2020 war ein Jahr mit vielen Unternehmensübernahmen in der IT-Branche. Trotz “Corona” stieg die Anzahl der Unternehmensübernahmen in der IT-Branche in Deutschland auch bei kleineren IT-Mittelständlern.
Die Ursachen dafür sind vielfältig:
- Niedrige Zinsen lassen vermögende Investoren nach Alternativen zur Geldanlage suchen
- Nachdem nur wenige größere IT-Unternehmen zur Disposition standen, werden nun auch kleinere IT-Unternehmen – insbesondere Branchensoftwarehäuser – interessant
- Die Digitalisierung läßt die IT-Branche als besonders unanfällig für Krisen erscheinen
- Junge gut ausgebildete Unternehmer/innen verschaffen sich Zugang zu Investoren und “kaufen” sich mit diesem Kapital, ein etabliertes IT-Unternehmen – als Alternative zum eigenen Startup
- Die demoskopische Entwicklung führt dazu, dass die Anzahl der Nachfolgesituationen bis 2025 weiter steigt – sie hat sich seit 2009 nahezu verdoppelt
Deshalb erwarten Unternehmensberater auch in diesem Jahr eine steigende Anzahl von IT-Unternehmensübernahmen.
Was bedeutet das für IT-Unternehmer/innen?
Generell sollten sich Unternehmer/innen mit dem Thema auseinandersetzen, um zu entscheiden, ob und zu welchen Konditionen sie bereit wären zu verkaufen. Wird diese Frage positiv beantwortet, lohnt es sich, das Unternehmen auf einen Verkauf vorzubereiten.
To DO – Liste für den Unternehmensverkauf
- Digitalisierung aller wesentlichen Dokumente aus dem Vertragswesen, Buchhaltung, Berichtswesen, Personalwesen, Marketing, Entwicklung, Consulting, Test, Vertrieb, Hotline/Service, Kundenverwaltung
- Erstellung eines aussagefähigen Unternehmensmemorandums
- Erstellung einer Unternehmensbewertung
- Analyse des Marktes – welcher Käufer hat den größten strategischen Nutzen
- Auswahl der notwendigen Berater für den Verkaufsprozeß (Rechtsanwalt, Steuerberater, M&A-Berater/ Beratung Mergers & Acquisitions).
Sobald diese notwendigen Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sind, können die Unternehmer gelassen in Gespräche mit Interessenten gehen.
Der Vorteil ist der, dass Unternehmer/innen parallel mit mehreren Kandidaten verhandeln können und nicht ein Angebot abwägen müssen, ohne den Vergleich zu anderen Angeboten zu haben.
Auch, wenn kein “richtiger” Käufer dabei ist, profitieren Unternehmer/innen von der Vorbereitung, denn sie haben alle Unterlagen bereit und aktuell, die sie benötigen, um alle Fragen beantworten zu können. Das Tagesgeschäft leidet nur marginal unter dieser “Zusatzarbeit”.
Ein weiterer Vorteil für IT-Unternehmer/innen ist der, dass bei der Erstellung des Unternehmensmemorandums und der Unternehmensbewertung Potentiale erkannt werden, die den Unternehmenswert steigern würden. Die Aussenansicht durch einen branchenkundigen Berater ermöglicht IT-Unternehmen/innen, ihr Unternehmen aus deren Sicht kennen zu lernen und das Unternehmen weiter gezielt zu optimieren.
Die Wahrscheinlichkeit von Investoren angesprochen zu werden, ist inzwischen sehr hoch. IT-Unternehmer/innen berichten, dass kaum eine Woche vergeht, in der sie nicht angesprochen werden, denn die vielen potentiellen Käufer/Investoren bearbeiten “ihre” Zielmärkte sehr systematisch und konsequent.
Quelle: Pressebox / connexxa M&A