DSM | GRUENDER-MV.DE

Startup-Ökosystem kann Corona-Krise trotzen

“Innovation statt Krise” – unter diesem Motto stand der inzwischen 8. Deutsche Startup Monitor, die derzeit größte Studie über das Gründer-Ökosystem in diesem Land.

1.946 Startups wurden befragt. An 4.745 Gründerinnen und Gründer, 25.966 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde 2020 das Startup-Ökosystem aktuell und mitten in der Corona-Pandemie “vermessen”.

Der Deutsche Startup Monitor wird seit 2013 vom Bundesverband Deutsche Startups e.V. unter allen freiwillig beteiligten Unternehmen und gemeinsam mit den regionalen Netzwerkpartnern erhoben.

Allerdings: Die Befragung, die vom 11. Mai bis 21. Juni online durchgeführt wurde, kann kein Ranking zu speziellen Standorten, Regionen oder Bundesländern abgeben. Das betonte der wissenschafltliche Studienautor Prof. Dr. Tobias Kollmann von Universität Duisburg-Essen ausdrücklich.

Dank der Unterstützung von über 300 Netzwerkpartnern in ganz Deutschland wächst die Datenbasis des DSM auch in diesem Jahr weiter und die gewählten Schwerpunkte – die Corona-Krise und das Themenfeld Migration – sorgen für neue Impulse in aktuellen Debatten.

Vorgestellt wurde die Studie von Prof. Dr. Tobias Kollmann (Universität Duisburg-Essen – Studienautor), Franziska Teubert (Geschäftsführung Bundesverband Deutsche Startups – Herausgeber) sowie Florian Nöll (Head of Digital Ecosystems, Next Level PwC – Partner).


Seit dem 1. September 2019 ist Franziska Teubert Geschäftsführerin beim Bundesverband Deutsche Startups e.V. Das Ziel der gebürtigen Berlinerin ist es, die Gründerszene zu stärken und für die etablierte Wirtschaft zu öffnen.

Laut der Zeitschrift Business Punk gehört Prof. Dr. Tobias Kollmann als Forscher, Be­ra­ter, Experte, Investor aber auch politischer Vordenker zu den 50 wichtigsten Köp­fen der deut­schen Start­up-Szene.

Im Herbst 2012 bereits gründete Florian Nöll aus der Idee heraus, einen Verein als politisches Sprachrohr der Startups in Deutschland zu etablieren, den Bundesverband Deutsche Startups e. V. mit.


Neben den generellen Eckdaten zum deutschen Startup-Ökosystem erlaubt der 8. DSM detaillierte Einblicke in all die Problematiken, denen sich Startups in der gegenwärtigen Krisensituation ausgesetzt sehen. sowie zu technologischen, ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungen.

Als Kernaussagen kann der 8. – logischerweise sehr stark von Corona bestimmte – DSM vermelden: Innovative Neugründungen sind und bleiben Jobmotor für die gesamte Wirtschaft. So planen 90 Prozent der befragten jungen Unternehmen speziell in den Gründungshochburgen Berlin und München die Erhöhung ihrer Mitarbeiterzahlen trotz Corona. Pro befragter Firma sollen in absehbarer Zeit durchschnittlich 6,3 neue Stellen geschaffen werden. Die deutschen Startups hätten sich bei allen Problemen robust gegen Einflüsse der weltweiten Covid-19-Pandemie erwiesen, kommt der Bundesverband Deutsche Startups zu einer Schlussfolgerung aus dem aktuellen Monitor.

Grafik DSM 2020

Mehr noch: Ein relativer Zuwachs in den Branchen Medizin- und Gesundheitswesen (+0,7 %) und Bildung (+1,1 %) ist gerade in der aktuellen Krise hervorzuheben.

Insgesamt liegt der Schwerpunkt im Branchenmix unter den Neugrundungen in der jüngeren Vergangenheit im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (31,8 Prozent) gefolgt von Startups zu den Themen Ernährung, Nahrungsmittel oder Konsumgüter (10,7 Prozent).

Trotz oder gerade wegen der derzeitigen Corona-Krise gewinnt Nachhaltigkeit weiter an Stellenwert. Der Anteil der Startups, die sich selbst der Green Economy zuordnen, ist seit 2018 von 32,8 % auf 43,4 % gestiegen

Grafik DSM 2020

Langfristig können Startups von der Beschleunigung bestehender Trends und einem Digitalisierungsschub profitieren, lesen die Studienautoren aus ihren Befragungs-Ergebnissen heraus. Dennoch sind auch die deutschen Startups branchenübergreifend durch die Corona-Krise “in erheblichem Maße negativ beeinträchtigt”. Veranstaltungsausfälle (67,4 %), Auftrags-verzögerungen (63,2 %), Umsatzrückgänge (60,2 %) und Liquiditätsprobleme (44,8%) werden von Gründerinnen und Gründern als Hauptbeeinträchtigungen eingestuft.


Sechs weitere spannende Fakten über deutsche Startups

Frauenanteil stagniert: Der Anteil der Gründerinnen hat im Vergleich zum Vorjahr nur minimal zugenommen – von 15,7 auf 15,9 Prozent.

Arbeitssprache Englisch: In 30 Prozent der Startups wird Englisch gesprochen. In Berlin gilt das sogar für 63 Prozent der Startups.

Hohe Zufriedenheit mit dem Umfeld: 61 Prozent der Gründerinnen und Gründer bewerten das Startup-Ökosystem an ihrem Standort als (sehr) gut.

Fortschritte bei der Finanzierung: Der Anteil der Entrepreneure, die auf externe Finanzierung zurückgreifen, ist auf 63 Prozent gestiegen (Vorjahr: 55 Prozent).

Startups drängen ins Ausland: Zwei von drei Startup-Entscheidern planen trotz Krise eine (weitere) Internationalisierung.

Kooperationen nehmen zu: Fast drei Viertel der Startups (72 Prozent) arbeiten mittlerweile mit etablierten Unternehmen zusammen.


Die Mehrzahl der Startups (61,4 %), die an der aktuellen Studie teilgenommen haben, schätzen das Ökosystem in der eigenen Region als (sehr) gut ein – in Berlin sogar 81,8 %! Besonders positiv werden die Nähe zu Universitäten und die Vernetzung zu anderen Startups von den Gründerinnen und Gründern bewertet.

Ausführliches Zahlenmaterial gibt es hier:

Quelle: Bundesverband Deutsche Startups




YouTube player
Print Friendly, PDF & Email