Gebremster Digitalisierungsschwung

Die Digitalisierung gilt als wesentlicher Treiber für Innovationen, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum auf Unternehmens- wie auf gesamtwirtschaftlicher Ebene.

Bei IKT-Fachkräften und Fortbildung sowie beim E-Commerce bewegt sich Deutschland lediglich im EU-Durchschnitt.

Mehr als jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen (37 %) in Deutschland bescheinigt sich eine „sehr hohe” und „hohe“ digitale Intensität. EU-weit geben dies lediglich 31 % der KMU an. Dagegen unterscheiden sich die Großunternehmen in Deutschland kaum in ihrer digitalen Intensität von ihren Pendants in der EU.

Passend zu ihrer deutlich höheren digitalen Intensität sind in den Großunternehmen mehr Fachkräfte der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) beschäftigt als in den kleinen und mittleren Unternehmen. Dies gilt sowohl für Deutschland als auch EU-weit.
Allerdings zeigen sich unter den KMU hierzulande Größenunterschiede: Während knapp jedes zweite mittelgroße Unternehmen (47 %) in Deutschland Fachkräfte mit IKT-Kompetenzen beschäftigt, sind es unter den kleinen Unternehmen lediglich 15 %.

Mit einem Anteil von 26 % bildeten jedoch in 2022 mehr KMU in Deutschland ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Informations- und Kommunikationstechnologie weiter als die KMU im EU-Durchschnitt (21 %). Insgesamt bleibt das IKT-Fortbildungsengagement der KMU jedoch weiterhin hinter dem der Großunternehmen zurück.

E-Commerce in Deutschland hinkt im Europavergleich hinterher

Trotz des Digitalisierungsschubs im Zuge der Corona-Pandemie stagniert der Anteil an kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland (19 %), die mindestens 1 % ihres Umsatzes mit Online-Verkäufen erwirtschaften. Spitzenreiter in diesem Bereich sind europaweit die KMU in Schweden (36 %), Dänemark (35 %) und Irland (35 %). Unter den Großunternehmen hierzulande sank der Anteil im Vergleich zu 2021 sogar um 2 Prozentpunkte auf 36 %. Damit liegt er nun unter dem EU-Durchschnitt (39 %). Zum Vergleich: In Schweden liegt der Anteil der Großunternehmen, die mindestens 1 % ihres Umsatzes mit Online-Verkäufen erwirtschaften, bei 64 %, in Dänemark bei 63 % und in Belgien bei 56 %.

Zur Info:
In der Eurostat-Erhebung zur IKT-Nutzung in Unternehmen werden statistische Daten zu verschiedenen Aspekten der Informationsgesellschaft in der Europäischen Union erfasst.
Die jährliche Erhebung über IKT-Nutzung in Unternehmen erfasst Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten. Die Unternehmensgrößen (bezogen auf die Zahl der Beschäftigten) werden zwischen kleinen (10 bis 49 Beschäftigte), mittleren (50 bis 249 Beschäftigte) und großen Unternehmen (250 und mehr Beschäftigte) unterschieden.

Quelle und mehr: IfW Bonn

Und zum Schluss ein paar Tipps:
Gerade Gründer, Startups, kleine und Kleinst­unternehmen sowie mittlere Unternehmen stellt die digitale Transformation vor große Heraus­forderungen. Meistens fehlt es an Kapazitäten und Zeit, sich mit der Materie umfassend zu beschäftigen. Aber man kann sich Hilfe suchen!
Zum Beispiel hier:
Das Zukunftszentrum MV unterstützt KMU dabei, Bedarfe und Möglichkeiten der Digitalisierung im eigenen Unternehmen passgenau zu ermitteln und hilft auch bei der Planung notwendiger und möglicher Schritte oder entsprechender Angebote (z .B. mit dem „digitalen Lotsen“).
Über das bundesweite Programm go-digital wird KMU ebenfalls Unterstützung bei der zukunfts­fähigen Aufstellung des Unternehmens angeboten.
Das Netzwerk Mittelstand-Digital, das auch in M-V Anlaufstellen hat, bietet zum Thema Digitalisierung Hilfe an.

2023-08-25

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