823 000 Geförderte in Deutschland

Im Jahr 2016 erhielten in Deutschland 823 000 Personen Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG).

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, fiel die Zahl der BAföG-Empfängerinnen und -Empfänger gegenüber 2015 um etwa 47 000 beziehungsweise 5,5 %. 2015 hatte der Rückgang gegenüber dem Vorjahr 5,9 % betragen. Unter den Geförderten waren 2016 rund 239 000 Schülerinnen und Schüler sowie 584 000 Studierende. Die Zahl der geförderten Schülerinnen und Schüler ging im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 % zurück, die Zahl der geförderten Studierenden um 4,5 %.

Die Förderung erstreckte sich zum Teil nicht über das volle Jahr. Im Durchschnitt wurden je Monat 525 000 Personen (148 000 Schüler/-innen, 377 000 Studierende) gefördert (– 6,7 %).
48 % der BAföG-Empfänger/-innen (rund 394 000) erhielten eine Vollförderung, also den maximalen Förderbetrag. Die Höhe des Förderbetrages ist abhängig von der Ausbildungsstätte (zum Beispiel Berufsfachschule oder Hochschule) und der Unterbringung (bei den Eltern oder auswärts). Eine Teilförderung, die geleistet wird, wenn das Einkommen der Geförderten oder der Eltern bestimmte Grenzen übersteigt, erhielten 52 % der BAföG-Empfänger/-innen (etwa 429 000). Die Zahl der Vollgeförderten sank im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 1,4 %, die Zahl der Teilgeförderten hingegen um 8,9 %.

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“In der BAföG-Statistik für 2016 schlagen sich zwei Faktoren deutlicher nieder, als wir es 2014 bei der Verabschiedung des 25. BAföG-Änderungsgesetzes prognostiziert haben: die nochmals positivere Entwicklung der Einkommen und die anhaltend hohe Erwerbstätigenquote. Deshalb ist die Zahl der Geförderten im gesamten Jahr 2016 trotz der deutlich angehobenen Freibeträge seit Schuljahresbeginn bzw. Wintersemester 2016 noch nicht so deutlich angestiegen wie ursprünglich erwartet”, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Foto: Ralph Schipke

“In der BAföG-Statistik für 2016 schlagen sich zwei Faktoren deutlicher nieder, als wir es 2014 bei der Verabschiedung des 25. BAföG-Änderungsgesetzes prognostiziert haben: die nochmals positivere Entwicklung der Einkommen und die anhaltend hohe Erwerbstätigenquote. Deshalb ist die Zahl der Geförderten im gesamten Jahr 2016 trotz der deutlich angehobenen Freibeträge seit Schuljahresbeginn bzw. Wintersemester 2016 noch nicht so deutlich angestiegen wie ursprünglich erwartet”, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Die 2016 insgesamt nochmals gestiegenen Studierenden- und insbesondere die Studienanfängerzahlen zeigen zugleich, dass das BAföG seiner Zielsetzung – niemand darf aus finanziellen Gründen von einer qualifizierten Ausbildung abgehalten werden – weiterhin gerecht wird.

BAföG ist zentrales Instrument für mehr Bildungsgerechtigkeit

“Wenn in Zeiten günstiger Konjunktur- und Einkommensentwicklung weniger Auszubildende auf staatliche Leistungen nach dem BAföG angewiesen sind, ist dies eine durchaus erfreuliche Entwicklung. Die BAföG-Reform greift, die erfolgreiche Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Finanzpolitik der Bundesregierung aber eben auch. Wer BAföG erhält, profitiert seit Herbst 2016 von den spürbaren Verbesserungen durch die Reform, bekommt zum Beispiel eine höhere Förderung sowie höhere Wohn- und Kinderbetreuungszuschläge”, sagte Wanka.

“Die Bundesregierung hat das BAföG mit der letzten Reform substantiell und strukturell verbessert. Die Verbesserungen wurden mit Schuljahresbeginn bzw. ab dem Wintersemester wirksam – die Statistik 2016 ist deshalb noch nicht aussagekräftig genug, um die Wirkung der Reform insgesamt zu beurteilen. Wir erwarten für 2017, die Effekte der  Reform dann auch in der Statistik deutlicher zu sehen. Das BAföG ist seit 46 Jahren ein zentrales Instrument für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland. Das werden wir auch weiterhin unter Beweis stellen und für eine verlässliche und bedarfsgerechte Ausbildungsförderung sorgen.”

Ab 2015 hat der Bund die volle Finanzierung der Leistungen nach dem BAföG übernommen. Im Jahr 2016 betrugen die Ausgaben des Bundes 2,9 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die gesamten Ausgaben für die BAföG-Leistungen um rund 102 Millionen Euro oder 3,4 % zurück. Für die Schülerförderung wurden knapp 0,8 Milliarden Euro (– 43 Millionen Euro) bereitgestellt und für die Studierendenförderung 2,1 Milliarden Euro (– 59 Millionen Euro).

Im Durchschnitt erhielten geförderte Schülerinnen und Schüler monatlich 435 Euro pro Person (+ 14 Euro) und geförderte Studierende 464 Euro pro Person (+ 16 Euro). 28 % aller Geförderten wohnten bei ihren Eltern und 72 % außerhalb des Elternhauses.

Quelle. DESTATIS/BMBF

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