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“Urbane Dörfer”: Wie digitales Arbeiten Städter aufs Land bringen kann

Seit Jahren hält der Trend an, dass junge Menschen die ländlichen Regionen verlassen. Ein Grund dafür ist der Mangel an attraktiven Arbeitsplätzen in einzelnen Branchen.

Gerade im Osten Deutschlands verlieren die ländlichen Regionen fernab der größeren Städte massiv an Einwohnern. Mancherorts sind die Verluste so groß und die Restbevölkerung ist so stark gealtert, dass nur wenig Hoffnung für die Dörfer besteht.

Sicher ist, dass die angeschlagenen ländlichen Regionen nicht nur neue Menschen brauchen, sondern auch neue Ideen und moderne Infrastrukturen, gerade um für junge Leute etwas zu bieten.

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat jetzt anhand von Beispielsprojekten untersucht, wie sich innovative Arbeitsmodelle und gemeinschaftliche Wohnformen mit einem Leben fernab der Großstädte verbinden lassen.

Dazu der Ostbeauftragte Christian Hirte:
„Die ländlichen Regionen bedeuten für viele junge Menschen immer noch Heimat, Familie und Freunde. Zudem bieten sie gerade angesichts hoher Lebenshaltungskosten in den Ballungsräumen auch viele Vorteile. Leider sind die Arbeitsmöglichkeiten dort jedoch häufig eingeschränkter. Die vom Berlin-Institut untersuchten Projekte zeigen aber: Auch auf dem Land ist die Zeit nicht stehen geblieben. In den letzten Jahren hat sich hier viel bewegt. Neue Ideen für modernes Wohnen und Arbeiten werden in kreative Konzepte gegossen. Digital affine Städter entdecken die Vorzüge des Landlebens und verbinden sie mit ihren urbanen Ansprüchen. Sie können dem traditionellen Dorfleben neuen Schwung geben und kleinen Gemeinden zusätzliche Chancen eröffnen.“

In der Studie werden neben diesen 18 Projekten, die vorgestellt werden, auch Empfehlungen und Unterstützungsmöglichkeiten für Projekte im ländlichen Raum aufgezeigt.

Zitat aus der Studie:
“Die Dörfer werden kaum jemals mit ihren Angeboten zu den Zentren und ihren vielfältigen beruflichen und kulturellen Möglichkeiten aufschließen. Dörfer sollten nicht versuchen die Städte zu kopieren, sondern auf Basis ihrer Vorteile gegenüber der Stadt – mehr Platz und mehr Freiräume etwa – ein eigenes Profil entwickeln. Die neuen Stadt-Land-Wanderer mit Ideen und Projekten sowie der Möglichkeit mobil und digital zu arbeiten sind die lebenden Beispiele dafür, dass dies funktionieren kann.”

Download der Studie

Quelle: Pressemitteilung des BMWi, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung

2019-08-13

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