ifo Geschäftsklimaindex

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober 2016 weiter verbessert:

Der ifo Geschäftsklimaindex ist von 109,5 Punkten im September auf 110,5 Punkte im Oktober gestiegen.
Die rund 7.000 befragten Unternehmen schätzten ihre aktuelle Lage erneut besser ein als im Vormonat und blickten auch zuversichtlicher auf die nächsten Monate.
Der Aufschwung in Deutschland gewinnt an Fahrt.

ifo-geschaeftsklimaindexIm Verarbeitenden Gewerbe ist der Index gestiegen. Dies war erneut auf deutlich positivere Aussichten für die kommenden Monate zurückzuführen. Die Erwartungen stiegen auf den höchsten Wert seit mehr als zwei Jahren. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage verbesserten sich. Insbesondere Investitionsgüter sind gefragt. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie stieg um 0,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal auf 85,7 Prozent.

Im Großhandel ist der Index gesunken. Beide Teilkomponenten gaben nach, liegen jedoch weiter deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.

Im Einzelhandel blieb das Geschäftsklima nahezu unverändert. Während sich die Erwartungen weiter aufhellten, nahmen die Unternehmen die sehr guten Einschätzungen zur aktuellen Lage etwas zurück.

Im Bauhauptgewerbe stieg der Geschäftsklimaindex zum siebten Mal in Folge. Auch die Erwartungen erreichten ein neues Rekordhoch. Der Index zur aktuellen Lage sank jedoch etwas.

Im Dienstleistungssektor blieb die Stimmung auf hohem Niveau nahezu unverändert. Der Indikator sank geringfügig von 32,3 im September auf 32,1 Saldenpunkte im Oktober. Die Unternehmen bewerteten die aktuelle Lage etwas weniger gut. Ihre Erwartungen für die kommenden Monate korrigierten sie jedoch minimal nach oben.

Der absehbare EU-Austritt Großbritanniens wird das deutsche Wirtschaftswachstum nach Einschätzung des IW Köln bereits im kommenden Jahr um rund einen Viertelprozentpunkt verringern. Als unmittelbare Folge sieht das IW die deutliche Abwertung des britischen Pfundes gegenüber dem Euro und den absehbaren starken Wachstumsrückgang in Großbritannien 2017. Beides führe auch in Deutschland zu Wachstumsverlusten, noch bevor der Bexit überhaupt vollzogen sei.

Das IW warnt eindringlich vor zu hohen Lohnkosten in Deutschland. Die Lohnsteigerungen könnten sich von der Produktivitätssteigerung entkoppeln und damit die deutsche Position auf dem Weltmarkt deutlich verschlechtern.
Die Arbeitskosten in Deutschland seien jetzt schon das fünfte Jahr in Folge stärker gestiegen als im Durchschnitt der Europäischen Union. Die Produktion in der deutschen Industrie habe sich gemessen an den Lohnstückkosten allein zwischen 2007 und 2014 um 13 % verteuert.

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im September so stark gestiegen wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 0,7 % mehr als im Jahr zuvor. Das ist der höchste Wert seit Mai 2015. Im Juli und August lag die Inflationsrate noch bei 0,4 %.

ifo Geschäftsklimaindex

ifo Konjunkturtest Dienstleistungen

2016-11-01

 

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