Neubrandenburger Wirtschaftsempfang holt Existenzgründungen und Startups in den Fokus

„Start up and fly“ lautete das Motto des Wirtschaftsempfanges der Industrie- und Handelskammer (IHK) Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag.

Keine Angst ums Klima: Am Schluss der Veranstaltung “düsten” hunderte gelbe – eigens von einer Kreativ-Gründerin gefaltete – Papierflieger duch den HKB-Saal in Neubrandenburg. Der Pilot ist im “Hauptberuf ” IHK-Präsident und Geschäftsführer der WITENO GmbH (Wissenschafts + Technologiepark NORD°OST°).

Die reizenden Flugbegleiterinnen sind eigentlich die Dienstleister und Expertertinnen der Kammer in der Region. Nicht zuletzt für Gründerinnen und Gründer. Im Fokus der Veranstaltung standen die Themen Gründerkultur und Unternehmensnachfolgen.

Vielmehr sollt das Motto Mut machen, mit einer eigenen Idee an den Start zu gehen und sich eine Existenz aufzubauen.

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Vielfältige Gründungsunterstützung – rechtzeitig und umfassend informieren unter gruender-mv.de

„Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern ein breites Angebot an Gründungsunterstützung für alle Phasen von der Ideengewinnung bis zur Gründung. Entscheidend ist für die neuen Unternehmenslenker, sich rechtzeitig und umfassend zu informieren, etwa bei den Wirtschaftskammern im Land“, sagte Glawe.

Alle zur Gründung notwendigen Informationen, einen Gründungsfahrplan mit Hinweisen sowie in der Rubrik Förderung eine Liste mit Gründungsunterstützern und Kontaktadressen sind umfassend und übersichtlich auf www.gruender-mv.de dargestellt. Ergänzend werden Weiterbildungstermine, Hinweise zu aktuellen Wettbewerben für Start-ups und interaktive Online-Hilfen angeboten. Darüber hinaus sind auf dem Gründerportal über 200 bereits umgesetzte Start-up-Ideen aus Mecklenburg-Vorpommern in Interviews und Videos abgebildet.

Gründersupport gibt es im ganzen Land

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Die IHK Neubrandenburg für das östliche MecklenburgVorpommern startet heute während ihres diesjährigen Wirtschaftsempfangs eine Offensive für
mehr Existenzgründungen. „Mit unseren Vorhaben wollen wir einen wichtigen Impuls geben, um den Rückgang bei Existenzgründungen zu stoppen“, so Dr. Wolfgang Blank, Präsident der IHK.

Die IHK-Initiative sieht im Einzelnen vor:

1. Im kommenden Jahr wird ein Existenzgründerinnen-Wettbewerb unter dem Motto „Start up and fly“ gestartet.
2. In enger Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsjunioren Neubrandenburg wird im Jahr 2020 ein Mentoring-Programm beginnen. Und anders als die Programme in der Vergangenheit oder auch derzeit laufende geht es um die gesamte Bandbreite der Unternehmen, um alle Regionen im Kammerbezirk.
3. Gehört zur Gründungsoffensive, dass die IHK gezielt Geldgeber aus der privaten Wirtschaft mit Existenzgründern zusammenführen wird.

Die IHK gibt diesen Existenzgründungsimpuls vor dem Hintergrund, dass seit dem Jahr 2010  die Existenzgründungen in Mecklenburg-Vorpommern von rund 6600 auf knapp 3900 im Jahr 2018 zurückgegangen sind.
Gleichzeitig will sich die IHK noch stärker als bisher für ein anderes gesellschaftliches Klima für Existenzgründungen einsetzen.

„Existenzgründungen brauchen einen gesellschaftlichen Humus,
der es ihnen erlaubt anzuwachsen, aufzuwachsen

und zu gedeihen und bei einem Scheitern auf diesem Boden erneut an den Start gehen zu können. Mecklenburg-Vorpommern, ja Deutschland insgesamt, braucht dringend eine andere Gründerkultur.”

