Zoom-Fatigue: Ständige Online-Konferenzen sind nicht gut für die Gesundheit

Eine Studie der Stanford University aus dem letzten Jahr, für die mehr als 10.000 Teilnehmer von Videokonferenzen über ihre Erfahrungen mit Zoom, Teams, Skype und anderen Diensten befragt wurden (natürlich am Bildschirm), zeigt: Videokonferenzen sind viel anstrengender als persönliche Treffen.

Online-Meetings sind zwar praktisch, sie können aber auch – vor allem wenn sie täglich, manchmal über Stunden – stattfinden, zu Erschöpfung und Müdigkeit führen. Dafür sind mehrere Faktoren verantwortlich.
Nicht nur, dass einem der direkte Kontakt mit Kollegen, Gesprächs- oder Geschäftspartnern fehlt:
Man fühlt sich ständig unter Beobachtung, denn schließlich sehen einen vom Monitor aus die ganze Zeit (mehr oder weniger fremde) Leute an und sich selbst hat man auch noch ständig im Blick.
Außerdem fehlen die nonverbalen Signale oder sind zumindest nur sehr schwer zu erkennen, die man sonst im direkten Kontakt mit anderen Personen – meistens unbewusst – bei jedem Gespräch mit „verarbeitet“. Und auch der Small Talk, der sich sonst immer wieder mal ergibt, fehlt völlig.
Zudem starrt man ständig auf einen Bildschirm und bewegt sich nur sehr eingeschränkt.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Zoom-Fatigue und kann man was dagegen tun?

Am Ende eines Arbeitstages mit vielen oder langen Online-Meetings spüren dann viele Personen ein Gefühl von Erschöpfung und Überforderung, zusammengefast unter dem Begriff „Zoom-Fatigue“.

Da sich der Trend zu mehr Online-Meetings kaum mehr zurückdrehen lassen wird, ist es also notwendig, den Stressfaktor so gering wie möglich zu halten. Das lässt sich oft mit Hilfe einfacher Regeln und Mittel bewerkstelligen.

Das Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) hat sich intensiv mit dem Thema Erschöpfung und Überforderung durch häufige und lange Videokonferenzen beschäftigt und aktuell eine Broschüre zu dem Thema aufgelegt:

Praxishilfe Zoom-Fatigue Symptome, Ursachen und Maßnahmen

In Ergänzung wurde der „CHECK-UP Zoom-Fatigue“ erarbeitet. Er bietet durch Fragen zur Selbstreflexion einen direkten Einstieg in das Thema.
Führungskräfte und Beschäftigte können so das eigene Verhalten bei der Vorbereitung und Durchführung von Online-Meetings sowie wichtige Rahmenbedingungen betrachten und erhalten 10 kurze Tipps zur Reduzierung von Zoom-Fatigue.

2022-01-20

Studie “Nonverbal Mechanisms Predict Zoom Fatigue and Explain Why Women Experience Higher Levels than Men”

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