Vom Versuchsfeld in die Gründungsschmiede

Das Forschungsteam grünerdüngen hat ein innovatives Düngemittel entwickelt. Nun erhält das Team ein Exist-Gründerstipendium und sitzt seit März in der Gründungsschmiede der HTW Dresden.

Im Rahmen des BÖLN-Forschungsprojektes „Entwicklung und Erprobung eines neuartigen, aus dem ökologischen Landbau stammenden stickstoffreichen Düngemittels für den ökologischen Gemüsebau“ an der Fakultät Landbau/Umwelt/Chemie entwickelte Simon Scheffler in der Arbeitsgruppe der Professur Ökologischer Landbau, ein innovatives Düngemittel. Gemeinsam mit den Agrarwirtschaftlern Torsten Mick und Beate Wunderlich wurde das Düngemittel bis hin zur Marktreife geführt.

Landwirtschaft

Landwirtschaft prägt Mecklenburg-Vorpommern Foto: Ralph Schipke

Seit März erhält das Team von grünerdüngen im Rahmen des Programms „EXIST-Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ ein Exist-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und hat seinen Sitz in der Gründungsschmiede der HTW Dresden. Die Gründer haben sich einer nachhaltigeren Weiterentwicklung des ökologischen Land- und Gartenbaus im Sinne des Kreislaufgedankens verschrieben, um Gemüse, Kräuter und Obst ausgewogen mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Professor Knut Schmidtke als ursprünglicher Ideengeber des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens unterstützt das Team von grünerdüngen als Mentor.

Auch für Hobbygärtner interessant

Das neue Düngemittel wird durch ein spezielles Ernte- und Aufbereitungsverfahren aus reinem Bio-Klee hergestellt. In mehrjährigen Anbauversuchen wurde seine Wirksamkeit und Praxistauglichkeit getestet. „Unser Düngemittel soll besonders im ökologischen Gemüsebau Anwendung finden. Auch für Hobbygärtner ist das neue Düngemittel sehr interessant, da es einfach anzuwenden und ausgesprochen wohlriechend ist. Es ist das erste regional produzierte und rein pflanzliche Düngemittel aus 100 % ökologisch zertifizierten Rohstoffen.“, so Gartenbau-Ingenieur Simon Scheffler. Durch seine optimale Nährstoffzusammensetzung wird das Düngemittel zusätzlich den speziellen Anforderungen an die Düngung von Gemüse im geschützten Anbau (Gewächshaus) gerecht.

Verkauf über regionalen Bio-Handel und das Internet

Seit einigen Wochen arbeiten die Wissenschaftler nun in der Gründungsschmiede der HTW Dresden an der Weiterentwicklung sowie der Erzeugung und Vermarktung ihres neuen Düngemittels. Bereits in der Saison 2017 sollen die ersten Chargen des Düngemittels über den regionalen Bio-Einzelhandel und per Internet vermarktet werden. Mittelfristig soll das Düngemittel auch dem ökologischen Erwerbsgärtner für die Produktion zur Verfügung stehen. Darüber hinaus soll die Produktpalette um ein ökologisches Düngemittel für Topf- bzw. Zimmerpflanzen sowie ein Flüssigdüngemittel aus ökologisch und regional verfügbaren Ressourcen ergänzt werden.

Quelle: idw/Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

03/16/2017

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