Dr. Wolfgang Blank, Präsident der IHK

Nach seiner Ansicht geht es vor allem darum:

  1. Es muss etwas gegen den Makel des Scheiterns getan werden. Häufig genug ist festzustellen, dass die Angst vorm Scheitern größer ist als die Angst vorm Gründen. Und man es dann lieber lässt, eine neue Idee in einem Start up umzusetzen.
  2. Gilt es, Türen für noch unsichtbare Talente zu öffnen. Für Frauen, für junge Menschen, für Migranten. Sie alle können neue, frische Ideen zur Gründerkultur in Deutschland beitragen.
  3. Geht es darum, den Erfolg herauszustellen. Nichts ist für andere motivierender als zu sehen, dass es mit einer Unternehmensgründung klappt, dass es gelingt, eine Idee umzusetzen. Gründerinnen und Gründer brauchen kein Unverständnis, keine Skepsis, keine endlos Debatten darüber, warum und weshalb sie gründen wollen. „Gründerinnen und Gründer brauchen einen roten Teppich, den ihnen die Gesellschaft ausrollen muss“, fordert der IHK-Präsident.

„Existenzgründungen und Startups, sind wesentliche Grundlagen für Wirtschaftswachstum und eine Modernisierung der Wirtschaftsstruktur. Sie schaffen zusätzliche Angebote und neue Geschäftsmodelle. Darüber hinaus beleben die jungen Unternehmen den Wettbewerb. Das wollen wir weiter vorantreiben und unterstützen Gründungsinteressierte und junge Unternehmen bei Ihren Vorhaben. Wir brauchen vor allem mehr Gründungen in den Zukunftsmärkten wie beispielsweise Gesundheitswirtschaft, Forschung und Entwicklung sowie damit verbunden der Dienstleistungsbereich“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.


So unterstützt beispielsweise das MV-Gründerstipendium Gründungswillige mit Hochschulabschluss oder beruflicher Praxis bei der Umsetzung ihrer innovativen und wissensbasierten Geschäftsidee durch Beihilfen zum Lebensunterhalt für bis zu 18 Monate. Hier geht es monatlich um 1.200 Euro, bei Promovierten um 1.400 Euro, die aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) finanziert werden. Damit soll der Start in eine Selbstständigkeit erleichtert und exzellente Köpfe in Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder Unternehmen sollen ermutigt werden, ein eigenes innovatives, technologieorientiertes und wissensbasiertes Startup zu wagen. Über die ebenfalls ESF-finanzierte Richtlinie zur Förderung von Entrepreneurship werden Projekte gestärkt, die insbesondere Studierende für das Unternehmertum begeistern und bei der Unternehmensgründung begleiten sollen, beispielsweise durch Ideenwettbewerbe und Coaching. Das Projekt TechnoStartup MV bietet begleitende bedarfsorientierte Beratung für Gründungsvorhaben in technologie- und wissensbasierten Bereichen sowie bedarfsgerechte Schulungen an.

Planvolle Unternehmensübergaben sichern Wissen und Können

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„Für den Erhalt der Wertschöpfung und zur Sicherung der Arbeitsplätze im Land ist es wichtig, auch den unternehmerischen Generationswechsel sicher zu gestalten. In unseren Unternehmen steckt hochwertiges Wissen und Können, das erhalten bleiben muss. Deshalb unterstützen wir die Übergabe“, sagte Glawe. Das Wirtschaftsministerium fördert aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) die Nachfolgezentrale MV in Trägerschaft der Bürgschaftsbank MV und unter Beteiligung der Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern im Land. Ziel ist es, den Prozess der Unternehmensnachfolge in Mecklenburg-Vorpommern planvoll, abgestimmt und strukturiert durchzuführen.

„Existenzgründungen und Startups, sind wesentliche Grundlagen für Wirtschaftswachstum und eine Modernisierung der Wirtschaftsstruktur”, sagte Minister Glawe Foto: Ralph Schipke

Informationen zur Industrie- und Handelskammer:
Die Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern ist eine berufsständische Selbstverwaltungskörperschaft des öffentlichen Rechts. Der Bezirk der IHK umfasst die Landkreise Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald. Sie vertritt nach eigenen Angaben für ca. 25.000 Mitgliedsunternehmen die Interessen der gewerblichen Wirtschaft ihres Bezirks in den Landkreisen.

judith kenk netzwerkerin aus malchow seenplatte
Judith Kenk beim Neubrandenburger Pitchlab voll beim netzwerken mit Grit Gehlen von der IHK. Foto: Ralph Schipke | Archiv

19.09.2019 | Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit | IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern | GRUENDER-MV.DE

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