Gründerinnengeist an Hochschulen wecken: „Ihr schafft das!”

Frauen gründen immer noch seltener als Männer ein Unternehmen. Grund genug für EXIST-geförderte Hochschulen, ihre Wissenschaftlerinnen und Studentinnen mit spezifischen Angeboten für eine „Karriere“ als Unternehmerin zu sensibilisieren. Das bedeutet, mit vereinten Kräften den Gründerinnengeist zu wecken und Studentinnen, Absolventinnen und Wissenschaftlerinnen zu motivieren, sich mit der unternehmerischen Selbständigkeit als denkbarer beruflicher Option auseinanderzusetzen.

„Richtig so“, meint Dr. Valentine Gesché. Die EXIST-geförderte Gründerin der PerAGraft GmbH ist sich sicher, dass die meisten Frauen bislang eher abwinken, bevor sie überhaupt über einen „Karriere“ als Unternehmerin ernsthaft nachdenken.

Dass sich dagegen etwas tun lässt, zeigen die Hochschulen Passau, Bamberg, Wuppertal und Würzburg – Schweinfurt. Wir haben die dortigen GründungsakteurInnen nach ihren Erfahrungen gefragt. Und wir wollten von EXIST-geförderten Gründerinnen wissen, was sie sich für Unterstützung von ihren Hochschulen wünschen.

Müssten angesichts dieser geringen Gründungsbeteiligung nicht vor allem Hochschulen ihre Wissenschaftlerinnen und Studentinnen viel vehementer für eine „Karriere“ als Unternehmerin sensibilisieren? „Auf jeden Fall“, sagt Dr. Alexander Hirschfeld, Projektleiter des FFM. „Hochschulen, aber auch Schulen spielen eine ganz zentrale Rolle, weil man in diesen Institutionen die Möglichkeit hat, beiden Geschlechtern Expertisen, Netzwerke usw. in gleichem Maße verfügbar zu machen. Schwierig wird es ja immer dann, wenn sich Männer etwas exklusiv aneignen und Netzwerke bilden, zu denen Frauen keinen Zugang haben. Insofern sollten gerade die Hochschulen ihre Möglichkeiten nutzen, um Entrepreneurship geschlechterübergreifend zu stärken sowie IT-orientierte Studiengänge für Frauen attraktiver zu machen.

Darüber ließe sich die Gründungsbereitschaft bei jungen Frauen sicherlich erhöhen.“ Was auch bitter notwendig scheint. Denn nach wie vor beklagen Gründungsberaterinnen und -berater an Hochschulen den niedrigen Anteil gründungsinteressierter Studentinnen vor allem in den Bereichen Informatik, Ingenieurwissenschaft oder auch Maschinenbau. Selbst in den Wirtschaftswissenschaften, deren Studentinnenanteil vergleichsweise hoch ist, entscheiden sich eher weniger Frauen für eine selbständige berufliche Tätigkeit.

Grund genug also, mit vereinten Kräften den Gründerinnengeist zu wecken und Studentinnen, Absolventinnen und Wissenschaftlerinnen zu motivieren, sich mit der unternehmerischen Selbständigkeit als denkbarer beruflicher Option auseinanderzusetzen. Dr. Valentine Gesché hält das Vorgehen für richtig. Die EXIST-geförderte Gründerin ist sich sicher, dass die meisten Frauen bislang eher abwinken, bevor sie überhaupt über einen „Karriere“ als Unternehmerin ernsthaft nachdenken. Sie selbst hat zusammen mit Dr. Kathrin Kurtenbach und Alexander Löwen an der RWTH Aachen die PerAGraft GmbH aus der Taufe gehoben. Die Preisträger beim BMWi-Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen 2019 haben eine individualisierte Prothese entwickelt, um komplexe Aussackungen der Hauptschlagader zu therapieren.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Frauen gründen immer noch seltener als Männer ein Unternehmen. Grund genug für EXIST-geförderte Hochschulen, ihre Wissenschaftlerinnen und Studentinnen mit spezifischen Angeboten für eine „Karriere“ als Unternehmerin zu sensibilisieren.

Print Friendly, PDF & Email