolg ist.

Die Präsenz im Internet bzw. die Online-Suche trägt nur aus Sicht von 40 Prozent zum Geschäftserfolg bei, gleichauf mit Werbematerialien. Neue Kunden gewinnen die befragten Kleinunternehmen in erster Linie durch Weiterempfehlungen und – mit deutlichem Abstand – durch eine Online-Präsenz und die Direktansprache.
Eine professionelle Homepage wird von jedem zweiten Unternehmer als Online-Marketingmaßnahme genannt. Allerdings beschäftigt sich nur jeder Zehnte regelmäßig damit.

Das Internet wird eher für administrative Tätigkeiten genutzt, wie das Beantworten von E-Mails, Online Banking und zur Warenbestellung.
Unterdurchschnittlich repräsentiert ist der Wunsch, im Internet zu werben oder in sozialen Netzwerken präsent zu sein.

Von dem vorhandenen Marketing-Budget, das deutlich unter dem für digitale Verwaltungslösungen wie Buchhaltungssoftware oder softwareunterstützter Verwaltung von Kundendaten/CRM liegt, werden 60 Prozent für Online-Maßnahmen wie Neukundengewinnung, Generieren von Feedback und Listings im Internet eingesetzt. Klassisches Online-Marketing findet dagegen weniger statt.

Höhere Ausgaben fallen an, wenn Unternehmen ihr Online-Marketing auslagern. 38 Prozent der Befragten gaben an, ihre Homepage extern in Auftrag gegeben zu haben. Online-Werbung haben 16 Prozent der Firmen ausgelagert. Online-Shops werden eher im eigenen Unternehmen gehalten, nur acht Prozent der Shops werden extern betreut.

Grundsätzlich betrachten die befragten Kleinunternehmer das Internet mehrheitlich als Chance für ihr Geschäft. Dennoch sind sich 13 Prozent unsicher und neun Prozent sehen das Internet sogar als Risiko.
Gründe für die Skepsis liegen vor allem beim Thema Sicherheit: Jeweils vier von zehn haben Angst vor Betrug oder fürchten um die Sicherheit ihrer Daten. Außerdem hat etwa jeder Dritte die Sorge, sich selbst nicht gut zu präsentieren.

Eine Kluft existiert hinsichtlich der beruflichen Online-Nutzung: Je ein Drittel der Kleinunternehmen nutzt das Internet entweder sehr stark oder aber so gut wie gar nicht.
Diejenigen, die das Internet als Chance sehen, versprechen sich davon unter anderem, neue Kunden zu gewinnen, Informationen zu wichtigen Themen zu erhalten und sich mit Geschäftspartnern zu vernetzen.

Quelle und mehr: 1&1 Digital Guide

2017-10-07

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