Ralph Schipke | Sabine Kabath und ihr Co-Geschäftsführer Holger Kasdorf setzten von Anfang an in der Watzkendorfer Gärtnerei auf Bio-Qualität. Heute ist die Nachfrage aus Berlin und Brandenburg groß und die Mühen der ersten Jahre machen sich bezahlt.

„Bestes Bio aus MV“: Preisträger ausgezeichnet

Agrarminister Dr. Till Backhaus hat am 14.12. die Gewinnerinnen und Gewinner des 2. Landeswettbewerbs „Bestes Bio aus MV“ ausgezeichnet. Unter Einhaltung der Hygieneregeln hielt der Minister die Laudatio und überreichte den Ausgezeichneten die Urkunden.

Der Minister lobte die innovativen und vielfältigen betrieblichen Ansätze der ökologisch wirtschaftenden Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern. In der Laudatio für die Preisträger betonte er: „Ich bin wirklich stolz auf unsere ökologischen Landwirtschaftsbetriebe hier in Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Engagement und Ihre hervorragenden Konzepte zeugen nicht nur von einem hohen Verständnis für nachhaltiges Wirtschaften, sondern sind aus meiner Sicht auch richtungsweisend für unser Land. Sie leisten ihren Beitrag zu einer umweltfreundlichen Wertschöpfung und versorgen die Menschen mit hochwertigen Nahrungsmitteln. Deshalb freue ich mich heute ganz besonders über diesen Termin und darüber, Ihnen persönlich gratulieren zu dürfen.“

Den ersten Platz teilen sich die Bio-Höfe Landwirtschaftsbetrieb Wolfgramm sowie der Kulturverein Hof Medewege. Platz zwei gewann die Bio-Gärtnerei Watzkendorf GmbH und den dritten sicherte sich die Deutsche Wildtier Stiftung Gut Klepelshagen e.K.

Besondere Kennzeichen der Preisträger sind vor allem die Vielfalt der angebauten Kulturen in Verbindung mit einer besonderes naturschutz- und wildtierfreundlichen Landwirtschaft, die Haltung alter Nutztierrassen, die regionale Verarbeitung und Vermarktung der Erzeugnisse, innovative Konzepte mit der regionalen Gastronomie sowie die Umsetzung von Forschungsvorhaben im eigenen Betrieb.
Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 2.000 € dotiert, Platz zwei und drei mit 1.000 €, bzw. 600 €.

Details zu den Preisträgern

3. Preis
Deutsche Wildtier Stiftung (Gut Klepelshagen – Wirtschaften mit der Natur)

Der Gutsbetrieb des Guts Klepelshagen ist für die Deutsche Wildtier Stiftung zentrales Modell dafür, dass ökologische und wildtierfreundliche Landnutzung beides erreichen kann: wirtschaftliche Rentabilität und Schutz der Artenvielfalt. Klarer Schwerpunkt ist der Marktfruchtbereich und damit die Produktion hochwertiger ökologischer Pflanzenerzeugnisse.
Durch die besonders umweltschonenden Anbau- und Nutzungsarten der eigenen Produkte nimmt Gut Klepelshagen auch als wirtschaftlich orientierter Landwirtschaftsbetrieb in den Bereichen Naturschutz und Landschaftsgestaltung eine herausragende und beispielgebende Rolle ein.

2. Preis
Bio-Gärtnerei Watzkendorf (biogaertnerei-watzkendorf.de)

Die Bio Gärtnerei Watzkendorf ist seit vielen Jahren als “Demonstrationsbetrieb Ökologischer Landbau” im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau ausgewählt. In dieser Funktion werden regelmäßig Hofführungen für Schulklassen, Kindergärten und andere Interessierte am ökologischen Gemüsebau, angeboten.
Das Gesamtkonzept und die Kontinuität des Ausbildungsbetriebes hat die Jury beeindruckt und überzeugt.

