Was steckt hinter Ihrer Geschäftsidee?
Ich habe als Angestellte im Drei-Schichtsystem gearbeitet und war damit nicht zufrieden. Ich wollte schon immer mein eigener „Herr“ sein. Das Thema Selbstständigkeit beschäftigte mich mit Zeit immer mehr. Die Frage war: Was könnte ich machen? Ich überlegte in viele Richtungen und kam letztendlich auf die Idee, einen Secondhandshop im Internet für Kinderkleidung zu eröffnen. Vor der Eröffnung legte ich mir noch schnell ein neues Hobby zu: Behördengänge und Anträge ausfüllen. Eltern mache ich nun mit schöner und preiswerter Bekleidung für ihre Kinder glücklich.
Gebrauchte Kinderkleidung können junge Eltern auch auf zahlreichen Flohmärkten und bei Kleinanzeigen- und Auktionsportalen kaufen. Wie setzten Sie sich gegen Ihre Mitbewerber durch?
Bei mir stimmen die Qualität und der Preis! Ein schneller Versand ist selbstverständlich und die Produktpalette wird ständig erweitert. Bei mir kaufen Kunden vernünftige gebrauchte Kinderkleidung in allen Größen für kleines Geld. Der Shop wird täglich gepflegt und man findet schnell was man sucht. Die Kleidung kaufe ich von Privatleuten an.
Durch das Aussuchen von guten und passenden Linkpartnern und einem zielstrebigen Online-Marketing sind mittlerweile bei vielen Suchmaschinen unter den Top 3 zu finden. Als ich den Shop eröffnet hatte, stellte sich die Frage, wie man am besten bei Google und Co an oberster Stelle stehen kann. Denn wir wollten auch ganz oben zusehen sein und dort „mitspielen“, um schneller gefunden zu werden. Also hat sich mein Mann der Sache angenommen. Er verbrachte viel Zeit mit Lesen und Recherchieren im Internet. Das hat sich gelohnt. Wir sind mit dem Shop fast an 1. Stelle bei vielen Suchmaschinen zu finden und der Shop gefällt unseren Kunden gut. Ich bekomme viel positives Feedback.
Haben Sie den Shop selbst erstellt oder von einem Profi machen lassen?
Das Shopsystem ist von Strato. Um mich mit anderen Strato-Nutzern auch über solche Dinge auszutauschen, bin ich bei Facebook in einer entsprechenden Gruppe. Dort gibt es zahlreiche Tipps.
Für mein Shop-Design habe ich den Anbieter fotolia.com genutzt. Da gibt es professionelle Bilder, die man allein nicht hinkriegt.
Als Unternehmerin wurden Sie sicher nicht geboren. Wie, wo und mit wem haben Sie sich fit gemacht für die Selbstständigkeit?
Ich habe mich viel im Internet belesen und mir von Freunden, die selbstständig sind, Rat und Tipps geholt. Durch meine tägliche Arbeit als Unternehmerin lerne ich jeden Tag dazu und entwickle meine Idee weiter. Eine gute Beratung habe ich vor der Gründung auch bei der IHK in Rostock bekommen und bei Leinenlos geholt. Leinenlos ist ein Beratungsprojekt speziell für Gründer, das in Warnemünde seinen Sitz hat. Dort habe ich sehr viele hilfreiche Tipps zur Gründung bekommen.
Welche Wissenslücken gab es vor dem Start in die Selbstständigkeit und welche haben Sie erst nach der Gründung „entdeckt“?
Wie führt man einen Onlineshop richtig und wie kalkuliert man die Preise – da gab es Wissenslücken, die ich erst nach der Gründung, so richtig bemerkte.
Wie wichtig ist für Sie heute noch Ihr Businessplan?
Sehr wichtig! ABER: es hat sich doch vieles anders entwickelt als gedacht. Zum Beispiel wollte ich viel mehr Schwangerschaftsmode anbieten. Geplant waren auch Laktoseintoleranz-Produkte, weil wir im Bekanntenkreis eine Frau kennen, die einige ihrer Produkte in den Niederlanden einkaufen muss. Sie sind schwer zu bekommen und daher wollten wir auch so etwas anbieten. Hat sich aber irgendwie zerschlagen…Vielleicht gibt es mal wieder eine Gelegenheit, diese auch im Shop zu führen. Aber nun gibt es im Online-Shop hauptsächlich Secondhandkleidung, etwas Neuware und neuerdings auch viel Handgemachtes. Ich nähe selbst. Zum Beispiel Mützchen, kleine Halstücher, Hosen und Loops. Das Angebot wird von mir ständig erweitert.
Brauchten Sie Geld für Ihre Gründung? Haben Sie Fördermittel beantragt?
Ich habe zwar von der Agentur für Arbeit den Gründungszuschuss bekommen, aber ich musste auch viel selbst in meine Geschäftsidee investieren. Zum Beispiel in die Grundausstattung für das Büro. Kleidung musste für den Start eingekauft werden.
Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Unternehmen den Durchbruch schafft?
Weiter viel arbeiten, ständig weiterentwickeln und ich muss die Produktvielfalt erhöhen.
Wann schreiben Sie schwarze Zahlen?
Wir hatten zwar im Businessplan einige Zahlen als Ziel zusammengefasst, aber da bin ich noch lange nicht. Seit einigen Monaten schreibe ich langsam schwarze Zahlen.
Wo sehen Sie in der nächsten Zeit ihre größten Herausforderungen?
Dass ich Familie mit meinen zwei kleinen Kindern (fast 4 Jahre und 4 Monate) und den Shop weiter gut unter einen Hut bekomme. Das ist manchmal schwierig, weil ich von zu Hause arbeite. Da kann man schlecht loslassen und wird schlecht losgelassen.
Gibt es etwas, das noch fehlt? Ein Mitarbeiter, Geld oder eine Maschine?
Ich bräuchte eine Fachkraft für diverse Tätigkeiten, zum Beispiel die Shop-Pflege, Pakete müssen gepackt und Bürokram erledigt werden. Ich will auch jemanden einstellen…irgendwann.
Ergänzen Sie bitte die folgenden Stichpunkte zu einem Satz:
Selbstständig sein bedeutet für mich, ……unabhängig sein.
Würde ich noch mal neu starten, dann…würde mir sehr viel Lehrgeld erspart bleiben, denn ich habe ja bei meinem ersten Start viel gelernt.
Angehenden Gründerinnen und Gründern rate ich,…..durchhalten und immer nach vorne schauen!
Kontakt:
Monas Kinderwelt
Ramona Schünemann
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