KfW-Gründungsmonitor 2022

Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist nach dem Corona-Knick 2020 im Jahr 2021 wieder auf das Vorkrisenniveau gestiegen.

Da es in Deutschland es keine amtliche Statistik gibt, die das Gründungsgeschehen in vollem Umfang widerspiegelt, erhebt die KfW Bankengruppe seit dem Jahr 2000 den KfW-Gründungsmonitor als repräsentative Bevölkerungsbefragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland.

Im Gründungsmonitor 2022 wurde u. a. Folgendes festgestellt:
  • Zahl der Existenzgründungen gestiegen
    Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist nach dem Corona-Knick 2020 im Jahr 2021 wieder auf das Vorkrisenniveau gestiegen. Mit 607.000 Existenzgründungen haben sich 70.000 bzw. 13 % mehr Menschen selbstständig gemacht als 2020. Es gab sowohl im Voll- als auch im Nebenerwerb einen Anstieg der Gründungstätigkeit. Ausgehend von ihrem im Jahr 2020 erreichten bisherigen Tiefpunkt legte die Zahl der Vollerwerbsgründungen auf 236.000 zu (+35.000»+18 %), die Zahl der Nebenerwerbsgründungen auf 371.000 (+35.000»10 %).
  • Mehr Geschäftsgelegenheiten werden realisiert
    Wie bereits im ersten Corona-Jahr ist der Anteil von Gründungen zur Wahrnehmung einer Geschäftsgelegenheit gestiegen. Ihr Anteil erhöhte sich 2021 erneut auf nun 82 %, die Zahl dieser Chancengründungen nahm auf 498.000 zu. Gründungen aus Mangel an besseren Erwerbsalternativen bleiben mit 91.000 (15 %) im Tief.
  • Zahl der Gründerinnen legt zu
    Nachdem sich die Zahl der Gründerinnen drei Jahre lang kaum veränderte, ist sie im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark gestiegen. So setzten 2021 257.000 Frauen eine Existenzgründung um (+52.000»+25 %). Die Zahl der Gründer legte auf 350.000 zu (+18.000»+5 %). Der Gründerinnenanteil hat sich somit auf 42 % erhöht (2020: 38 %). Insbesondere jüngere Frauen trugen dazu bei. Der Anteil der unter 30-Jährigen ist im Jahresvergleich von 28 auf 37 % gestiegen.
  • Mehr digitale und internetbasierte Gründungen
    Die Corona-Pandemie hat die Schwächen traditioneller Geschäftsmodelle schonungslos offengelegt. Gründerinnen und Gründer haben darauf offensichtlich reagiert: Deutlich mehr Gründungen sind digital und internetbasiert. Mit Anteilen von 31 % digitalen und 41 % internetbasierten Gründungen gipfelten die bereits seit Jahren positiven Trends 2021 in ihren bisherigen Höchstwerten.
  • Ausblick 2022
    Trotz sinkender Planungsquote ist zu erwarten, dass sich die Gründungstätigkeit 2022 auf einem ähnlichen Niveau bewegt wie 2021.

Diese und weitere ausführliche Informationen – wie z. B. zu Finanzierungsproblemen, Größe der neu gegründeten Unternehmen, Abbruchraten oder auch Gründungshemmnissen – findet man im aktuellen:

KfW-Gründungsmonitor 2022.

Ergänzend gibt es das Tabellen- und Methodenband zum KfW-Gründungsmonitor mit Informationen zum Erhebungskonzept und ausführlichen statistischen Tabellen zu den einzelnen Punkten.

Quelle: KfW

2022-05-31

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