Mund zu Mund Propaganda entscheidend für Erfolg

Nach langem Überlegen, Abwägen und Diskutieren hat sich Doreen Wall 2012 selbstständig gemacht. Die gelernte Krankenschwester hat in Voßfeld bei Neubrandenburg eine Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin eröffnet. Mittlerweile bietet sie die Dienstleistung auch in einem Hotel in Waren an. Wie erfolgreich die 41-Jährige schon mit ihrem Unternehmen ist und welche Zukunftspläne sie hat, erzählt Doreen wall in diesem Interview.

Frau Wall, wie ist die Geschäftsidee entstanden?

Ich habe viele Jahre in meinem Beruf als Krankenschwester gearbeitet. Vor allem im intensivmedizinischen Bereich der Neurochirurgie. Dort arbeitete ich häufig mit Koma-Patienten und bildete mich im Rahmen der Basalen Stimulation fort. Dadurch bekam ich Einblick und den Gefallen an einer alternativmedizinischen Ausrichtung.
Neben meinem Beruf als Krankenschwester  begann ich Traditionelle Chinesische Medizin in Hamburg und dann in Berlin zu studieren. Das dauerte mehrere Jahre.
Zu der Zeit lebte ich mit meiner Familie in Lübeck. 2004 zogen wir in meine alte Heimat zurück. Dort versuchte ich mich als Selbstständige  in der Ausübung der Traditionellen Chinesischen Medizin das erste Mal.
Aufgrund der familiären Situation  – mein Sohn war damals drei Jahre alt – hatte ich aber nicht die nötige Flexibilität, mich voll auf die Selbstständigkeit zu konzentrieren.
Ich entschied mich wieder für das Angestelltenverhältnis mit geregelten Arbeitszeiten.
Unter anderem unterrichtete ich in Altenpflegeschulen.
2012 war es dann soweit. Ich wagte erneut Versuch, mich mit meiner Berufung selbstständig zu machen.

Hat sich das Wagnis gelohnt? Wie erfolgreich sind Sie?

Ich habe mir mittlerweile einen  konstanten Kundenstamm aufgebaut. Die Kunden nehmen bevorzugt die präventive Massage in Anspruch.
In meiner Branche ist neben der üblichen Werbung vor allem die Mund zu Mund Propaganda entscheidend. Diese Entwicklung ist beständig und kontinuierlich zu beobachten.
Ich komme mit den Einnahmen gut zurecht.

Ein weiterer Standort meines Unternehmens ist im Mai  im Wasserbettenhotel Waren-Müritz entstanden. Dort betreibe ich zusammen mit meiner Mutter den Wellnessbereich, wobei jede von uns ihr eigenes Unternehmen führt. Meine Mutter bietet ayurvedische und ich TUINA- Massagen an. Die Massagen ergänzen sich und stehen sich nicht kontrahär  gegenüberstehen. Außerdem wird diese Form der chinesischen  Massage in der Müritzregion im Wellnessbereich  bislang nirgendwo anders angeboten.

Was machen Sie genau und wer sind Ihre Kunden?

Ich biete in meiner Praxis für Traditionelle Medizin die sogenannte TUINA-Massage an.
TUINA-Massage entstammt der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und ist  eine Massage,  welche sich ganz entscheidend von klassischen anderen Formen der
Massagen abhebt.
Es geht darum, den energetischen Körper des Menschen zu regulieren, durch die Bewegung der Energie in den Energiebahnen (Meridiane). Meine Arbeit mit den Händen (Massage) ist ein vermittelndes Element, das den Schmerz, das Leid und Unwohlsein lindert.
Meine Kunden kommen aus der gesamten Bevölkerungsschicht.  Zu mir kommen all jene, die offen dafür sind, etwas für ihr Wohlbefinden zu tun, denen Vorsorge zur Gesunderhaltung wichtig ist.
Um künftig besser die breite Masse zu erreichen, sind  Gespräche mit gesetzlichen Krankenkassen, privaten Krankenkassen und Unternehmen im Rahmen der geförderten Präventionsmaßnahmen geplant.

Als Unternehmerin wurden auch Sie sicher nicht geboren. Wie, wo und mit wem haben Sie sich fit gemacht für die Selbstständigkeit?

Ich habe Existenzgründer- und Buchführungsseminare besucht in der Halle 10 in Neubrandenburg.
Zu dem standen mir meine Mutter und mein Lebensgefährte mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Selbständigkeit zur Seite.

Welche Wissenslücken gab es vor dem Start in die Selbstständigkeit?

Vor allem im Bereich der Buchführung und Finanzverwaltung, Abrechnung usw.

Brauchten Sie Geld für Ihre Gründung? Haben Sie Fördermittel beantragt?

Nein, ich hatte recht überschaubare Kosten. Ein paar Kosten fielen an für die Raumausstattung, Pflege- und Hygieneartikel. Diese Ausgaben habe ich mit meinem Angesparten bezahlt.

Was ist der entscheidenste Faktor, damit Ihr Unternehmen den Durchbruch schafft?

Eine beständige Steigerung zufriedener Klienten, die mich weiterempfehlen.
Zu dem plane ich, die Lizenz zum Heilpraktiker zu machen. Dadurch kann ich meinen Kunden ein breiteres Behandlungsfeld bieten.

Wann schreiben Sie laut Businessplan schwarze Zahlen?

Das kann ich nicht genau vorhersagen. Mein Ziel ist es, nach einem Jahr der Selbstständigkeit dem Businessplan in der Rentabilitätsplanung anzunähern. Ob es geklappt hat, können Sie mich im Mai 2014 gern nochmal fragen.

Wo sehen Sie in der nächsten Zeit Ihre größten Herausforderungen?

Den Mut nicht zu verlieren, wenn die Auftragslage mal nicht so gut ist. Ich möchte den Spaß, die Kreativität und die Liebe zu dem, was ich mache, fördern und motiviert bleiben.
Ich will nicht aus einem Sicherheitsdenken heraus aufgeben.

Gibt es etwas, das noch fehlt? Ein Mitarbeiter, Geld oder einen Maschine?

Nein. Ich bleibe erst Mal Einzelkämpferin und schaue, wie sich alles entwickelt.

Nutzen Sie Social Media Kanäle um sich und Ihr Unternehmen bekannt zu machen?

Nein, bislang nicht. Neben der Webseite, die das Wasserbettenhotel betreibt, nutze ich keine anderen Medien, bis auf lokale Zeitungen.

Ergänzen Sie bitte folgende Stichpunkte zu einem Satz:

Selbständig sein bedeutet für mich,…unabhängig und frei zu sein, die Dinge zu tun, die mir Spaß machen und die Verantwortung, voll und ganz für mich zu übernehmen.

Würde ich noch mal  neu starten, dann…würde ich alles noch mal so machen.

Angehenden Gründerinnen und Gründern rate ich,…den Businessplan inhaltlich selbst zu schreiben, allen Mut und Motivation zu fokussieren und auf sein Bauchgefühl zu hören.

Kontakt:

Doreen Wall
Dorfstraße 8
17091 Voßfeld/ Rosenow
Telefon: 039602/298838 und 0171/4977432
E-Mail:   wall@vossfeld.de
www
: www.wasserbettenhotel-waren-mueritz.m-vp.de

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