Ralph Schipke: Bio-Gärtnerei Watzkendorf GmbH
Bio-Gärtnerei Watzkendorf GmbH (LK Mecklenburgische Seenplatte). Foto: Ralph Schipke /Archiv

1. Preis
Landwirtschaftsbetrieb Wolfgramm – Gutes aus Vorpommern (gutes-aus-vorpommern.de)

Der Unternehmenserfolg des Landwirtschaftsbetriebes Wolfgramm liegt in dem authentischen betrieblichen Gesamtkonzept. Hervorzuheben ist die Initiative des Landwirtschaftsbetriebes Wolfgramm, die Wertschöpfung von der landwirtschaftlichen Urproduktion bis zur Vermarktung in der Region umzusetzen.
Der Landwirtschaftsbetrieb Wolfgramm ist immer offen für Besucher und Interessierte, die wissen möchten, wo Ihr gekauftes Produkt herkommt und wie die Tiere gehalten werden. In diesem Zusammenhang wird der Hof von regionalen Kindergärten besucht, speziell in der Ablammzeit der Schafe. Besonders wichtig für Frau Dörte Wolfgramm-Stühmeyer ist die jährliche ehrenamtliche Moderation der Kinder-MeLa in Mühlengeez. Zur Vermarktung der hochwertigen Produkte hat der Betrieb eine Partnerschaft mit dem Land- und Sporthotel Alcedo GmbH in Levenhagen.

1. Preis
Hof Medewege (hof-medewege.de)

Der Kulturverein Hof Medewege e.V. überzeugte die Fachjury mit dem betrieblichen innovativen Gesamtkonzept, welches sich von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zur Vermarktung erstreckt.
Alle Schwerpunkte der Landwirtschaft, über Ackerbau, Tierhaltung, Gemüse- und Obstbau sowie Imkerei werden durch den Hof abgedeckt. Es entstand die Idee, eine vielseitige Gemeinschaft von Menschen, Betrieben, Projekten und Initiativen zu entwickeln. Heute beschäftigen die über 15 Betriebe und Initiativen auf dem Hof Medewege ca. 200 Menschen.
Zudem haben hier 120 Bewohner ihr Zuhause gefunden. Hervorzuheben ist, dass die verschiedenen Betriebe auf dem Hof Medewege zahlreiche Ausbildungen zum Bäcker, Konditor, Gärtner, Landwirt und Einzelhandelskaufmann anbietet. Daneben werden Menschen in der Eingliederung auf dem ersten Arbeitsmarkt sowie Menschen mit Behinderung beschäftigt.

HINTERGRUND:

Ökologische Landwirtschaft liegt in Mecklenburg-Vorpommern im Trend. 2020 kamen erneut 50 neue Bio-Betriebe im Land und knapp 5.700 Hektar Anbaufläche hinzu. Die biologisch genutzte Fläche beträgt landesweit damit etwa 174.700 Hektar und entspricht ungefähr 13% der gesamten Anbaufläche des Landes.
Hinzu kommen 222 bio-zertifizierte Unternehmen wie Mühlen, Bäckereien, Mostereien und ähnliches. Mecklenburg-Vorpommern liegt mit diesem Umfang im bundesweiten Vergleich in der Spitzengruppe der Länder und über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 9,7 Prozent.

Der Förderpreis „Bestes BIO aus MV“ wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Es sollte ein besonders innovativer und engagierter ökologisch wirtschaftender Betrieb ausgezeichnet werden. Dazu gehört, dass dieser Betrieb zur Weiterentwicklung des Ökolandbaus in Mecklenburg-Vorpommern beiträgt, z. B. durch praxisbewährte, regional angepasste Anbau- und Vermarktungskonzepte und/oder durch einen hohen Grad an sozialer Einsatzbereitschaft im Rahmen des Ökolandbaus.
Das Konzept des Betriebes sollte geeignet sein, als Leitbild für andere Betriebe zu gelten.
Ausgewählt wurden die Gewinner durch eine fachkundige Jury. Besetzt war diese mit Vertretern aus der Forschung, der Landwirtschafts- und Umweltverbände, des Landwirtschaftsministeriums sowie Abgeordnete des Landtages MV.

In die Bewertung der Jury flossen folgende Kriterien ein:
• Beitrag zur Weiterentwicklung des Ökolandbaus in Mecklenburg-Vorpommern
• Natur- und Umweltschutz
• Vermarktung
• Regionales Engagement
• Gesamtbetriebliches Konzept

Quelle: Pressemitteilung Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt M-V (LM)

2020-12-15

Print Friendly, PDF & Email