Zwei Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland

ifo Geschäftsklimaindex erneut gestiegen

Die Stimmung unter den Unternehmenslenkern ist weiter im Aufwind. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im August auf 92,6 Punkte gestiegen, nach 90,4 Punkten (saisonbereinigt korrigiert) im Juli. Die Unternehmen beurteilten die aktuelle Lage im Vergleich zum Vormonat merklich besser. Ihre Erwartungen fielen zudem leicht optimistischer aus. Die deutsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs.

Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima erheblich verbessert. Die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Lage machten einen Sprung nach oben. Trotzdem beurteilen noch viele Industriefirmen ihre wirtschaftliche Lage als schlecht. Der Ausblick auf die kommenden Monate fiel erneut optimistischer aus. Die Auftragsbücher füllen sich wieder.
Im Dienstleistungssektor ist der Geschäftsklimaindex stark gestiegen. Die Dienstleister waren deutlich zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Auch der Ausblick auf die kommenden sechs Monate verbesserte sich weiter.
Im Handel hat sich die Aufwärtsbewegung des Geschäftsklimas merklich abgeflacht. Die Händler waren zwar etwas zufriedener mit ihrer aktuellen Lage. Jedoch blieben die Erwartungen nahezu unverändert pessimistisch. Im Großhandel war das Geschäftsklima sogar rückläufig.
Im Bauhauptgewerbe befindet sich das Geschäftsklima weiter im Aufwind. Die Baufirmen waren erneut mit ihrer aktuellen Lage zufriedener. Ihre Erwartungen sind jedoch weiterhin pessimistisch, wenn auch nicht mehr so stark wie im Vormonat.

Herunterladen

KfW-Konjunkturkompass: Kräftige Erholung bisher, doch jetzt nimmt der Gegenwind zu

Die Corona-Pandemie hat in Deutschland und der Eurozone zu einem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung geführt. Der Tiefpunkt wurde allerdings schon im April durchschritten.
Es folgte eine kräftige Aufholbewegung, die sich in einem sehr hohen Wachstum im laufenden Quartal niederschlägt. Der Gegenwind nimmt jetzt aber zu.
KfW Research erwartet für Deutschland 2020 weiterhin einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um rund 6 %, gefolgt von einem Wachstum von 5 % im nächsten Jahr. Das Vorkrisenniveau dürfte bis Ende 2021 wieder erreicht werden.
Im Euroraum insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt um rund 8 % schrumpfen. Für 2021 kann mit einem aufholenden Wachstum von etwa 6 % gerechnet werden.
Geld- und Fiskalpolitik mildern die Folgen der Krise. Eine zweite Infektionswelle bleibt das größte Risiko, obgleich neue Eindämmungsmaßnahmen wohl gezielter ausfallen würden als im Frühjahr.

Herunterladen

2020-08-27

Print Friendly, PDF & Email