Automatisierung statt Aktenberg: E-Rechnungen weiter auf dem Vormarsch

E-Rechnungen reduzieren den Zeitaufwand, die Fehleranfälligkeit und nicht zuletzt auch Kosten.

Konkret wird von einer E-Rechnung gesprochen, wenn die Rechnung in einem strukturierten elektronischen Format erstellt, versendet sowie empfangen wird und somit eine automatische Verarbeitung erlaubt.
E-Rechnungen liefern nicht nur schnell, sondern auch automatisiert Antworten, ohne sich durch dicke Aktenstapel zu wühlen und Angaben händisch in Buchungssysteme zu übertragen.

Erstmals setzt über die Hälfte der Unternehmen standardisierte E-Rechnungsformate für digitale Rechnungsstellungen ein.
Mit 59 Prozent nutzt nun erstmals über die Hälfte der Unternehmen, die Rechnungen in digitaler Form stellen, solche E-Rechnungsstandards wie EDI, ZUGFeRD oder XRechnung.
Unter großen Unternehmen ab 500 Beschäftigten sind es sogar 96 Prozent, unter mittleren mit 100 bis 499 Beschäftigten 82 Prozent, unter kleineren von 20 bis 99 Beschäftigten allerdings erst 52 Prozent.
Insgesamt setzt sich damit der deutliche Trend hin zu E-Rechnungen fort: Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 45 Prozent, 2020 bei nur 30 Prozent und 2018 sogar erst bei 19 Prozent.

Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 500 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigen befragt wurden.

„Die automatisierte Übernahme von Informationen aus E-Rechnungen in bestehende digitale Abrechnungssysteme reduziert den Zeitaufwand, die Fehleranfälligkeit und Kosten. E-Rechnungen sind deshalb ein wichtiger Baustein, um bestehende digitale Büroprozesse zu optimieren und gerade die Buchhaltung von Routineaufgaben zu entlasten“, sagt Nils Britze, Bereichsleiter Digitale Geschäftsprozesse beim Bitkom. „Im Vergleich zur Rechnungsstellung auf Papier lassen sich E-Rechnungen zudem sowohl sicherer als auch ressourcenschonender zustellen und archivieren. Gerade im Zuge der Digitalisierung der Arbeitswelt und des Homeoffice sollte sich jedes Unternehmen deshalb damit auseinandersetzen, wie E-Rechnungsformate eingebunden werden können.“

Dabei ist digitale Rechnung aber nicht gleich digitale Rechnung: Neben strukturierten E-Rechnungen greifen Unternehmen auch auf digitale Rechnungen in unstrukturierten Formaten wie Standard PDFs zurück. 63 Prozent der Unternehmen, die Rechnungen in digitaler Form stellen, setzen dafür auch Standard PDFs ein. Insgesamt hat die Rechnung auf Papier zunehmend ausgedient: Lediglich 8 Prozent der Unternehmen erstellen Rechnungen noch ausschließlich in Papierform, vor fünf Jahren waren es noch 14 Prozent. Dem gegenüber erstellt jedes vierte Unternehmen (73 Prozent) mittlerweile sogar mindestens die Hälfte seiner Rechnungen in digitaler Form, also entweder im E-Rechnungsformat oder als Standard PDF. 2018 waren es erst 53 Prozent.

Hinweis zur Methodik:
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dazu wurden 505 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigten telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Nun geht es speziell um die Erstellung von Rechnungen. Dies kann in Papierform oder elektronischer Form erfolgen. Wie erstellen Sie in Ihrem Unternehmen Rechnungen?“ und „Welche der folgenden Formate verwendet Ihr Unternehmen bei der elektronischen Rechnungserstellung?“

Quelle: Bitkom

Wichtig zu wissen:

Manchmal ist eine E-Rechnung sogar vorgeschrieben. So können ab dem 01.04.2023 Handwerksbetriebe und andere Unternehmen, die mit der öffentlichen Hand zusammenarbeiten, ihre Rechnungen in Mecklenburg-Vorpommern nur noch als E-Rechnung im Format XRechnung einreichen (siehe dazu unsere Gründernews vom 17.04.2023).

Und noch ein Tipp:

Der Digitalverband Bitkom hat ein Faktenpapier „10 Merksätze für elektronische Rechnungen“ veröffentlicht, das kleinen, mittleren und großen Betrieben bei der Umstellung auf die E-Rechnung hilft.

2023-06-14

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