KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Oktober 2018

Stabilitätsanker Mittelstand: Im Oktober zeigt sich der Mittelstand als Stabilitätsanker der Unternehmensstimmung. Während das Geschäftsklima der Großunternehmen nach unten rauscht, hält sich die Stimmung der kleinen und mittleren Unternehmen praktisch stabil (- 0,1 Zähler) auf dem hohen Niveau von 18,0 Saldenpunkten.

Globale Risiken, etwa durch die Handelskonflikte der USA, einer harten Landung der chinesischen Volkswirtschaft, den fiskalpolitischen Konfrontationskurs der italienischen Regierung und einen ungeordneten Brexit scheinen die mittelständische Wirtschaft weniger zu verunsichern als die Großunternehmen.

Insbesondere verbessert sich die ohnehin schon exzellente Geschäftslage der Mittelständler um 0,9 Zähler. Mit 28,8 Saldenpunkten sind die Lageeinschätzungen nahe an dem im Januar erreichten Rekordwert. Nachdem die Geschäftserwartungen im Spätsommer deutlich angestiegen sind, zeigt sich der Mittelstand nun etwas pessimistischer (-1,0 Zähler) – der Saldenwert von 7,7 Punkten weist aber weiterhin auf überdurchschnittlich positive Zukunftseinschätzungen hin.

Bei den Großunternehmen entwickelt sich das Geschäftsklima im Oktober deutlich schlechter als im Mittelstand. Markant ist insbesondere der Rückgang der Geschäftserwartungen, der mit – 7,4 Zählern beim 2,7-fachen einer üblichen Monatsänderung liegt. Der positive Rückprall der Geschäftserwartungen im Spätsommer, nach den Entspannungssignalen im Handelskonflikt zwischen Europa und den USA, wurde damit wieder ausradiert. Die Lageeinschätzungen gehen ebenfalls deutlich nach unten.

Nach unten zeigt das Geschäftsklima auch bei den mittelständischen Einzelhändlern (-3,2 Zähler), obwohl die Vorzeichen für den privaten Konsum bei stetigen Beschäftigungszuwächsen und steigenden Reallöhnen eigentlich hervorragend sind.
Kleine und mittlere Dienstleistungsunternehmen scheinen eher von der starken Binnennachfrage zu profitieren; nicht aber die großen Dienstleister, die häufig industrienah und stärker von der Weltkonjunktur abhängig sind. 

Laut Mittelstandsbarometer zeigen im Befragungszeitraum auch die Exporterwartungen des Verarbeitenden Gewerbes nach unten. Noch stärker als für den Mittelstand gilt das für die Großunternehmen, deren Exporterwartungen nach einem Zwischenhoch im August nun zum zweiten Mal zurückgehen und mit – 0,8 Saldenpunkten nun sogar im negativen Bereich angekommen sind. Ein Grund für diese Entwicklung dürften die globalen Konjunkturrisiken sein, die im Herbst wieder präsenter wurden.

Über das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Für das Mittelstandsbarometer werden monatlich rund 9.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt, darunter rund 8.000 Mittelständler.

Quelle und mehr: KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

2018-11-14

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