Ernährungsgipfel: Startups wie Lunch Vegaz zeigen den Weg

Die größten Umsätze innerhalb des Ernährungsgewerbes erzielten 2018 die Bereiche Schlachten und Fleischverarbeitung (21,4 % mit 19,8 % der Beschäftigten) vor der Milchverarbeitung (19,1 % bei nur 12 Betrieben) und der Herstellung von Teig- und Backwaren (8,5 %) mit den meisten Betrieben (51) und Beschäftigten (4.896 = 28,8 %).

Mit Ausnahme der Herstellung von Futtermitteln und der Obst- und Gemüseverarbeitung sind die Umsatzanteile in allen Bereichen aber gegenüber 2017 rückläufig.

Das Auslandsgeschäft bleibt weiterhin schwierig, der Auslandsumsatz ist von 2017 zu 2018 um 16 % rückläufig. Den größten Anteil macht Getreide, vor allem Weizen, aus. Weiter zugelegt mit fast einer Verdoppelung hat die Milchverarbeitung.

Ernährungsgewerbe im Nachbarland Brandenburg und in Berlin 2017

Der Verbrauchermarkt in der Region Brandenburg-Berlin mit 6 Mio. Verbrauchern bietet ein großes Potenzial für den Aufbau von Wertschöpfungsketten aus dem ländlichen Raum (Landwirtschaft, Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft, Handel und Gastronomie) zu den Verbraucherzentren mit Berlin an der Spitze. Die Ernährungswirtschaft gehört zu den Wachstumsbranchen. Für das Land Brandenburg ist die Branche mit knapp 630 Handwerks- und Industriebetrieben, einem Jahresumsatz von mehr als 3,7 Mrd. € (2017) sowie 13.580 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (in Betrieben ab 20 Mitarbeiter – insgesamt ca. 14 % der Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes) eine herausragende regionalwirtschaftliche Größe.

Branchenumfrage für Norddeutschland

Eine gemeinsam mit der Vereinigung der Unternehmensverbände MV durchgeführte Branchenumfrage in Norddeutschland zeigt, dass der überwiegende Umsatz (95,5 %) im stationären Handel erzielt wird. Die umsatzstärksten Schienen in Norddeutschland sind die Supermärkte mit Edeka und REWE, der Großhandel/ Großverbraucherservice, die Hofläden und der Discount. In MV liegen die Discounter mit einem Anteil von 24,6 % auf Platz 1, in Brandenburg belegen sie den letzten Platz. Umsatzstärkster Vertriebsweg in Brandenburg/Berlin sind die Hofläden mit 22,4 % Anteil. In MV machen sie nur 8,8 % aus. Fabrikverkauf und Online-Shops haben in Brandenburg/Berlin einen höheren Stellenwert erreicht als in MV.

In Norddeutschland haben die Wochenmärkte (4,6 %), der Feinkosthandel (3,7 %), die Online-Shops (2,7 %) und Online-Händlerplattformen (1,8 %) den niedrigsten Anteil an den umsatzstärksten Vertriebswegen.

Die entscheidenden Kriterien im stationären Handel sind immer noch Preis, Geschmack und an dritter Stelle Rohstoffe aus der Region. Im Online-Handel wird dem Preis zugunsten von Markenprodukten der Vorrang gegeben. Zunehmend spielt das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle.

Strategisch für die kommenden 5 Jahre wird der Online-Handel wachsen. Die Angst vor einem nicht kostendeckenden Geschäft, rechtlichen Fallstricken und einem komplizierten Handling von Kühlwaren steht der Hoffnung auf höhere Margen, zusätzliche Verkaufswege, neue Kundengruppen mit größerer Reichweite durch gezieltes Marketing gegenüber.

15,4 % der Befragungsteilnehmer planen die Einführung eines eigenen Online-Shops. 41,8 % wollen den bestehenden Online-Shop ausbauen bzw. optimieren. 29,9 % planen den Einstieg in das Online-Geschäft über Händlerplattformen. 37,7 % planen den Ausbau des Online-Geschäftes über Händlerplattformen. Als häufigste Zielplattform wird Amazon genannt.

Online-Handel bietet für MV Chancen

Wichtig bleiben insgesamt vor allem Aktivitäten im stationären Handel, um in den Regalen der Supermärkte, Verbrauchermärkte, im Discount und im Großhandel Platz zu finden. Der Online-Handel entwickelt sich in den kommenden Jahren kontinuierlich in Norddeutschland (wie auch in Gesamtdeutschland) weiter. Dennoch bleibt insgesamt der Online-Handel mit Lebensmitteln mit hohen Steigerungsraten auf niedrigem Niveau.

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