Mit den jüngsten Corona-Ausbrüchen ist die Übertragung der Viren durch die Luft vor allem in geschlossenen Räumen in den Fokus der Diskussion gerückt.

Anzunehmen ist, dass adäquates Lüften das Übertragungsrisiko deutlich verringert – neben den bekannten Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, der Nies- und Hust-Etikette sowie dem Abstandhalten und Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung.
Ziel ist, möglicherweise mit Viren belastete Luft rasch durch frische Außenluft zu ersetzen. Auf Umluft sollte aktuell möglichst verzichtet werden, um keine Viren in den Arbeitsbereichen zu verteilen.

Wie oft sollte man in den Räumen im Betrieb lüften?

Genaue Vorgaben sind nur schlecht möglich, da es von zu vielen Faktoren abhängt, wann ein Raum ausreichend gelüftet ist.
Es gibt jedoch einen groben Richtwert: Lüftungsregeln der verschiedenen Arbeitsstättenrichtlinien besagen, dass mindestens alle 20 Minuten für mehrere Minuten das Fenster voll geöffnet werden sollte (Stoßlüften). In wärmen Jahreszeiten könnten Fenster auch permanent geöffnet bleiben. Wenn es möglich ist, sollte eine Querlüftung hergestellt werden, indem Fenster und Türen auf gegenüberliegenden Seiten weit geöffnet werden.
Nur anzukippen, reicht für genügend frische Luft im Raum nicht aus.

Wichtig für die Berechnung des Lüftungsintervalle sind die Größe des Raums, die Art der Tätigkeit sowie die Anzahl der Personen, die sich in dem Raum aufhalten.
Will man konkret den Bedarf an frischer Luft in Büroräumen und Werkshallen bestimmen, kann man praktische Hilfen der DGUV und der Berufsgenossenschaften nutzen.
So hat unter anderem die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) Informationen in einer Broschüre zusammengestellt.
In dieser Broschüre sind u. a. genaue Diagramme hinterlegt, womit jeder Betrieb seinen Bedarf an Frischluft selbst ausrechnen kann (“Ausbreitung des Corona-Virus vermeiden – Infektionsschutzgerechte Lüftung von Arbeitsbereichen“).
Außerdem gibt es auf der Website der BGN einen Lüftungsrechner.

2020-10-28