„Meeresbrise und Medizintechnik – die Gesundheitswirtschaft als Wachstumsmotor in Mecklenburg-Vorpommern“ – unter diesem Motto fand ein Parlamentarischer Abend in der Berliner Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommerns statt.
„Die Gesundheitswirtschaft ist bei uns im Land eine verhältnismäßig junge Branche, die sich jedoch rasant entwickelt hat. Wir haben den Wirtschaftsbereich frühzeitig als strategisch wichtigen Zukunftsmarkt identifiziert, der eine enorme Wertschöpfungskraft besitzt. Heute erweist sich die Gesundheitswirtschaft als robuster Beschäftigungsmotor, der jeden fünften Arbeitsplatz im Land stellt. Entscheidend ist auch, den Export der Branche weiter anzukurbeln“, warb der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort für die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die Veranstaltung wurde von der BioCon Valley® GmbH sowie den IHK’s in MV organisiert.
Minister Glawe: Internationalisierung vorantreiben
Wirtschafts- und Gesundheitsminister Glawe machte deutlich, dass es von Bedeutung ist, neue Märkte zu erschließen. „Hier muss auch die Gesundheitswirtschaft vom Kuchen noch mehr abbekommen. Unser Land verfügt über ein großes wirtschaftliches Know-how, über moderne Einrichtungen und innovative Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft. Wichtig ist es noch deutlicher zu zeigen, worauf sich unser Land spezialisiert hat. Im Export ist es notwendig sich überregional, aber auch noch stärker international auszurichten. Das kommt im Ergebnis auch der heimischen Wirtschaft zu Gute“, forderte Wirtschafts- und Gesundheitsminister Glawe in der Bundeshauptstadt.
Die BioCon Valley® GmbH hat in Kooperation mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR eine Studie erstellt zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für Wirtschaftswachstum, Arbeitsmarkt und Außenhandel unter besonderer Berücksichtigung des Mittelstandes („Ökonomischer Fußabdruck der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“). Danach beträgt der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern rund 14,6 Prozent, das entspricht etwa 5,1 Milliarden Euro. Darüber hinaus generiert ein Euro Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft zusätzliche 0,98 Euro in anderen Branchen des Landes. Dabei werden 46,1 Prozent der Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft durch den Mittelstand erwirtschaftet. In der Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns waren im Jahr 2014 136.600 Erwerbstätige (rund 18,7 Prozent des Gesamtarbeitsmarktes) beschäftigt.
Mecklenburg-Vorpommern stärker als Forschungs- und Technologiestandort profilieren
Die Technologiepolitik des Wirtschaftsministeriums ist auf die Verbundforschung zwischen den einheimischen Unternehmen und den Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ausgerichtet. „Wir haben innovative Unternehmen der Gesundheitswirtschaft im Land, regionale Heilmittel wie die Rügener Heilkreide oder das Solesalz aus Waren (Müritz) und leistungsstarke Hochschulen. Jetzt muss es noch stärker gelingen, wirtschaftsnahe Forschungsprojekte mit Produkten, die in unseren Unternehmen hergestellt werden, miteinander zu verknüpfen. Die Verbundforschung werden wir mit der Technologieförderung weiter unterstützen“, sagte Glawe. „Wirtschaft und Wissenschaft können noch besser motiviert werden, wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln. Ziel ist, Mecklenburg-Vorpommern als Forschungs- und Technologiestandort weiter zu profilieren und so die Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten zu erhöhen.“ In der Förderperiode von 2014 – 2020 können insgesamt 168 Millionen Euro für wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) eingesetzt werden.
Unternehmen präsentieren eigene Produkte und Dienstleistungen
Beim Parlamentarischen Abend in Berlin waren Unternehmen und Institutionen präsent, die eine Auswahl von Produkten und Dienstleistungen aus Mecklenburg-Vorpommern zeigten. Dabei handelte es sich um die Clearum GmbH aus Poppendorf, das INP Greifswald e.V. – Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie, das Klinikum Karlsburg, die InfoKom GmbH aus Neubrandenburg, die Oehm & Rehbein GmbH aus Rostock, die RoweMed AG – Medical4 Life aus Parchim sowie die Universitätsmedizin Rostock und die Universitätsmedizin Greifswald.