Geduld und Durchhaltevermögen zahlen sich aus: Nachfolger Michael Jandt übernimmt Traditionsfirma Genz aus Ludwigslust

33 Jahre Genz Dach & Fassade GmbH in Ludwigslust. Eine Tradition, die weitergeführt werden soll. Mit Hilfe der Nachfolgezentrale MV hat Siegmund Genz seine GmbH an Michael Jandt abgegeben.

Das Traditionsunternehmen Genz Dach & Fassade GmbH ist seit 1990 Partner für Architekten und Bauherren und steht für Kompetenz und zukunftsorientierte Lösungen im Bereich der Erstellung von hochwertigen Dach- und Fassadensystemen. Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich bundesweit, wobei der Schwerpunkt in Norddeutschland liegt. Das Team von 14 Mitarbeitern lege unter anderem in der hochwertigen Metallbedachung besonderen Wert auf die persönliche Kundenbetreuung, Termintreue und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Nun wurde die Firma zum 1. Januar dieses Jahres zielgerichtet mit Hilfe der Nachfolgezentrale MV an Michael Jandt übergeben. Als erfahrener Diplom-Ingenieur des Maschinenbaus war er auf der Suche nach einem Unternehmen zur Weiterführung und -entwicklung.

 


„Die Chemie zwischen uns stimmte sofort. Das Geschäftsmodell ist weiterhin erfolgsversprechend und die geografische Lage ist perfekt.“

– Michael Jandt, Nachfolger

Frank Bartelsen, Projektleiter der Nachfolgezentrale MV, hat dem Nachfolger im Sommer 2021 drei verschiedene Firmen vorgeschlagen. “Bei der Familie Genz waren von Anfang an alle guten Dinge zusammen: Die „Chemie“ zwischen uns stimmte sofort. Das Geschäftsmodell ist weiterhin erfolgsversprechend und die geografische Lage ist perfekt“, fasst der Neu-Geschäftsführer zusammen. „Es freut mich, dass es uns mit unserer Recherchearbeit gelungen ist, einen Nachfolger vermittelt zu haben, der zum Unternehmen sehr gut passt“, fügt Frank Bartelsen hinzu.

In seiner vorherigen Tätigkeit war der neue Inhaber in der Projektverantwortung sowie Neuentwicklung in der Industrie tätig und bringt verschiedene Erfahrungen auf dem Bau durch diverse Nebentätigkeiten mit. „Ich habe schon immer sehr eigen und verantwortlich gehandelt, leider ist das in einem großen Konzern, wo ich bisher gearbeitet habe, nicht immer ohne Probleme möglich gewesen“, sagt Michael Jandt, der sich selbst als ein „echter“ Mecklenburger sieht und sich regional verbundener als in einem Weltkonzern fühlt.

Das Tagesgeschäft soll wie gewohnt weiterlaufen

Für die Zukunft stehe an erster Stelle eine reibungs- und verlustfreie Übergabe. Das Tagesgeschäft habe Priorität und solle wie gewohnt weiterlaufen. An zweiter Stelle stehe der Generationenwechsel der Mitarbeiter auf der Agenda. Das Know-how der langjährigen Kollegen müsse an die junge Generation übertragen werden. Die Herausforderung bestehe darin, die Jugend zu handwerklichen Berufen zu motivieren.

Im Gegensatz zur Neugründung sieht Michael Jandt die Vorteile bei der Nachfolge darin, “dass ein erfolgreiches Geschäftsmodell bereits am Markt etabliert ist und vorhandene Erfahrung, Expertise und Netzwerke genutzt werden können.” Parallel dazu suchen viele Mittelständler aufgrund des Generationenwechsels nach einem Nachfolger, um den über die Jahre großgezogenen Betrieb nicht einfach aufgeben zu müssen, sondern im Rahmen einer Nachfolge langsam zu übergeben. Geduld und Durchhaltevermögen gibt Jandt als Rat für andere Interessierte weiter, die eine Nachfolge anstreben.

Das Finanzierungskonzept wurde mit einer regionalen Bank erfolgsversprechend ausgearbeitet und das Vorhaben durch die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH mit einer Ausfallbürgschaft abgesichert.

Die Nachfolgezentrale MV wurde als kostenfreies Angebot von der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH gemeinsam mit den IHK, den HWK und dem Wirtschaftsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern initiiert. Mit der Online-Plattform Nachfolgeportal MV können Suchaufträge von Nachfolgeinteressenten und Unternehmern aufgegeben werden. Anhand einer nicht öffentlichen Matching-Software werden die Profildaten über Übereinstimmungen abgeglichen, um einen Kontakt beider Interessenten herzustellen. Die Arbeit der Nachfolgezentrale MV wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

 

Text: PM/VTM

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