In Berlin ist die Start-up-Szene in jüngster Zeit zudem so stark gewachsen wie in keiner anderen der von der Internetplattform Compass.co untersuchten Regionen. Europaweit gab es im Mai 2015 bereits 40 Start-up-Unternehmen mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde Dollar – Tendenz steigend.

Grafik: IW Medien/IWD

Junge Unternehmen, die sich mit innovativen Ideen auf dem Markt durchsetzen, sind wichtige Treiber des Wirtschaftswachstum, schreibt  das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IWD) in seinem aktuellen Newsletter.  In Europa ist die Start-up-Szene jedoch noch immer recht klein – vor allem verglichen mit den USA. Immerhin holen einige europäische Regionen in jüngster Zeit merklich auf.

Was in Europa bremst

Dennoch haben es Gründer in Europa nach wie vor weitaus schwerer als jenseits des Atlantiks, heißt es weiter:

• In den USA sind die Wagniskapital-Investitionen in Start-ups immer noch fünfmal so hoch wie in Europa.
• Die Gründung einer Firma mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dauert in Europa im Schnitt 15 Tage, in den USA dagegen nur 9.
• Die Gründungskultur ist in den USA deutlich ausgeprägter – unter anderem deshalb, weil gescheiterte Firmengründer dort selbstverständlich eine zweite oder dritte Chance bekommen.
• Vor allem digitale Start-ups benötigen oft einen großen Nutzerkreis, damit ihr Geschäftsmodell trägt – in der EU erschweren die unterschiedlichen Gesetze der einzelnen Länder diese Ausbreitung.

Angesichts dessen sollten, so das IWD die europäischen Regierungen den Zugang zu Wagniskapital für Start-ups vereinfachen. Zudem gilt es, die Breitband-Infrastruktur weiter auszubauen, auf die digitale Start-ups angewiesen sind. Ebenso wichtig ist die Umsetzung des digitalen Binnenmarkts, der den Datenschutz sowie den Umgang mit neuen, plattformbasierten Geschäftsmodellen EU-weit regelt. Das würde Gründern in Europa zu mehr Rechtssicherheit verhelfen.

27. November 2016