Zahl der Chefinnen im Mittelstand erreicht Höchststand von einer Dreiviertel Million

Noch nie gab es in Deutschland so viele kleine und mittlere Unternehmen mit einer Frau an der Spitze wie zurzeit: Von den rund 3,8 Mio. Mittelständlern hierzulande wird jedes fünfte von einer Chefin geführt.

Die Anzahl von Frauen in der Leitung eines mittelständischen Unternehmens steigt im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf rund 757.000 (+ca. 150.000). Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung von KfW Research auf Basis des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels 2022 im Vorfeld des Internationalen Frauentags am 8. März.

„Zum Weltfrauentag können wir eine ermutigende Botschaft verkünden: Im Mittelstand erreicht der Anteil der Chefinnen in Deutschland einen neuen Höchststand, jedes fünfte mittelständische Unternehmen wird von einer Frau geführt. Ihre Zahl steigt um durchaus stolze 150.000 auf eine dreiviertel Million“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib. „Ein zentraler Impuls hierfür ist die wieder gestiegene Gründungsneigung von Frauen.“ Gemäß KfW-Gründungsmonitor nahmen Frauen 42 % aller Existenzgründungen im Jahr 2021 vor, der Anteil stieg das zweite Jahr in Folge.

Auch in Großunternehmen nimmt die Frauenquote zu, ist aber weiterhin etwas niedriger als im Mittelstand: In den Vorständen der 101 größeren, unter die Regelungen des zweiten Führungspositionen-Gesetz fallenden Unternehmen, beträgt der Anteil 16,2 % (2021: 14,1 %). Die Vorstände der 200 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland waren im Jahr 2022 zu 16 % mit Frauen besetzt.

Im Mittelstand sind Frauen besonders im Dienstleistungssektor in den Führungsetagen zu finden: 92 % der Chefinnen lenken ein mittelständisches Dienstleistungsunternehmen. Dieser Anteil war noch nie so hoch. Die höchste Frauenquote zeigen dabei Wissensintensive Dienstleistungen – rund 26 % dieser Unternehmen haben eine weibliche Führungsperson (hierzu zählen beispielsweise Architektur- und Ingenieurbüros, Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatungen oder Datenverarbeitung). Im Gegenzug dazu liegt der Chefinnen-Anteil im Forschungs- und Entwicklungsintensiven Verarbeitenden Gewerbe (u. a. Maschinenbau, Medizin-, Mess-, Regeltechnik, Fahrzeugbau oder Pharmazie) nur bei 2 % und im Baugewerbe bei 5 %.

Weitere Informationen

Quelle: KfW

2023-03-07

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