Nachfolge-Monitoring Mittelstand: Entlastung bei Nachfolgen

Die KfW hat ihren aktuellen Bericht zum Nachfolge-Monitoring Mittelstand veröffentlicht. Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse kurz zusammengefasst:
  • Leichte Entspannung bei der Anzahl kurzfristig anstehender Unternehmensnachfolgen im Mittelstand
    Bis Ende 2021 streben jährlich rund 76.000 Inhaber und Inhaberinnen die Fortführung ihres Unternehmens durch eine geeignete Nachfolge an. Das entspricht vier Prozent aller KMU in Deutschland bis Ende 2021. Die kurzfristigen Planungen sind damit im Vergleich zu den vergangenen Erhebungen zurückgegangen. In den zurückliegenden beiden Jahren äußerten jeweils noch rund 6 % der Inhaber/-innen einen derart zeitnahen Nachfolgewunsch.
  • Gewachsenes Interesse für Übernahmegründungen
    Eine Ursache für die aktuelle Entlastung ist in dem zuletzt gewachsenen Interesse für Übernahmegründungen zu sehen. Das reduziert die Zahl offener Nachfolgewünsche. Auch das Bewusstsein bei den Altinhabern, die Nachfolge frühzeitig zu finalisieren, ist wiederholt gestiegen. Der Anteil bereits finalisierter Übergaben liegt nochmals höher.
    Dennoch wird für knapp 32.000 Mittelständler die Zeit knapp. Sie planen innerhalb der kommenden zwei Jahre eine Nachfolge, haben aber noch keinerlei Aktivitäten für einen erfolgreichen Wechsel an der Spitze unternommen.
  • Familieninterne Nachfolgen als Auslaufmodell?
    Familieninterne Nachfolgen scheinen beim Blick auf die Nachfolgeoptionen zum Auslaufmodell zu werden. Dagegen wird der Wunsch im Mittelstand nach externen Käufern für die Nachfolge stärker.
  • Nachfolge wird teurer
    Auch die Preiserwartungen der Inhaber ziehen wiederholt leicht an.Derzeit müssten potenzielle Käufer im Durchschnitt 372.000 EUR für den Kauf eines mittelständischen Unternehmens einplanen.
  • Demografischer Wandel verstärkt die Probleme
    Der demografische Wandel wird den Bedarf an Nachfolgern erhöhen und zugleich die Nachfolgesuche erschweren. Bereits jetzt sind über 1,5 Mio. Inhaber/-innen 55 Jahre oder älter. In den kommenden zehn Jahren werden mehr Nachfolger/-innen gebraucht werden als heutzutage. Besonderes Problem: Einer wachsenden Zahl übergabewilliger Inhaber wird zudem eine schrumpfende Zahl potenzieller Übernehmer gegenüberstehen. Die nachrückenden Unternehmergenerationen sind zu dünn besetzt.

Ausführliche Informationen: Nachfolge-Monitoring Mittelstand; KfW Research Fokus Volkswirtschaft

2019-12-10

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