Digitalisierungs- und Innovationskredit

Nachfrage nach KfW-Förderung in Deutschland weiterhin stark

Die KfW Bankengruppe erreicht mit ihrer Fördertätigkeit im ersten Halbjahr 2017 ein Gesamtvolumen von insgesamt 36,5 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum 36,2 Mrd. EUR, +1%).

Die inländische KfW-Förderung entwickelte sich auch im ersten Halbjahr sehr erfolgreich und übertraf mit einem Zusagevolumen von 27,6 Mrd. EUR den Vorjahreswert um fast 1 Mrd. EUR (26,7 Mrd. EUR, +3%). Dazu beigetragen hat unter anderem die anhaltend positive Konjunkturerwartung der mittelständischen Unternehmen.
Mit einem Fördervolumen von 11,3 Mrd. EUR kann die Mittelstandsbank ein sehr erfolgreiches erstes Halbjahr verzeichnen und liegt damit deutlich über dem Vorjahresniveau (9,5 Mrd. EUR). Die anziehende Weltkonjunktur, verringerte politische Risiken sowie die Erwartung steigender Kreditkosten beflügelten die Nachfrage nach gewerblichen Förderkrediten.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen:

Förderschwerpunkt Gründung und allgemeine Unternehmensfinanzierung

Der Förderschwerpunkt Gründung und allgemeine Unternehmensfinanzierung liegt mit Zusagen in Höhe von 5,1 Mrd. EUR deutlich über dem Vorjahresniveau (4,6 Mrd. EUR).
Besonders erfreulich entwickelte sich die Gründungsfinanzierung mit 1,8 Mrd. EUR, die trotz allgemein rückläufiger Gründungstätigkeit den bereits starken Vorjahreswert übertreffen konnte (1,7 Mrd. EUR).
Im Bereich Innovation beträgt das Fördervolumen 0,4 Mrd. EUR (0,3 Mrd. EUR) und kann sich damit auf einem stabilen Niveau halten. Gestärkt wird die Innovationsförderung zukünftig durch die Erweiterung um den Schwerpunkt Digitalisierung. Zum 01.07.2017 starteten die neuen Innovations- und Digitalisierungsprogramme, mit denen Gründer und mittelständische Unternehmen in diesem Bereich noch besser unterstützt werden können.
Im Bereich der Beteiligungsfinanzierung zeichnete die KfW im Mai 2017 im Rahmen des First Closings ihre Beteiligung am High-Tech Gründerfonds III. Das inländische Beteiligungsgeschäft der KfW wird ab kommendem Jahr in einer neuen Tochtergesellschaft betrieben, die künftig das Finanzierungsangebot der KfW im Bereich Venture Capital bündeln und substantiell ausbauen wird.

Förderschwerpunkt Umwelt

Der Förderschwerpunkt Umwelt verzeichnet mit Zusagen in Höhe von 5,8 Mrd. EUR (4,6 Mrd. EUR) einen kräftigen Zuwachs und übertrifft das bereits starke Vorjahresniveau nochmals deutlich. Wesentliche Treiber dieser positiven Entwicklung waren das KfW-Programm Erneuerbare Energien sowie das KfW-Energieeffizienzprogramm. Beide Programme erzielten mit einem Zusagevolumen von 2,4 Mrd. EUR (2,1 Mrd. EUR) bzw. 2,9 Mrd. EUR (2,2 Mrd. EUR) ein sehr gutes Ergebnis.

Förderschwerpunkt Wohnen

Mit einem Fördervolumen von 16,4 Mrd. EUR (17,2 Mrd. EUR) kann auch die Kommunal- und Privatkundenbank/Kreditinstitute ein sehr gutes Halbjahresergebnis verbuchen.
Der Förderschwerpunkt Wohnen hat hierzu mit einem gestiegenen Zusagevolumen von 11,2 Mrd. EUR (10,4 Mrd. EUR) den stärksten Beitrag geleistet. Die anhaltend robuste Baukonjunktur sowie das weiterhin günstige Zinsumfeld ließen allein in der Programmfamilie Energieeffizient Bauen und Sanieren die Nachfrage auf 8,6 Mrd. EUR (7,5 Mrd. EUR) anwachsen.

