Deutscher Startup-Monitor 2016

Mitte Oktober 2016 wurde der 4. Deutsche Startup Monitor (DSM)  in Berlin vorgestellt.

Seit 2013 führt der Bundesverband Deutsche Startups (BVDS)  in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für E-Business und E-Entrepreneurship der Universität Duisburg-Essen  jährlich eine Studie über die Entwicklung der deutschen Startup-Szene durch – den Deutschen Startup-Monitor. Förderer und Herausgeber ist KPMG in Deutschland.

Quelle: Startup Monitor 2016, Screenshot

Quelle: Startup Monitor 2016, Screenshot

Diese Untersuchung beleuchtet die hiesige Gründerszene und gibt ihre Entwicklung anhand konkreter Zahlen wieder.
Die diesjährige Studie repräsentiert 1.224 Startups, 3.043 Gründer sowie insgesamt mehr als 14.500 Mitarbeiter aus dem Startup-Sektor.
Ein Startup wird im Rahmen der Studie als ein Unternehmen definiert, das nicht älter als zehn Jahre ist, dessen Technologie und/oder Geschäftsmodell als innovativ zu bezeichnen ist, und das ein außergewöhnliches Mitarbeiter- oder Umsatzwachstum aufweist oder anstrebt.

Hier einige Fakten aus dem Deutschen Startup Monitor 2016:
  • 42,7 % der Startups beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut. 46,6 % halten sie für befriedigend. Nur 10,7 bewerten ihr derzeitige Lage als schlecht.
    72,9 % der Startups glauben, dass sich ihre Lage in den kommenden sechs Monaten verbessern wird. 24,5 % gehen von keiner größeren Veränderung aus, während 2,7 % damit rechnen, dass sich ihre Geschäftslage verschlechtern wird.
  • In den kommenden Jahren planen die befragten Startups mehr als 5.600 neue Stellen zu schaffen. Im Schnitt will jedes Startup demnach 6,6 Neueinstellungen vornehmen. Dieser Wert liegt deutlich unter den 8,3 Neueinstellungen, die der Startup Monitor 2015 ermittelt hatte. Die meisten Neueinstellungen planen Berliner Startups mit durchschnittlich 11,8 Neueinstellungen pro Unternehmen.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der weiblichen Gründer nochmal um 0,9 % auf insgesamt 13,9 % gestiegen. Ihr Altersschnitt unterscheidet sich kaum von dem männlicher Gründer: Bei der Gründung sind Frauen im Schnitt 36,4 Jahre alt, während Männer im Schnitt 36,3 Jahre alt sind. Den mit Abstand höchsten Anteil an weiblichen Gründern nach Region gibt es in Hamburg mit 23,3 %. Das Schlusslicht bildet hier München mit nur 8,1 % Gründerinnenanteil.
  • Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ist im Vergleich zum Jahr 2015 um zirka drei Mitarbeiter gesunken. Hierbei gibt es allerdings starke regionale Unterschiede: In Berlin und München gab es im Schnitt sogar einen Anstieg bei den Mitarbeiterzahlen von Startups, während es in Hamburg einen Einbruch von vormals 19,7 Mitarbeitern auf nunmehr nur noch 5,5 Mitarbeiter gab.
  • Knapp jeder zehnte Gründer in Deutschland besitzt keine deutsche Staatsangehörigkeit. Das entspricht im Großen und Ganzen der Erhebung vom letzten Jahr. Allerdings ist der Anteil der Gründer aus anderen EU-Staaten von 6,2 % auf 3,8 % gefallen.
  • In diesem Jahr ist der Anteil der Startup-Mitarbeiter ohne deutsche Staatsbürgerschaft von 22 % auf 30,7 % gestiegen. Davon sind 18,9 EU-Bürger und 11,8 % stammen aus dem außereuropäischen Ausland.
  • 45,6 % der Studienteilnehmer sind zwischen 25 und 34 Jahre alt. Vor drei Jahren lag dieser Wert noch bei 55,5 %. Dafür ist der Anteil der Gründer ab 45 Jahren im selben Zeitraum von 9,6 % auf 19,7 % angestiegen. Das Durchschnittsalter für die erste Gründung liegt laut der Untersuchung bei 27,3 Jahren.
  • 74,9 % aller erfassten Startups wurden im Team gegründet. Die Quote war seit 2013 kontinuierlich gestiegen, fiel jetzt aber zum ersten Mal und liegt damit sogar unter dem Wert des ersten Deutschen Startup Monitors (76,4 %). 77 % aller Männer gründen ein Startup im Team, während dieser Wert bei Frauen nur bei 65,6 % liegt.
  • In Anlehnung an die jährliche Gallup-Umfrage zur Zufriedenheit von Angestellten erfasst auch der Deutsche Startup Monitor die Zufriedenheit der Gründer auf einer Skala von 0 bis 10. Während die durchschnittliche Lebenszufriedenheit von Gründern im Jahr noch 2015 noch bei 8 Punkten lag, sind es 2016 nur noch 7,3 Punkte. Damit sind Gründer aber immer noch zufriedener als Angestellte, allerdings nur noch um 0,2 Punkte.
  • 17 % aller Startups sitzen in Berlin. Damit bleibt die bundesdeutsche Hauptstadt die wichtigste Startup-Region noch vor der Metropolregion Rhein-Ruhr mit 14,1 %. Der dritte Platz entfällt auf die Region Stuttgart/Karlsruhe mit 8,9 %. München ist mit 7 % die viergrößte Startup-Region Deutschlands.

2016-10-20

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