23 Millionen Bürger machen Steuererklärung im Internet

Immer mehr Bundesbürger schwören dem Papierkrieg ab und reichen ihre Steuerklärung einfach online beim Finanzamt ein.

23,1 Millionen Steuerzahler erklärten ihre Einkommenssteuer für das Steuerjahr 2017 elektronisch über den Online-Dienst ELSTER. Das ist ein Anstieg um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 22 Millionen Online-Steuererklärungen.

Das berichtet der Digitalverband Bitkom auf Basis von Daten der Finanzverwaltung. „Die Online-Steuererklärung macht weniger Aufwand, spart Zeit und schont die Nerven. Das scheint immer mehr Steuerzahler zu überzeugen“, sagt Bitkom-Steuerexperte Thomas Kriesel. „Das ELSTER-Projekt zeigt, wie Verwaltungsdienstleistungen erfolgreich digitalisiert werden können. Allerdings wird das komplexe deutsche Steuerrecht dadurch auch nicht einfacher.“

Bei Gewerbetreibenden akzeptieren die Finanzbehörden mittlerweile ausschließlich elektronische Steuererklärungen. Bei Privatpersonen ist das dagegen grundsätzlich keine Pflicht. Viele Steuerzahler lassen die Chance ungenutzt, sich Geld vom Staat zurückzuholen. 7,5 Millionen Arbeitnehmer geben keine Steuererklärung ab, obwohl im Durchschnitt eine Rückerstattung von 974 Euro zu erwarten ist (Stand: 2014).

Belege müssen nur noch auf Nachfrage eingereicht werden

Belege und separate Aufstellungen müssen Arbeitnehmer grundsätzlich nicht mehr an das Finanzamt versenden. Es reicht aus, wenn diese für mögliche Rückfragen aufbewahrt werden. Denn die meisten für die Besteuerung wichtigen Nachweise werden von Dritten, etwa Arbeitgebern, Banken und Sozialversicherungen, in digitaler Form an die Finanzverwaltung übermittelt und können automatisch in die Steuererklärung übernommen werden. Damit ist die Bearbeitung der Steuererklärung in der Regel durchgängig elektronisch und automatisch möglich.
„Allerdings sollten die Steuerpflichtigen die Angaben in der Steuererklärung, insbesondere die von Dritten übermittelten Daten, sorgfältig überprüfen. Denn die nachträglichen Korrekturmöglichkeiten sind beschränkt“, empfiehlt Kriesel.

Hinweis zur Methodik:Die Angaben zur Zahl der elektronischen Einkommensteuererklärung basieren auf Daten der Finanzverwaltung.

Quelle: Pressemitteilung Bitkom

2019-05-30

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