Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir übergibt erste Förderbescheide an agrarnahe Start-ups aus Freiburg, Aachen, Meerbusch und Konstanz
Mit einem Förderprogramm für junge Unternehmen aus den Bereichen AgTech und FoodTech unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Kooperation mit der Landwirtschaftlichen Rentenbank agrarnahe Start-ups in der Frühfinanzierungsphase. Damit wird eine Finanzierungslücke geschlossen. Heute hat der Bundesminister fürErnährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, gemeinsam mit Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank, die ersten Förderbescheide über insgesamt rund 2,9 Millionen Euro an vier Unternehmen übergeben. Unter anderem wird ein New Space Unternehmen gefördert, das mit Hilfe einer eigenen Satellitenflotte Daten sammelt, mit denen die Pflanzen- und Bodengesundheit analysiert wird. Diese Daten können die Landwirte zum Beispiel nutzen, um die Bewässerung ihrer Felder zielgenau an den Pflanzenbedarf anzupassen. Cem Özdemir: „Weit gefehlt, wer Landwirtschaft heute noch allein mit Trecker und Gummistiefeln verbindet. Tablet, Roboter und satellitengestützte Navigationssysteme machen die Branche nicht nur ressourcenschonender, sondern auch zu einem attraktiven Berufsfeld. Das ist der Weg, den wir mit unserer Förderung ebnen wollen. Die neue Bundesregierung ist angetreten, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen: weniger Pestizide, weniger Dünger – und damit mehr Artenvielfalt. Die Ideen der Start-ups, denen wir heute einen finanziellen Anschub geben, zeigen, dass wir unser Ziel erreichen können und die Landwirtschaft dabei erfolg- und ertragreich arbeiten kann. Ich freue mich, dass unser Programm so gut angenommen wird, und danke den Start-Ups für ihren wertvollen Beitrag.“ Hintergrund: Das Programm fördert agrarnahe Start-ups mit einer innovativen Idee im Bereich der Landwirtschaft. Das Geld wird in der Frühfinanzierungsphase auf Basis eines Nachrangdarlehens gewährt. Die geförderten Start-ups:
Die ConstellR GmbH (Freiburg) ist ein New Space Unternehmen, das mit Hilfe einer Satellitenflotte, innovative Lösungen für die nachhaltige Bewirtschaftung von Feldern ermöglichen will. Die erhobenen Daten bilden den Grundstein für die Analyse der Pflanzen- und Bodengesundheit, auf deren Basis kosten- und ressourceneffiziente landwirtschaftsbezogene Applikationen entwickelt werden können. (800.000 Euro)
Die crop.zone GmbH (Aachen) entwickelt und vertreibt Systeme zur Gründüngungs- und Beikrautkontrolle mit Strom. Diese physikalische Alternative zu synthetisch-chemischen Herbiziden kann Glyphosat und andere Totalherbizide ersetzen (Ziel: 50 Prozent). Die bio- und ökologisch wirtschaftenden Landwirte können ohne Pflügen und Glyphosateinsatz klimafreundlich bodenkonservierend bei hohem Ertrag arbeiten, Fruchtfolgen erweitern und mit Gründüngung natürlich zur Dekarbonisierung beitragen. (800.000 Euro)
Die Feldklasse GmbH (Meerbusch) entlastet Landwirte und Umwelt durch effektive und benutzerfreundliche Hacktechnik. Die Maschinen mit rotierenden Hackwerkzeugen ermöglichen eine präzise mechanische Beikrautbekämpfung, ohne die Kulturpflanzen zu schädigen. (464.000 Euro)
Die Organifarms GmbH (Konstanz) entwickelt Farmroboter für die Automatisierung von arbeitsintensiven Prozessen, wie der Ernte, der Überwachung und der Pflanzenpflege im geschützten Obst- und Gemüseanbau. Das erste Produkt ist ein Ernteroboter für Erdbeeren, der auch die Qualitätskontrolle und das Verpacken der Früchte übernimmt. Kernstück der Innovation ist eine intelligente Software, mit der der Roboter auch unter schwierigen Bedingungen gute Ergebnisse erzielt. (800.000 Euro)
Quelle: BMEL