Zustimmung zur Energiewende ist weiterhin hoch

Das KfW-Energiewendebarometer 2021 zeigt, dass die Zustimmung zur Energiewende weiterhin hoch ist und sogar leicht über dem Vorjahresniveau liegt. Obwohl viele Haushalte die Auswirkungen der Corona-Krise spüren, ist die eigene Handlungsbereitschaft nur leicht getrübt.

Bei der Nutzung von Energiewendetechnologien in den Haushalten zeigt sich ein Anstieg von fast 4 Prozentpunkten oder gut 15% im Vergleich zum Vorjahr. Weitere 7% der Haushalte planen die Anschaffung in den kommenden zwölf Monaten. Insbesondere bei Photovoltaikanlagen und Elektroautos sind deutliche Anstiege zu erwarten. Derzeit sind noch immer Haushalte mit hohem Einkommen in ländlichen Regionen am häufigsten unter den Nutzern. Die Klimaziele lassen sich jedoch nur erreichen, wenn auch Haushalte mit niedrigen Einkommen für die Energiewende aktiviert werden – und die jährlichen THG-Emissionseinsparungen im Gebäudebereich in den nächsten 10 Jahren doppelt so hoch ausfallen wie bisher.

Die Zustimmung zur Energiewende bleibt hoch Die deutschen Haushalte halten zu 92 % die Energiewende für wichtig oder sehr wichtig. Dieser Wert liegt sogar leicht über dem Wert vor Ausbruch der Corona-Krise. Auch die Handlungsbereitschaft der Haushalte, die Energiewende voranzutreiben, liegt trotz der Krise nur leicht unter dem Vorjahresniveau.

Anteil der Energiewender steigt erneut

Knapp 27 % der Haushalte geben an, dass sie mindestens eine der abgefragten Energiewendetechnologien (Photovoltaik, Solarthermie, Batteriespeicher, Wärmepumpe, Kraft-Wärme-Kopplung, Holzpelletsheizung, Elektroauto) bereits nutzen. Das ist ein Anstieg von fast 4 Prozentpunkten oder gut 15 % gegenüber dem Vorjahr.
Weitere 7 % der Haushalte planen die Anschaffung in den kommenden zwölf Monaten, das sind rund 70 % bzw. 2,8 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor. Den höchsten Anteil an den Energiewender haben weiterhin Haushalte mit hohem Einkommen in ländlichen Regionen. Wärmepumpe holt auf – größter Anstieg bei Elektroautos und PV-Anlagen zu erwarten.
Bei den Technologien ist die Solarthermie weiterhin die am meisten verbreitete, fast jeder zehnte Haushalt kann auf solare Wärme zugreifen (9,4 %). Die Wärmepumpe (8,7 %) ist deutlich angestiegen und stellt nun die zweithäufigste Technologie dar, knapp vor der Photovoltaik (8,5 %).
Die höchsten Wachstumsraten sind künftig bei Elektroautos und Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) zu erwarten, wo 4,9 % bzw. 4,1 % der Haushalte eine zeitnahe Anschaffung planen.

Einkommensschwächere Haushalte haben höhere Bedarfe, aber geringere Möglichkeiten

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Bei allen Energiewendetechnologien ist die Nutzung in einkommensschwächeren Haushalten am geringsten. Gleichzeitig wohnen diese Haushalte häufiger in älteren und weniger effizienten Gebäuden. Dies legt nahe, dass in diesen Haushalten die größten Nachholbedarfe bestehen – und zugleich die größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung.  Die Transformation zur Klimaneu­tralität kann aber nur gelingen, wenn alle gesellschaft­lichen Gruppen mit an Bord sind.

Mieter holen leicht auf

Im Vergleich zum letzten Jahr konnten insbesondere die Mieter etwas aufholen. So ist der Anteil der Energiewender in gemieteten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (+39 %) und in Ein- oder Zweifamilienhäusern (+ 42 %) im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker angestiegen als bei den Eigentümern (+6 % bei Eigentümern in Ein- oder Zweifamilienhäusern sowie +21 % bei Mehrfamilienhäusern). Dieser Aufholeffekt ist unter anderem auf eine stärkere Nutzung von Wärmepumpen in Mietwohnungen zurückzuführen.

KfW-Energiewendbarometer

Quelle: KfW

2021-09-14

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