Innovative Gründerinnen – Gründerinnenfreundliche Hochschulen für Deutschland!

Ein Projekt des Bildungswerks der Thüringer Wirtschaft e. V. / der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) will einen Beitrag zur Erhöhung des Anteils der Gründerinnen aus den Hochschulen leisten.

Warum gründen Studentinnen nicht genauso häufig wie Studenten ein Unternehmen? Dieser Frage widmet sich das jüngste Projekt der bundesweiten gründerinnenagentur (bga), gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Es will den Hochschulen gute Praxisbeispiele und Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Gründerinnenförderung vorstellen und damit dazu beitragen, die Gründungsneigung von Frauen aus den Hochschulen heraus zu erhöhen. Denn für eine nachhaltige und zukunftsorientierte wirtschaftliche Entwicklung brauchen wir die bislang ungenutzten innovativen Potenziale von Frauen mit Hochschulbiografie.

Frauen gründen grundsätzlich seltener als Männer ein Unternehmen.

Der Anteil der Frauen bei der Unternehmensgründung beträgt lt. Kfw-Gründungsmonitor 2022 insgesamt 42 %. Im Bereich der sogenannten Start-ups erreicht der Anteil von Frauen an den Gründungsteams noch nicht einmal 18 % (Deutscher Start-up Monitor 2021). Auch der der Anteil der Unternehmensgründungen von Frauen beim staatlich geförderten EXIST-Programm aus den Hochschulen ist mit 21 % weit unterdurchschnittlich. Zugleich haben 81 % der für den Female Founders Monitor 2020 befragten Gründerinnen ein Studium absolviert, damit kommt den Hochschulen eine Schlüsselfunktion zu einer größeren Beteiligung von Frauen am innovativen Gründungsgeschehen zu.

Was muss geschehen, damit Frauen an den Hochschulen auf dem Weg hin zu der attraktiven und häufig auch lukrativen beruflichen Option als Gründungsperson nicht weiterhin „verloren“ gehen?

Das Projekt „InnoGründerinnen“ startete seine Untersuchungen Ende 2021 mit einer quantitativen Datenerhebung durch INES Berlin – Institut für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung an allen Hochschulen in Deutschland. Die Forscherinnen wollten herausfinden: Warum gibt es Hochschulen mit einer besonders hohen Gründerinnenquote und andere, die Frauen offensichtlich gar nicht erreichen? Hat es mit den Studienfächern zu tun, mit der Größe der Hochschule oder gibt es noch andere Indikatoren? Wie gelingt es manchen Hochschulen, das Gründungsinteresse von Frauen zu wecken und sie adäquat auf diese berufliche Option vorzubereiten und anderen weniger? Wie unterscheiden sich die Angebote speziell für Gründerinnen an den Hochschulen? Welche Unterstützungsmodelle sind besonders erfolgreich und was davon lässt sich an alle anderen Hochschulen übertragen?

Die vollständige Auswertung zur Anzahl von Gründerinnen, den realisierten Gründungen und zu den strukturellen Bedingungen für Gründerinnen an Hochschulen werden Ende 2022 vorliegen und veröffentlicht. Sie bilden die Grundlage dafür, besonders gelungene Förderansätze für Gründerinnen zu identifizieren.

Eine Fach-Arbeitsgruppe von bga-Expertinnen zum Thema Gründungen von Frauen aus verschiedenen Bundesländern wird aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen entwickeln und im engen Dialog mit ausgewählten Hochschulen auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüfen. Die Projektergebnisse werden 2024 in einer Publikation und im Rahmen eines Kongresses als best-practice Empfehlungen in die Hochschulen zurück transferiert.

Über die bundesweite gründerinnenagentur (bga)

Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) ist ein deutschlandweites Kompetenz- und Servicezentrum zur unternehmerischen Selbständigkeit von Frauen mit Angeboten über alle Branchen zu Gründung, Festigung, Wachstum, Startups und Unternehmensnachfolge. Die bga ist Ansprechpartnerin für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medien sowie für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Betriebsnachfolgerinnen und female Start-ups. Sie bündelt Kontakte und Informationen zu Expertinnen und Experten, Studien, Beratungseinrichtungen und Netzwerken in ganz Deutschland und wurde von der Europäischen Kommission als europäisches Erfolgsmodell ausgezeichnet. Die bga wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF).

Kontakt:
gründerinnenagentur (bga)
c/o WeiberWirtschaft eG, Anklamer Str. 38, 10115 Berlin
Dr. Andrea Schirmacher und Dr. Katja von der Bey, Tel. 030 – 440 223 – 0
inno-gruenderinnen@gruenderinnenagentur.de
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2022-07-26


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