GründerChampions, Advocado

Mit advocado Rechtsberatung der Zukunft erleben

Zwei Studenten aus Greifswald haben ein Startup zur Rechtsberatung gegründet, das Mandanten und Anwälte mit wenigen Klicks „verbindet“. Egal, ob sonntags oder mitten in der Nacht.

von links: Die beiden ADVOCADO-Gründer Betriebswirtschaftler Jacob Saß und Jurastudent Maximilian Block mit einem ihrer Mitarbeiter: Foto: Grit Gehlen

Ein Beispiel: Max Mustermann hat am Freitag kurz vor Feierabend eine Abmahnung vom Chef bekommen. Nun ist guter Rat gefragt. Google und Co. werden übers Wochenende mit Suchwörtern von Max Mustermann gefüttert. Er sucht nach Tipps und einem guten Rechtsanwalt in der Region. Zigtausende Informationen prasseln auf ihn ein und eine Lösung seines Rechtsproblems scheint sich in weite Ferne zu rücken.

Das soll sich mit  advocado connect, einer webbasierenden Softwarelösung von Jurastudent Maximilian Block und Betriebswirtschaftler Jacob Saß aus Greifswald ändern. „Unser Angebot ist einzigartig im Netz“, ist sich Jacob Saß sicher. Gedacht ist  advocado connect für Rechtsanwälte, die sich und ihr Portfolio präsentieren. Rechtsratsuchende können ihr Problem in einem nicht öffentlich einsehbaren Raum beschreiben und erhalten von einem Rechtsanwalt ihrer Wahl eine Online-Rechtsberatung. „Der gesamte Prozess, vom ersten Mandantenkontakt über Beratung, Problemlösung bis zur Zahlung, läuft technisch abgesichert über uns“.  Seit dem Sommer 2014 ist  advocado connect unter www.advocado.de online und kann direkt auf bestehende Websites von Kanzleien eingebaut werden oder auch als eigenständiger Internetauftritt dienen.

Die beiden Greifswalder Gründer haben sich an der Uni kennengelernt. „Max hatte die Geschäftsidee zu advocado connect schon lange“, erzählt Jacob Saß. „Er war auf der Suche nach einem passenden Partner, der anderes Know-how mitbringt.“  Beim Ideenwettbewerb UNIQUE an der Universität Greifswald belegte Maximilian Block mit  advocado connect   im August 2013 den zweiten Platz. Im Frühjahr stellten sie dann gemeinsam das Portal auf der CeBIT in Hannover vor. Und auch beim Verband der Business Angels, der sich mit Kapital an innovativen  Startups beteiligen,  stießen sie mit ihrer Idee auf Interesse und erhielten zahlreiche Tipps.
„Das war schon aufregend, als wir da  in München waren und in nur wenigen Minuten unsere Geschäftsidee verschiedenen Gesprächspartnern immer wieder erklären mussten“, erinnert sich Jacob Saß.

Während er das erzählt, krempelt er sich die Ärmel seines karierten Hemdes hoch und wieder runter und erzählt lächelnd weiter: „ Das ist einfach eine andere Welt. Business Angels sind erfolgreiche Manager und wir erklären denen, wie wir im ersten Geschäftsjahr 200.000 Euro Umsatz machen wollen.“  Mehrere Gesprächspartner hätten ihnen gesagt, dass sie unbedingt globaler denken und nicht an Deutschlands Grenzen mit ihrer Idee enden sollen. Das bringe mehr Umsatz, nicht nur für  advocado, sondern auch für die registrierten Rechtsanwälte. Nun soll advocado connect nach und nach mehrsprachig werden.

„Bundesweit gibt es 160.000 Rechtsanwälte“, hat Jacob Saß recherchiert. „Im Durchschnitt sitzen in jeder Kanzlei drei.“ Viele davon hätten noch nicht mal einen Internetauftritt. Deswegen beinhaltet  advocado connect auch ein Bausteinsystem, mit dem die Rechtsanwälte sich eine individuelle Website gestalten können. Rechtsanwälte, die schon eine Website haben, können  advocado connect problemlos in ihre Website integrieren. Unabhängig von Standort und Kanzlei-Öffnungszeiten sind sie dadurch rund um die Uhr für Mandantenanfragen aus ganz Deutschland erreichbar. „Wir tragen dadurch zu deren wirtschaftlichem Erfolg bei.“

Screenshot des Webauftritts

Erste kleine Erfolge können Maximilian Block und Jacob Saß schon vermelden: „Wir haben neben unseren Testkunden die ersten zahlenden Rechtsanwälte, die sich bei uns registriert haben. Der Einstiegspreis beträgt 99 Euro netto im Monat pro Rechtsanwalt.

Um diese internetbasierende Beratungssoftware richtig ins Laufen zu bringen, müssen die beiden Studenten nun ordentlich investieren. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft hat sich für die erste Anschubfinanzierung als wertvoller Partner erwiesen. Auf eine halbe Million Euro schätzen sie den weiteren Finanzierungsbedarf. „Die Entwickler müssen bezahlt werden und der größte Kostenblock sind Vertrieb und Marketing.“

Jacob Saß ist aber optimistisch: „Wir haben beim „IT Future Fond“ zur Förderung junger IT-Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern mitgemacht und gewonnen.“ Ein Finanzierungszuschuss in Höhe von insgesamt 200.000 Euro wurde zugesagt. Jetzt folgt der Antragsmarathon.

Platz im Gründer-Ökosystem

Grit Gehlen

Kontakt:
advocado GmbH
Gründungsjahr: 2014
Adresse: Wolgaster Straße 146
17489 Greifswald
Telefon: +49 (0) 3834 / 550 555
E-Mail: info@advocado.de
Internet: www.advocado.de

02.12.2014 | aktualisiert 13.11.2018 | 09.09.2021

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