Kreative MV sammelt Co Working Spaces

In Kooperation mit dem Netzwerk Seenplatte möchte die Kreative MV eine Landkarte der Co Working Spaces, Fab Labs und Offenen Werkstätten in Mecklenburg-Vorpommern erstellen.

Meldet Euch, wenn Ihr einen solchen Ort plant oder bereits eingerichtet habt! Die Initiative möchte die Co Working Spaces sichtbarer und auch für temporäre Projekte stärker nutzbar machen. Eine solche Übersicht htte auch für Gründerinne und Gründer den Charme, eine Übersicht zu bekommen, wo im Land aktuell Plätze für zeitweiliges und kooperatives Arbeiten eexistieren.

In einem Interview mit Initiative “Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung” spricht Corina Hesse von der Kreative MV – Netzwerk für Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern über die unterschiedlichen Standortbedingungen, die für eine jeweils besondere Ausprägung der Kreativszene sorgen.

Was ist das Besondere an der Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern?

Corinna Hesse: Bei uns im Land sind ganz klare Branchen-Schwerpunkte zu erkennen. Das eine sind die Bildenden Kunst, Literatur, Musik, gefolgt von Software und Werbung und dann Architektur, Presse und Buch. Das Besondere daran ist, dass die Anzahl der Mini-Selbständigen besonders hoch ist. Viele Kreative sind das sozusagen im Zweitberuf. In anderen Bundesländern liegt der Anteil der Mini-Selbständigen eigentlich immer niedriger als der der Vollbeschäftigten. Und bei uns ist es andersherum.

Haben Sie da eine Erklärung für die hohe Zahl der Nebenerwerbs-Kreativen in Mecklenburg-Vorpommern?

Corinna Hesse: Einerseits liegt das an diesem sehr starken Branchen-Schwerpunkt. Da ist es halt so, dass man als Künstler, Autor oder Musiker nicht so viel Geld verdienen kann. Das andere ist natürlich – das ist jetzt meine persönliche Erklärung, das kann ich statistisch nicht belegen – dass Mecklenburg-Vorpommern Niedriglohnland ist. Und das spiegelt sich natürlich auch in unserer Branche wider.

Wo in Mecklenburg-Vorpommern sind die Kreativen vornehmlich aktiv?

Corinna Hesse: Es gibt ein paar Cluster in den Städten Rostock, Greifswald, Wismar. Das liegt auch daran, dass dies Hochschulstandorte sind. Aber grundsätzlich würde ich sagen, dass die Potenziale im ländlichen Raum liegen. Denn im digitalen Zeitalter kann man überall arbeiten, und man kann da arbeiten, wo man eigentlich leben möchte. Darum gibt es unter den Kreativen ganz viele Stadtflüchtende, die aufs Land ziehen. Ein Grund dafür ist auch, dass die Raumkosten in den Städten kolossal gestiegen sind.

Das komplette Interview mit Corinna Hesse ist hier nachzulesen.

YouTube player

Allein im Jahr 2018 wurden in der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland knapp 9.500 wirtschaftsaktive Unternehmen neu gegründet, listet der Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2019 auf.

Über ein Drittel (35,6 Prozent) der Gründungen fanden im Teilmarkt Software- und Games-Industrie statt. Gemessen an der Anzahl der Unternehmensgründungen sind die Designwirtschaft (15,6 Prozent), der Werbemarkt (12,2 Prozent) und der Architekturmarkt (10,1 Prozent) die nächstwichtigsten Teilmärkte.

Auf diese vier Bereiche der Kultur- und Kreativwirtschaft entfallen zusammen fast drei Viertel aller Gründungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Jährliche Gründungszahlen zwischen 500 und 700 neu gegründeten Unternehmen weisen die Filmwirtschaft, der Pressemarkt und der Markt für darstellende Künste auf.

Die Kreative MV hat sich auf der jüngsten Landesbranchenkonferenz “Kreatopia” sich neu auf: als Landesverband Kultur- und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.. Der Verein will sich bis zum Jahresende ins Vereinsregister eingetragen. Netzwerk-Mitglieder der Kreative MV sind natürlich sehr herzlich eingeladen, ihre Mitgliedschaft auf den neuen Landesverband zu übertragen.

YouTube player
Print Friendly, PDF & Email