Aktuelle Umfrage der KfW: Corona-Krise belastet Mittelstand auch zu Jahresbeginn, allerdings bleibt die Lage stabil

Die Betroffenheit der kleinen und mittleren Unternehmen hat wieder zugenommen. Gegenwärtig haben rund 2,6 Mio. Unternehmen in Deutschland mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen.

Im Vergleich zum Frühjahr 2020 ist die Lage aktuell bei den mittelständischen Unternehmen aber weniger angespannt. Viele Unternehmen haben aus dem Vorjahr gelernt und mit Kreativität und Flexibilität Anpassungen bei ihren Geschäftsmodellen und Produktpaletten vorgenommen. Das zahlt sich jetzt aus. Umsatzeinbußen werden gegenwärtig als weniger drastisch eingeschätzt.
Stabil zeigt sich daher auch die Liquiditätslage der Unternehmen. Zwar zehrt die Corona-Krise noch immer an den Liquiditätsreserven vieler KMU. Insgesamt ist die Lage aber weiterhin stabil. Nicht zuletzt dürften sich die zahlreichen staatlichen Finanzhilfen, die vermehrte Umsetzung liquiditätsschonender Maßnahmen und die Anpassungen von Kostenstrukturen als stützend erwiesen haben.
Auch die Einschätzungen zur Eigenkapitalausstattung haben sich im Vergleich zum Herbst nicht weiter verschlechtert. Anscheinend belastet der aktuelle Lockdown bis zum jetzigen Zeitpunkt die Kapitalstruktur der Unternehmen nicht weiter.

Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau erwarten viele KMU dennoch erst Ende des laufenden Jahres – vorausgesetzt, die Pandemiebekämpfung zeigt positive Effekte und die derzeitige Unsicherheit wird reduziert.
Parallel steigt mit anhaltender Krisendauer, aber auch die Zahl der Unternehmen, die sich eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau überhaupt nicht mehr vorstellen können.

Unter KfW Research Fokus Volkswirtschaft, Nr. 315 findet man eine ausführliche Darstellung und Erläuterung der erfassten Unternehmensdaten.

Grundlage für die Auswertung der wirtschaftlichen Lage der Unternehmen ist das KfW-Mittelstandspanel Die Analysen zur Auswirkung der Corona-Krise auf den Mittelstand basieren auf vier Sonderbefragungen bei kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland aus sämtlichen Wirtschaftszweigen, deren Umsatz die Grenze von 500 Mio. Euro pro Jahr nicht übersteigt.

Aktuell wurde zudem auch das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Januar 2021 veröffentlicht.

Durch den verlängerten und verschärften Lockdown sinkt das mittelständische Geschäftsklima im Januar deutlich. Sowohl die Lagebeurteilungen als auch die Geschäftserwartungen gehen nach unten. Zum Pessimismus beitragen dürfte sowohl das unbestimmte Ende des Lockdowns als auch die Enttäuschung über den langsamen Impffortschritt. Das Stimmungsniveau insgesamt ist allerdings noch weit vom Rekordtief im vergangenen Frühjahr entfernt.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Januar 2021

Quelle: KfW

2021-02-10

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