ländliche Räume

Deutschlands Stärke liegt in der Vielfalt

wie schwierig es für produzierende Unternehmen in den neuen Bundesländern ist, den Erfahrungsvorsprung der Unternehmen im Westen aufzuholen. Sie müssen sich daher anders aufstellen und sind häufig in Bereichen tätig, in denen es um die Produktion großer Mengen zu möglichst geringen Kosten geht. Auf diesen Märkten herrscht eine harte, teils globale Konkurrenz. Niedrige Lohnkosten und die Verfügbarkeit gering qualifizierter Beschäftigter sind hier deshalb ein Standortvorteil. Eine solche Marktpositionierung wirkt sich kurzfristig positiv auf die Beschäftigungsentwicklung an den ländlichen Standorten des Ostens aus. Sie sollte aber mittel- und langfristig zugunsten einer wissensintensiveren Produktion überwunden werden.

Leider kann Erfahrungswissen nicht herbeisubventioniert werden, sondern muss sich in Jahrzehnten aufbauen. Es ist daher nicht sicher, ob sich in ländlichen Regionen des Ostens langfristig ähnliche Strukturen entwickeln wie im Westen. Das Ziel sollte aber angesichts der hohen wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung gut bezahlter Arbeitsplätze in der Fläche nicht leichtfertig aufgegeben werden. Daher ist es notwendig, hier stabile und auch stabilisierende Rahmenbedingungen zu schaffen. Bei größeren Umbrüchen, wie sie etwa mit der fortschreitenden Digitalisierung einhergehen könnten, kann auch eine unterstützende Begleitung der unter starken Wettbewerbszwängen stehenden Unternehmen erforderlich werden.


Die Studie „Strukturwandel in der Wissensökonomie: Eine Analyse von Branchen-, Lage- und Regionseffekten in Deutschland“ ist als Thünen-Report 60 erschienen. Sie ist als kostenfreier Download unter https://www.thuenen.de/media/publikationen/thuenen-report/Thuenen_Report_60.pdf erhältlich.

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Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist das Meck-Schweizer-Netzwerk dabei, eine internetgestützte Handelsplattform zu entwickeln. Dort können Produzenten ihre Waren komplikationslos dem regionalen Markt anbieten.
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Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei | 12.03.2019 |

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