Förderschwerpunkt Infrastrukturfinanzierung

Die Infrastrukturfinanzierung leistet mit Zusagen in Höhe von 2,0 Mrd. EUR (2,4 Mrd. EUR) in ihren Kernprogrammen einen stabilen Beitrag. Der Volumenrückgang geht ausschließlich auf die inzwischen ausgelaufene Sonderfazilität “Flüchtlingsunterkünfte” zurück. Dagegen hat der Anteil der kommunalen Umwelt- und Klimaschutzförderung nochmals zugenommen.
Ebenfalls stabil ist der Beitrag im Bereich Bildung und Soziales mit einem Volumen über 1,0 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR).

Weitere Schwerpunkte der KFW-Förderung

In der Individualfinanzierung Banken wird ein Zusagevolumen von 0,7 Mrd. EUR (1,0 Mrd. EUR) erzielt. Mit Zusagen in Höhe von 1,5 Mrd. EUR (2,4 Mrd. EUR) ist auch die Nachfrage in der Allgemeinen Refinanzierung für Landesförderinstitute rückläufig.

Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das durch die KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde Neugeschäft in Höhe von 5,7 Mrd. EUR zugesagt. Das Volumen der Neuzusagen liegt damit leicht über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes (5,4 Mrd. EUR). Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Geschäftssparten Maritime Industrie mit 1,0 Mrd. EUR (0,8 Mrd. EUR) sowie Industrie und Services mit 0,9 Mrd. EUR (0,5 Mrd. EUR).

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer liegt bei 2,6 Mrd. EUR (3,6 Mrd. EUR). Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat im ersten Halbjahr 2017 weltweit 2,1 Mrd. EUR für Projekte und Programme zugesagt und liegt damit deutlich unter dem Vorjahreswert (3,1 Mrd. EUR).
Im Jahr 2016 hatten überdurchschnittlich hohe Einzelzusagen bei den Förderkrediten zum starken Halbjahresergebnis beigetragen. Für das Gesamtjahr 2017 rechnet der Geschäftsbereich aber weiter mit ähnlich hohen Finanzierungsvolumina wie im Vorjahr.
60% der Neuzusagen des ersten Halbjahres kommen dem Umwelt- und Klimaschutz zugute.
Zum 30.06.2017 konnte die DEG für privatwirtschaftliche Investitionen in Entwicklungsländern insgesamt 473 Mio. EUR zusagen (434 Mio. EUR). Mit 126 Mio. EUR war mehr als ein Viertel davon für Vorhaben in Afrika bestimmt (89 Mio. EUR). Finanziert werden damit zum Beispiel Unternehmen, die in Telekommunikation oder Transport- und Logistikdienstleistungen investieren.

Im Geschäftsfeld Finanzmärkte liegt das Fördervolumen im ersten Halbjahr 2017 bei 808 Mio. EUR (536 Mio. EUR). Davon wurden 586 Mio. EUR (359 Mio. EUR) in Verbriefungstransaktionen zur kapitalmarktorientierten Förderung des Mittelstands investiert. Für ihr Green-Bond-Portfolio tätigte die KfW Investitionen in insgesamt sieben Wertpapiere zur Förderung von Klima- und Umweltschutzprojekten mit einem Volumen von 222 Mio. EUR (176 Mio. EUR). Angesichts des raschen Wachstums des seit 2015 im Auftrag des Bundesumweltministeriums bestehenden Förderportfolios mit grünen Anleihen wurde das Zielvolumen für das Gesamtportfolio im Mai dieses Jahres auf 2 Mrd. EUR verdoppelt.

Quelle und mehr:
Pressemitteilung der KfW Bankengruppe vom 31. Juli 2017

201708-07

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