Inwieweit Selbstständige für die Rente vorsorgen müssen, ist nicht einheitlich geregelt. Die Regierungskoalition strebt deshalb eine Verpflichtung an. Foto: Ralph Schipke

Nicht immer für die Zukunft abgesichert: Inwieweit Selbstständige für die Rente vorsorgen müssen, ist nicht einheitlich geregelt. Die Regierungskoalition in Berlin strebt eine Verpflichtung an.

Reinhold Thiede, Forschungsleiter bei der Deutschen Rentenversicherung Bund, informiert über eine mögliche Vorsorgepflicht für Selbstständige, die Nachhaltigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung und die Wirkung von Reformen.”Eine Absicherungspflicht von Selbstständigen ist von hohem Interesse”, sagt Thiede im Interview mit der Deutschen Handwerks Zeitung.  Und er befürchtet: Es gibt einen nicht kleinen Teil von Selbstständigen, die keine obligatorische Absicherung haben. Ihr Anteil wird  grob auf zwei bis drei Millionen geschätzt. “Ob diese eine private Absicherung haben, wissen wir leider nicht”, so der Rentenfachmann.

Man sollt diese ganze Diskussion um Selbstständigen-Einbeziehung nicht zuerst unter finanziellen Aspekten sehen, argumentiert er. “Für die Rentenversicherung sind die möglichen Einnahmen zu vernachlässigen – im Vergleich zu den Einnahmen, die wir von den zum Teil gut verdienenden Beschäftigten bekommen. Ich würde es stärker unter dem Gesichtspunkt der Absicherung der Betroffenen diskutieren.” Vor diesem Hintergrund werde es letztlich auch eine finanzielle Frage. Schließlich würden diejenigen, die nicht durch eigene Beiträge abgesichert seien, im Alter durch die Grundsicherung über Steuern finanziert.

Auch, wie sich Beitragssätze bis zum Jahr 2030 entwickeln dürften, sagt der Forschungsleiter voraus. Er rechnet damit, dass  der Satz auf  22 Prozent ansteigen werde. “Das ist, wenn man bedenkt, wie sich die Altersstruktur bis dahin ändert, ein erstaunlich moderater Wert”, sagt Reinhold Thiede von der Deutschen Rentenversicherung.

Das ganze Interview gibt es hier.

04. August 2016